Die täglichen Fallen bei Handyverträgen und was man beachten sollte

Gastbeitrag

Jeder mit einem Handyvertrag kennt es oder kommt irgendwann an den Punkt an dem die Entscheidung ansteht ob man seinen Vertrag verlängert oder nicht. Ob sich ein „subventioniertes“ Smartphone lohnt kann man eigentlich ganz einfach ausrechnen und auch ob man mit einer Gutschrift gut fährt lässt sich an Hand der letzten Rechnungen einfach ausrechnen. Oder man ruft einfach beim Anbieter an, weil man Fragen zu etwas hat. Wie überall im Leben gibt es auch hier ein paar Sachen auf die man unbedingt achten sollte, damit man am Ende auch wirklich geholfen bekommt und nicht auf irgendwelche Fallen, oder Tricks herein fällt.

Ein Angebot ist ein Angebot

Hat man einen Vertrag der nicht gekündigt ist und holt sich ein Angebot ein, so ist dies dass, was im Normalfall auch gültig ist. Ja, es kann auch vorkommen, dass man je öfter man nachfragt und andere Leute am Telefon hat bessere Angebote bekommt, aber dies ist nicht die Regel und spricht auch nicht für das entsprechende Team welches die Angebote erstellt. Ein gegenseitiges überbieten ist nirgends gern gesehen. Und was sich dann am Ende natürlich gut anhört, kann im zweiten Moment auch das Gegenteil sein. Dies merkt man dann, wenn sich Preise nach der Verlängerung plötzlich ändern, also die Rechnungen höher sind als gewollt, Rabatte plötzlich auslaufen obwohl sie anders zugesagt wurden usw.

Und hier sind wir schon beim wichtigsten Punkt. Angebote immer schriftlich anfordern. Egal ob per Post, per E-Mail oder Fax. Nur das was man schriftlich hat ist das was zählt. Die landläufige Meinung alle Gespräch würden aufgezeichnet werden ist genau so falsch wie dass die Erde eine Scheibe ist. Also immer absichern. Ausreden wie „Dies ist ein Sonderrabatt den kann ich nicht auf das Angebot schreiben“ usw. nicht akzeptieren, denn so etwas kann schneller in die Hose gehen als man denkt. Ich weiß dass viele dies anders sehen und auch andere Erfahrungen gemacht haben, auch Bekannte usw, aber der „Massenmarkt“ sieht – leider – anders aus.

Zusatzoptionen

Ein weiterer Punkt sind die „beliebten“ Zusatzoptionen. In einer Zeit wo die Umsätze zurückgehen, müssen diese möglichst über andere Dinge aufgefangen werden. Zusatzoptionen gibt es viele, sehr viele und nur sehr wenige bringen einen wirklichen Nutzen mit sich. Wer braucht heute schon groß eine Night-Flat, Weekend-Flat, eine extra Cloud usw. Nehmen wir mal die Cloud als Beispiel. Hier gibt es unzählige Dienste, welche einem Speicherplatz umsonst anbieten. Auch nutzen immer mehr Hersteller Cloud-Dienste bei ihren Smartphones.

Zum Beispiel Google Drive bei HTC Smartphones. Man bekommt also Speicherplatz umsonst, ohne eine Mindestlaufzeit die man bezahlt, wie bei manchen Mobilfunk-Anbietern. Hier zielt man also nur auf die Unwissenheit der Kunden ab und hofft auf etwas extra Geld – einem Unternehmen was Gewinn machen muss kann man dies zwar nicht verübeln, aber man kann auch seinen Geldbeutel schonen. Meine Meinung.

