Windows 10: Meine ersten Eindrücke von Installation und Nutzung

Firmware und OS

Microsoft stellte gestern den Download der Windows 10 Technical Preview zur Verfügung. Wie die Installation klappte und meinen ersten Eindruck des neuen Systems könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen.

Der Download

Der Download der Windows-10-Vorabversion ist schnell erklärt. Nach kurzer Registrierung unter preview.windows.com finden sich einige Downloadlinks wieder, eine deutsche Sprachversion steht derzeit noch nicht zur Verfügung. Je nach System also 32- oder 64-bit-Version wählen und der Download beginnt. Die iso-Datei für mein 64-bit-System brachte es auf eine Größe von 3,8 Gigabyte.

Die Installation

Zur Installation bieten sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten an: Entweder installiert man Windows 10 direkt in einer neuen Partition wie üblich oder aber in einer Virtual Machine. Sollte sich so herausstellen, dass das System doch schon ausgereift genug zur täglichen Nutzung ist, ist die andere Lösung ja immer noch möglich.

Da die Installation im vmware Player bei mir Probleme machte, installierte ich zusätzlich noch das kostenlose Programm VirtualBox. Die Einrichtung der Virtual Machine selbst ging dann recht einfach vonstatten, einmal auf „Neu“ geklickt, dort „Windows 8.1“ auswählen („Other Windows“ klappte nicht) und an den Parametern am besten nichts verändern. Beim Start muss dann nur noch die zuvor geladene iso-Datei ausgewählt werden und die Installation kann beginnen.

Da eine Windows-Installation ohne Fehler schon etwas besonderes wäre ( ;) ), durften diese natürlich auch bei der Installation der Windows 10 Preview nicht fehlen. Ohne Veränderungen bei vorgeschlagenen Werten für Speicherplatz und Arbeitsspeicher klappte es dann schließlich doch und die Installation konnte seinen Lauf nehmen.

Beim Installationsprozess selbst erwarten keine Änderungen, auch die erstmalige Einrichtung unterscheidet sich nicht von jener aus Windows 8. Umsteiger von Windows 7 oder noch früheren Versionen bekommen schon während der Installation dann doch noch etwas vom neuen, minimalistischen Stil zu sehen.

Zu Beginn gibt es natürlich die übliche Einrichtung mit Anmeldung beim Microsoft-Konto, wenn man Synchronisations-Features oder den App Store nutzen möchte. Dann befindet man sich unter Windows 10 auch schon auf dem Startbildschirm wieder (und nicht wie beim Vorgänger in der Modern UI).

Erste Eindrücke der Nutzung

In der rechten, unteren Ecke befindet sich ein Hinweis auf den unfertigen Stand der Version im Rahmen einer „Technical Preview“. Generell unterscheidet sich Windows 10 optisch nur kaum von den Vorgängern, wer von Windows 7 umsteigt, kommt generell in den Genuss einer etwas eckigeren und insgesamt flacheren Oberfläche.

Eine der größeren Neuerungen betrifft das Startmenü. War dieses in Windows 8 völlig verschwunden und durch einen neuen Startbildschirm ersetzt, ist dieses in der neuesten Windows-Version wieder von Haus aus mit an Bord. Es öffnet sich wie gewohnt mit einem Klick auf die Windows-Taste oder mit dem Mauszeiger unten links.

Vom Startmenü aus kann die universale Suche aufgerufen werden, die beispielsweise auch Suchergebnisse aus dem Internet mit anzeigt. Mit einem Klick auf „Alle Apps“ öffnet sich wie gewohnt eine Liste aller installierten Programme, Apps können als (Live-)Tiles per Drag and Drop an das Startmenü angeheftet werden. Das gefällt mir wider Erwarten doch ganz gut und stellt eine gelungene Mischung aus Windows 8 und dem Vorgänger dar. Was mir hingegen überhaupt nicht zusagt, ist der bescheuerte Such-Button in der Startleiste, der sich einfach nicht entfernen lässt.

Wer das Konzept aus Windows 8 mit strikt getrennter Oberfläche bevorzugt, kann Windows 8.1 im Nachfolger wieder aufleben lassen. Dazu muss nach Rechtsklick auf das Startmenü unter den Einstellungen zum „Start Menu“ der Haken bei „Use the Start menu instead of the Start screen“ entfernt werden.

