VW e-Golf 2017 Test

Vw Egolf 2017 Header

Elektroautos nehmen langsam an Fahrt auf und ich habe mir daher mal den VW e-Golf in der 2017er Version geschnappt und diesen im Alltag getestet.

Irgendwann in den letzten Monaten ist bei mir der Gedanke gereift doch mal so ein Elektroauto im Alltag zu testen. Allerdings nicht in Form einer Probefahrt von 2-3 Stunden, sondern so richtig. Ich habe mich im Sommer auf dem Markt umgeschaut und dabei ist mir die Neuauflage des e-Golf aufgefallen. Volkswagen war so nett und hat mir für einen Testbericht einen e-Golf 2017 zur Verfügung gestellt.

Den e-Golf habe ich drei Wochen am Stück getestet und mir vorgenommen mein Auto, übrigens ein VW Golf 5, nicht zu nutzen. Es wird viel über Elektroautos, vor allem im Hinblick auf die Bundestagswahlen 2017, diskutiert. Ich wollte aber mal wissen: Wie ist es, wenn ich jetzt wechseln müsste? Wäre das schon möglich?

Hinweis: Begleitend zu diesem Testbericht habe ich auch drei Videos veröffentlicht, die nach und nach im Beitrag und an der dafür passenden Stelle zu finden sind.

VW e-Golf 2017 Video 1: Erster Eindruck

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VW e-Golf 2017: Sportliches Fahrverhalten

Das Auto selbst fährt sich äußerst sportlich. Wer noch nie einen Elektromotor gefahren ist, der wird überrascht sein, wie schnell diese beschleunigen. Ich habe das Auto vielen Personen in meinem Umfeld gezeigt und fast alle waren überrascht.

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Der e-Golf sieht dabei aus wie ein normaler Golf, lediglich das Logo und die blauen Elemente heben ihn von einem gewöhnlichen Golf ab. Diese blaue Linie zieht sich durch das ganze Auto, also auch bei den Nähten im Innenraum. Es ist ein bisschen wie die blaue Version des Golf GTI, der sich durch rote Elemente abhebt.

Über Optik kann man streiten, mir persönlich gefällt das aktuelle Design des Golf und somit auch des e-Golf. Der e-Golf will sich außerdem auch nicht irgendwie von der Masse abheben und besonders auffallen. Finde ich gut, denn Elektroautos müssen nicht immer futuristisch sein. Wer schon mal einen Golf gefahren ist und diesen kennt, der wird sich hier vermutlich direkt wohlfühlen.

VW e-Golf 2017: Alte und moderne Elemente

Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau, man merkt, dass VW schon ein paar Jahre dieses Auto baut. Es gibt auch viele moderne Elemente wie ein Display hinter dem Lenkrad und einen großen Touchscreen für Infotainment in der Mitte.

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Die Benutzeroberfläche gefällt mir in beiden Fällen ganz gut und wirkt modern, was mir aber auch aufgefallen ist: Viele Bedienelemente sind „alt“. Drehelemente aus Plastik, um die Klimaanlage einzustellen zum Beispiel. Es muss nicht komplett alles auf ein großes Display wandern, aber ein bisschen weniger zum drücken/drehen wäre dennoch nett gewesen. Das Display ist immerhin groß genug und Dinge wie Klimaanlage und Sitzheizung könnte man dort wunderbar unterbringen.

Tesla geht beim Model 3 meiner Meinung nach einen Schritt zu weit. So kann ein Interieur aussehen, wenn wir autonom Fahren. Machen wir aber noch nicht und ich bin daher ein Freund von einem Display hinter dem Lenkrad. Ein Display auf der Seite lenkt zu sehr von der Straße ab, da man den Kopf drehen muss.

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Der VW e-Golf 2017 bietet jedenfalls alles, was man sich so wünscht. Apple CarPlay, Android Auto, ein modernes Radio, ein Navigationssystem und vieles mehr. Es gibt sogar eine Fläche für Qi (kabelloses Laden, wie beim Samsung Galaxy S8 oder Apple iPhone 8/X) und natürlich kann man sein Smartphone auch über Bluetooth koppeln und bei Bedarf eine SIM-Karte nutzen. Ich wüsste nicht, was ich noch brauche.