Die LTE-Option

Eine weitere sehr beliebte und viel verkaufte Option ist LTE. Für den Kunden hört sich alles toll an. Schneller surfen, meistens mehr Datenvolumen und dies nur für Summe X. LTE ist aber noch nicht überall wirklich so ausgebaut und man benötigt auch ein Smartphone welches den LTE-Standard unterstützt. Und genau hier tappen viele in die Falle. Sie stimmen zu und schauen am Ende in die Röhre. Entweder der Speed ist – auf Grunde des Netzausbaus – nicht wirklich viel schneller oder das genutzte Smartphone unterstützt gar kein LTE. Kommt täglich mehrfach vor und am Ende sind es meistens die Kunden die gelitten haben.

Optionen haben nämlich ebenfalls eine Mindestlaufzeit die einzuhalten ist. Aus Kulanz sind zwar Kündigungen der Optionen möglich, aber diese sind nicht die Regel und am Ende bleiben sehr viele auf den Kosten sitzen.

Die Musik-Flatrate

Und wo wir schon bei Datenvolumen sind, kommt auch schon die – neuste . Falle auf die man reinfallen kann. Das Telefon klingelt und man bekommt angeboten, dass man eine Musik Flatrate bekommen kann für meist 10 Euro pro Monat und selbstverständlich ist der erste Monat ja kostenfrei zum testen. Auch dies hört sich gut an, aber der Fehler steckt hier im Detail. Dass das ganze auf das im Tarif enthaltene Datenvolumen angerechnet wird, wird nämlich nicht erwähnt. Falls der Kunde nachfragt – was die allermeisten aber nicht machen – kommen ein paar Gegenargumente und schon ist die Flatrate gebucht.

Nutzt man das ganze nun fleißig und wird wie zu erwartet gedrosselt bekommt man natürlich eine schnelle und einfache Lösung angeboten. Ein Upgrade des Datenvolumens. Dieses kostet ebenfalls in der Regel 10 Euro und schon zahlt man 20 Euro mehr und beim Anbieter rollt der Rubel. Wenn man dann auch noch ganz Pech hat, haben die Optionen eine Mindestlaufzeit auf die sich berufen wird, was vorher natürlich nicht erwähnt wurde.

Besonders perfide ist – was auch schon in vielen Reportagen gezeigt wurde – dass den Angestellten, welche die Optionen verkaufen müssen, sehr oft Druck gemacht wird und teilweise auch mit Kündigung gedroht wird, wenn bestimme Abschlussquoten nicht erreicht werden. Da vergessen viele mal Details zu erwähnen, aus Angst plötzlich arbeitslos zu sein. Ein Gefühl was man wohl keinem wünscht.

Nicht mehr als Werbung

Den nächsten Punkt kennt man vom eigenen Briefkasten. Meistens quillt dieser vor Werbung, welche nicht interessant ist, nur so über. Das selbe gibt es auch im Mobilfunk und nennt sich Werbeerlaubnis. Natürlich hört es sich verlockend an, dass man immer informiert wird, wenn man wieder eine Verlängerung möglich ist, es spezielle Angebote gibt und natürlich neue und günstigere Tarife. Ehrlich? Weniger als 1 Prozent der Anbieter werden anrufen und sagen, dass sie einem einen günstigeren Tarif anbieten können. Hier geht es nur darum, dass man in unzähligen Werbe-Kampagnen landet, welche Zusatzverträge, lustige Zusatzoptionen und oft auch irgendwelche Versicherungen beinhalten.

Nichts nervt mehr, als dass man mehrfach zu den unpassendsten Zeitpunkten angerufen wird und irgendetwas angeboten bekommt. Genauso nervt es aber auch die Menschen, welche anrufen müssen und den Frust der Kunden abbekommen. Für beide Seiten also nicht gerade schön und beide Seiten haben davon auch nichts.

Viele werden jetzt sagen, dass ihnen so etwas nicht passieren kann, denn sie kennen sich ja aus. Man sollte aber bedenken, dass sich nicht jeder so gut auskennt und man auch Eltern, Bekannte oder Freunde hat, welche darauf reinfallen können. Warum also das Kind in den Brunnen fallen lassen, wenn man es auch vorher retten kann?


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