Dies scheint im Tablet-Modus automatisch aktiviert zu sein, auch, wenn eine Testversion dafür derzeit noch nicht zur Verfügung steht. Über einen „Windows Feedback“-Button können sowohl Bugs gemeldet, als neue Features vorgeschlagen werden. Bei vorhandenen Meldungen ist ein „Me too!“-Button vorhanden, damit Meldungen nicht mehrfach erscheinen.

Die UI hat man auch an anderen Stellen überarbeitet, beispielsweise finden wurden einige Bilder für Verknüpfungen durch simplere Grafiken ersetzt. Der Desktop, die Favoriten sowie „Computer“ und Netzwerk haben bereits neue Icons erhalten, an den Ordnersymbolen wird man sicher auch noch feilen. Angesichts der unfertigen Testversion ist das jedoch zu verschmerzen, Hannes hat die möglichen Gedanken der Entwicklungsabteilung aber sehr schön zusammengefasst:

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Ein weiteres neues Feature betrifft Übersicht aller geöffneten Programme. Per Alt und Tab aufgerufen präsentieren sich geöffnete Fenster nebeneinander vor transparentem Hintergrund. Die Vorschau-Symbole belegen dabei mehr Platz als noch in Vorgängern, hat man aber viele Programme gleichzeitig offen, sieht das neue Menü doch recht unübersichtlich aus.

Aber um dem etwas entgegenzuwirken, steht ja noch die neue Funktion mehrerer Desktops zur Verfügung. Das klappt nicht über Alt Tab, sondern nur über den entsprechenden Button in der Taskleiste (der noch mal schön Platz wegnimmt) oder per Tastenkombination Windows + R. Jeder einzelne Desktop kann verschiedene Fenster aufnehmen.

Das bietet sich beispielsweise zur Trennung von privatem und geschäftlichen an, erfordert aber auf jeden Fall einiges an Umgewöhnung. Ich persönlich sehe dank Triple-Monitor-Setups darin keinen wirklichen Sinn, diese Funktion haben viele Nutzer aber offenbar vermisst. Zumindest die Ablenkung durch andere Fenster könnte man so zumindest theoretisch eindämmen.

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Für viele die Neuerung der neuen Windows-Version, die Microsoft eine Menge Geld dank Upgrades in die Kasse spülen sollte: Windows 10 unterstützt nun endlich auch Tastenkombinationen in der Kommandozeile. Diese war entgegen Berichten des SPIEGEL natürlich nie verschwunden und präsentiert sich optisch wie zuvor.

Um mit dieser riesigen Umwälzung des gesamten Systems die Nutzer nicht zu überfordern (eine Statistik, wie viele Windows-Nutzer das Tool je zu Gesicht bekommen wäre mal interessant), ist es aber standardmäßig nicht aktiviert. In den Einstellungen der Kommandozeile befinden sich aber experimentale Funktionen, mit denen Strg+V aktiviert werden kann. Nach einem Neustart klappte das dann auch endlich. Wieso Microsoft auf diese Idee aber erst nach mehr als 20 Jahren kommt, dürfte wohl weiterhin unklar bleiben, aber besser spät, als nie.

Das waren erstmal die Kernfeatures der Windows Preview, im Laufe der Entwicklung sollte hier noch einiges folgen wie ein neuer Internet Explorer. Auch interessant sind auf jeden Fall noch universale Apps, die aber bislang noch nicht aufgetaucht sind.

Und die Bugs?

Bugfrei ist natürlich auch Windows 10 nicht, erst recht nicht in einer „Technical Preview“, die nicht dazu dient, im Alltag eingesetzt zu werden. Trotz alledem machte Windows 10 auf mich einen recht stabilen Eindruck, wenn ich die Geschwindigkeit dank Virtual Machine auch noch nicht beurteilen kann.

Das Skalieren der Apps im Fenster klappte  noch nicht so gut, um nicht zu sagen, überhaupt nicht. Da Microsoft aber auch noch einige Monate Zeit bis zum Release hat, war ich insgesamt erstaunt, kaum Fehler ausfindig machen zu können. Klar ist die Nutzererfahrung an der einen oder anderen Ecke noch nicht ausgereift, ich werde das System die nächsten Tage aber mal nativ installieren und so die Stabilität testen.

Letztlich erinnert Windows 10 im derzeitigen Stand aber noch nicht an einen doppelten Versionssprung. Trotzdem bin ich sehr gespannt darauf, was Microsoft noch alles in petto hat.

Wenn ihr die Preview bereits geladen und installiert habt, wie sind eure ersten Eindrücke?


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