VW e-Golf 2017: Ein teurer Spaß

VW bietet für den e-Golf 2017 auch Extras wie einen Dienst zum Parken und für den Stau an. Das Thema Autonom wird aber noch nicht groß geschrieben, doch VW hat natürlich auch ein bisschen was zu bieten. Doch das sind Extras, die teilweise viel Geld kosten und noch nicht ausgereift (das mit dem Parken geht besser) sind.

Wir stehen hier am Anfang einer Entwicklung und spannend finde ich da nicht nur den Stand „heute“, sondern vor allem die Zukunft. Mal schauen, ob VW den e-Golf 2017 mit Firmware-Updates versorgen und weiter optimieren wird. Sowas ist bei Smartphoneherstellern mittlerweile Pflicht und könnte auch bei Autoherstellern zum Standard werden. Aber wie gesagt, es ist auch ein teurer Spaß.

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Beispiele? Ein Parkassistenz-Paket Plus kostet 1770 Euro, eine Distanzregelung 320 Euro und der Spurhalteassistent knapp 900 Euro. 35.900 Euro kostet ein e-Golf in der Grundausstattung (die durchaus gut ist), doch mit einigen Extras (Zum Beispiel einer CCS-Ladedose) ist man auch schnell bei 40.000 Euro. Trotz Prämie.

Wenn ihr wissen wollt, was alles dabei ist und was wie viel extra kostet, dann geht auf die Webseite von VW und schaut euch den e-Golf-2017-Konfigurator an.

VW e-Golf 2017: Bescheidene Reichweite

Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist aber nicht nur der Preis von so einem Elektroauto, sondern auch die Reichweite. VW gibt 300 km (NEFZ) an. Im Alltag sind das ohne Eco-Mudus so knapp 200 bis 250 km. Bei mir waren es im Schnitt so 220 km, wobei ich auch nicht oft lange Strecken mit hoher Geschwindigkeit fahre. Dann geht der Akku schneller leer und die 200 km werden vermutlich knapp.

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Daher wundert es auch nicht, dass VW den e-Golf bei 150 km/h abregelt. Im Eco-Modus sind es sogar nur 100 bzw 120 km/h. Wer also gerne mit 250 Sachen über deutsche Autobahnen brettert, der ist hier falsch. Trifft auf mich nicht zu, die 150 km/h knacke ich zwar auch mal, aber das kommt äußerst selten vor. Ich könnte glaube ich auch damit leben, dass ich mich an die 150 km/h halte.

Und was kostet eine Ladung? Hängt natürlich vom Verbrauch ab, bei mir lag der Mittelwert so bei 15 kWh und ich kam so auf 8-10 Euro für 200 Kilometer. Hier ist natürlich entscheidend welchen Stromanbieter ihr nutzt, wie euer Fahrverhalten ist und wie es dann bei Ladesäulen aussieht. Ich habe zum Beispiel zwei Mal komplett kostenlos bei IKEA das Auto voll aufladen können.

VW e-Golf 2017: Schlechte Position zum Aufladen

Wo wir gerade beim Laden sind, schlagen wir doch hier direkt die Brücke. Das ist nämlich dann die nächste Frage, die einem häufig gestellt wird. Bei mir klappte das im Test ganz gut. Entweder in der Garage, was aber ohne CCS-Ladedose ewig braucht, beim IKEA in der Nähe, oder in der Stadt im Parkhaus. Alles bequem möglich. Das mit dem Hausstrom ist ohne Ladedose meiner Meinung nach eher sinnfrei da es 8+ Stunden dauert, aber auf der anderen Seite lädt man es wohl sowieso über Nacht und da spielt dieser Zeitraum dann keine Rolle.

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Doch diese Situation kann an einem anderen Ort komplett anders aussehen. Es gibt genug Menschen, die keine Garage, keinen Abstellplatz, keinen IKEA in der Nähe, keine Ladesäulen im Parkhaus und eine schlechte Ladeinfrastruktur haben.

