Sony startet mit einem der besten PlayStation-Spiele der PS4-Ära ins neue Jahr und da wurde im Vorfeld viel diskutiert, ob sich schon eine Remastered-Version von The Last of Us Part II lohnt. Immerhin sieht die PS4-Version verdammt gut aus.
Diese Frage habe ich mir auch gestellt und ich wollte auch wissen, ob „Kein Zurück“ als neuer Survival-Modus gut ist. Über einen Monat konnte ich mir The Last of Us Part II Remastered auf der PlayStation 5 anschauen und habe ein Fazit getroffen.
The Last of Us Part II Remastered: PS5-Optimierungen
- Ich habe im Dezember ein weiteres Mal einen Durchlauf von The Last of Us Part I und The Last of Us Part II gewagt und es bleibt dabei, in Kombination sind das für mich die besten Spiele. Und TLOU 2 ist sogar der stärkere Part für mich, auch wenn das gerne kontrovers diskutiert wird, weil die Entwickler eine knallharte Entscheidung am Anfang des zweiten Spiels treffen. Zum Spiel muss man aber nicht mehr viel sagen, ich kann es auch 2024 wärmstens empfehlen, mit Blick auf Storytelling gibt es für mich kaum ein besseres Spiel da draußen.
- Was mich hier aber interessiert hat, sind die Optimierungen, und daher habe ich nicht nur Part I als PS5-Remake gespielt, sondern auch kurz in die PS4-Version hineingeschaut. Optisch tut sich bei diesem Remaster ehrlich gesagt nicht viel, das alleine wäre wirklich kein Grund für ein Remaster gewesen (was aber auch zeigt, wie verdammt gut Naughty Dog die PS4 ausgereizt hat, auch heute steckt das Spiel viele „Next Gen“-Titel in die Tasche und sieht beeindruckend aus). Part I sieht übrigens eine Ecke besser aus, aber das war auch ein richtiges Remake, Part II ist ein Stück davon entfernt, das sieht man.
- Es gibt, leider wie so oft, zwei Modi: Leistung oder Optik. Ich hätte gerne die bessere Optik mit der höheren Auflösung gewählt und war für 30 fps bereit, aber im Test gab es hier leider ordentliche Einbrüche, wenn viel los war. Nach ein paar Stunden wechselte ich dann zum Leistungsmodus mit 60 fps, der butterweich lief. Schade, ich hoffe aber, dass die Entwickler das zum oder kurz nach dem Launch noch optimieren können. Es ist nicht unspielbar, aber wenn man schon mit 30 fps leben muss, dann müssen die wirklich extrem stabil in meinen Augen sein.
- Der DualSense-Controller der PS5 wird gut unterstützt und man merkt, dass die Entwickler viel haptisches Feedback in TLOU 2 eingearbeitet haben. Doch da wäre noch etwas mehr möglich gewesen, denn von Grund auf für die PS5 entwickelte Spiele machen das besser (wie Part 1). Und mir ist aufgefallen, dass es nicht immer konsequent ist, denn manchmal spürte ich den Regen mit feinen Vibrationen, manchmal aber nicht. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der PS5-Controller weiterhin mein Highlight dieser Generation ist, wenn er voll genutzt wird. Regen sieht nicht nur gut aus und hört sich mit 3D Audio nicht nur gut an, man „fühlt“ diesen auch noch in der Hand, dieses Detail mag ich, wenn es gut umgesetzt ist.
- Die verlorenen Level, von denen es drei Stück gibt, sind ganz nett und geben einen noch besseren Eindruck von der Stimmung im Spiel, aber sie wären jetzt kein Kaufgrund für mich, da sie eben nicht fertig und sehr kurz sind. Ein netter Bonus, den man mitnimmt und falls man die Remastered-Version sowieso kauft.