Natürlich ist die Politik hier gefragt und ich hoffe, dass sich da endlich mal was tut, aber entscheidend ist eben auch wie der Stand daheim ist. Ohne eine Option zum Laden über Nacht würde mich ein Elektroauto definitiv abschrecken. Auch mit Schnellladestationen wo man 80 Prozent in nur 30 Minuten laden kann.

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Weniger optimal finde ich übrigens die Position zum Laden selbst. Im Logo ist für mich die optimale Position. Meistens parke ich vorwärts irgendwo ein und die Kabel sind nicht unbegrenzt lang. Parkplätze in einem Parkhaus sind auch nicht wirklich breit. Die Ladebuchse an der Seite ist also wirklich kein guter Ort dafür.

Was wirklich schade ist, denn VW hatte schon die Idee das Logo als Ladebuchse zu nutzen und ich finde das hätte man auch beim Golf tun sollen. So muss man in den meisten Situationen rückwärts einparken und hoffen, dass der Platz auf der Seite breit genug ist, dass man noch bequem ein Ladekabel anschließen kann.

VW e-Golf 2017 Video 2: Pro und Contra

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VW e-Golf 2017: Jetzt schon wechseln?

Es gibt viele Stärken und viele Schwächen bei einem Elektroauto. Allerdings hängt das auch sehr stark von Person zu Person ab. Die Lademöglichkeit daheim ist zum Beispiel entscheidend für mich und auch wenn diese Option gegeben ist, so weiß ich auch, dass viele diese Möglichkeit nicht haben werden.

Könnte ich schon jetzt zu einem Elektroauto wechseln? Ja und ich würde es sogar gerne. Doch es ist nicht wie bei einer Apple Watch, wo ich mal eben bei einer ersten Generation einsteigen und dann im schlimmsten Fall mit 300 Euro Verlust davon kommen kann, bei einem Elektroauto ist das deutlich (!) mehr.

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Eine höhere Reichweite wird in wenigen Jahren kommen und die Preise für Autos werden sinken. Man zahlt also viel drauf und muss dann auch noch mit einer schlechten Infrastruktur leben. Ich kann daher gut verstehen, dass der Wandel auf diesem Weg nur langsam passiert. Ohne das jetzt bewerten zu wollen.

Würde es nach mir gehen, dann würde ich mehr Geld in den Ausbau der Struktur stecken und E-Käufer noch besser fördern. Der Wandel wird meiner Meinung nach kommen und ich bin bei neuen Technologien gerne vorne mit dabei. Aber wie gesagt, es ist aktuell ein sehr teurer Spaß und selbst ein Golf, das Auto für den Massenmarkt, befindet sich momentan noch in einem Premium-Preisbereich.

Anmerkung: Ich möchte an dieser Stelle keine „Welcher Motor ist besser für die Umwelt?“-Diskussion, das ist ein komplett anderes Thema. Die Studienlage dazu ist auch sehr bescheiden und ich habe mich daher dazu entschieden das Thema hier auszulassen und nur auf das Auto und die E-Technologie zu konzentrieren.

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Machen wir es kurz: Ich würde gerne zu einem Elektroauto wechseln und der Golf würde trotz der Reichweite auch in Frage kommen. Aber ich bin dieses Mal nicht bereit den Early Adopter zu spielen, denn dafür zahlt man zu viel Geld. Die Preise werden sinken, die Infrastruktur wird kommen und die Technologie wird dafür sorgen, dass sich Dinge wie die Reichweite optimieren.

Wie lange wird das dauern? Keine Ahnung, aber ich glaube wir reden hier nicht von Jahrzehnten. Ich hoffe jedenfalls bald, denn der e-Golf 2017 hat mir im Test sehr viel Spaß gemacht und ich könnte mir in 2-3 Jahren den Wechsel vorstellen.

Noch kürzer: Aktuell würde ich abwarten und den Markt etwas beobachten. Sowohl Elektroauto, als auch Verbrennungsmotor sind für mich momentan keine Option und ich würde mir, wenn nicht nötig, vorerst kein neues Auto kaufen. Dafür aber in 2-3 Jahren und dann womöglich auch die nächste Generation des e-Golf.

VW e-Golf 2017 Video 3: Jetzt schon wechseln?

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