- Was auf „Gitarre frei spielen“ nicht ganz zutrifft, denn das hört sich nett an, ist jetzt aber spielerisch kein Highlight. Falls ihr die Gitarren-Parts im Spiel aber feiert, könnte euch das gefallen. Ich habe mir sie gerne angeschaut, fand es aber immer etwas nervig, dass man selbst aktiv sein muss. Ein eigener Modus ist also für mich kein Highlight. Das trifft auch auf den Schnelllauf-Modus zu.
The Last of Us Part II Remastered: Kein Zurück
Kommen wir zu meinem Highlight der Remastered-Version, der neue Roguelike-Überlebensmodus „Kein Zurück“. Hier startet ihr mit einem der Charaktere aus dem Spiel (werden nach und nach freigeschaltet) in diversen Level und müsst euch bis zum Ende durchkämpfen. Da wartet dann einer der Bosse aus dem Spiel auf euch.
Sterbt ihr, war es das mit dem Durchlauf. Jeder Durchlauf wird per Zufall generiert und ihr könnt eure Fähigkeiten und Waffen verbessern. Mit der Zeit kommen dann neue Modi für die Level (wie Safe erobern) und Mods (Farbfilter etc.) dazu. Und es gibt einen täglichen Durchlauf, in dem ihr euch mit anderen Spielern messen könnt.
Das macht wirklich verdammt viel Spaß und ich habe einige Stunden über die Feiertage in „Kein Zurück“ gesteckt. Die oben genannten Neuerungen sind ganz nett, aber nicht zwingend das Upgrade wert, dieser Modus schon. 10 Euro sind als Besitzer der PS4-Version in meinen Augen sogar fast zu wenig für diesen Modus.
Es ist kein perfektes Roguelike, es gibt zum Beispiel einige Modi in Level, in denen es nicht in eurer Hand liegt, weil ihr mit einem NPC unterwegs seid oder diesen beschützen müsst. Das kann zu Frustration führen, denn die KI eurer Begleiter ist, gelinde ausgedrückt, bescheiden. Abgesehen davon macht das aber viel Spaß.
Wer die Stealth-Parts im Spiel mochte, in denen ihr größere Areale säubern müsst, der wird hier viel Spaß haben. Ich weiß noch nicht, ob ich TLOU 2 dauerhaft auf der PS5 lassen werde, normalerweise fliegen Singleplayer-Spiele nach einem Durchlauf wieder von der Konsole, aber bisher sorgt „Kein Zurück“ dafür, dass es so ist.
The Last of Us Part II Remastered: Mein Fazit
Über den Sinn und Zweck dieser Remastered-Version kann man streiten und wären es nur die optischen Optimierungen, wäre ich da auch sehr kritisch. Doch es ist mehr, denn auch der PS5-Controller wird besser (wenn auch nicht perfekt) vom Spiel unterstützt, es gibt die verlorenen Level und dann eben noch „Kein Zurück“.
Der Roguelike-Überlebensmodus ist für mich ein Grund für die Remastered-Version und die 10 Euro für das Upgrade von der PS4-Version sind ein mehr als fairer Preis.
Das Gesamtpaket für diesen Schritt stimmt und hat mir viel Spaß gemacht, jetzt gibt es eine optimierte Version für die PlayStation 5. Meine Hoffnung ist, dass wir das Remake von Part 1 und Remaster von Part 2 aber nicht einfach nur so als PS5-Version bekommen haben, sondern The Last of Us Part III sehr bald folgen wird.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir das Spiel in den nächsten Jahren sehen werden und daher finde ich es logisch, dass Sony die alten Spiele für die Konsole optimiert. Wir haben ja bereits gehört, dass keine „Kernentwickler“ abgezogen wurden, das hier war wohl ein Projekt, um neue Entwickler ins Team zu holen.
Wer The Last of Us Part II noch nicht besitzt, dem kann ich diese Version ganz klar empfehlen und ich finde 49,99 Euro zum Start okay. Falls ihr es nicht eilig habt: Ich wette, dass die Remastered-Version im Laufe des Jahres auch in Deals landen wird.