1-2-3 Tanken: Abo-Modell verärgert Nutzer

Tanken

1-2-3 Tanken, eine Vergleichsapp für Spritpreise, hat wie angekündigt auf ein Abo-Modell umgestellt. Das stößt bei den Nutzern auf wenig Gegenliebe.

Seit Jahren bin ich zufriedener Nutzer von 1-2-3 Tanken. Ich fand die App und deren Funktionen so gut, dass ich auf das Plus-Modell setzte, bei dem man gegen eine Einmalzahlung weitere Funktionen und Werbefreiheit buchen konnte. Nutzer die das auch gemacht haben, verlieren mit dem neuen iOS-Update auf 1-2-3 Tanken Version 2.0 diesen Status.

Ab 4,99 Euro pro Jahr

Wer einmalig für 1-2-3 Tanken Plus gezahlt hat, wird per Update wieder zum Normalnutzer und soll, wenn es nach den Entwicklern geht, nun regelmäßig zahlen, um die Plus-Funktionen nutzen zu können.

Dafür werden mindestens 4,99 Euro pro Jahr fällig. Im Gegenzug wurde die Free-Version von 1-2-3 Tanken um weitere Werbung und „Vorschaufunktionen“ auf 1-2-3 Tanken Plus ergänzt, sodass ein Umstieg auf das neue Bezahlmodell attraktiver erscheint.

Die Bestandskunden von 1-2-3 Tanken, die bereits gezahlt haben, machen ihrem Ärger über diese Umstellung des Geschäftsmodells in den App-Store-Bewertungen Luft. Das führt zu einem deutlich schlechteren Rating für 1-2-3 Tanken. Bisher stand die App dank durchdachter Funktionen und gerade wegen des Einmalkaufs bewertungstechnisch ziemlich gut da.

Viele Nutzer wollen auf anderen Apps setzen, die es in der Tat massig gibt und, auf den deutschen Markt bezogen, zeigen diese Apps alle die kostenfrei verfügbaren Daten der Markttransparentzstelle für Kraftstoffe an. Ob der Schritt auch wie angekündigt von jedem verärgerten Nutzer vollzogen wird, ist freilich unklar.

App-Update statt neue Plus-App

Die Entwickler begründeten das Abomodell bereits vor der Umstellung mit den laufenden Kosten. Die App und deren stetige Entwicklung sei ohne Abomodelle nicht weiter finanzierbar.

Ich mag die App und deren Funktionen wie gesagt und kann bis dahin die Argumentation aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen. Allerdings stößt die Art und Weise der Einführung des Abomodells auch bei mir auf etwas Unverständnis.

Im Changelog des aktuellen Updates ist folgender Hinweis zu finden:

 1-2-3 Tanken 2.0 unterstützt den einmaligen In-App-Kauf nicht mehr. Die vorherige Version 1.9.X kann aber weiter verwendet werden, wenn dieses Update nicht installiert wird.

Ein Update dauerhaft nicht zu installieren, dürfte für viele Nutzer keine Option sein. Liest man die Bewertungen der App, dann wird klar: Diverse Nutzer würden gerne die alte, einmalig bezahlte App-Version weiter nutzen und auf die Neuerungen verzichten. Wenn ich ehrlich bin, so geht es auch mir, einfach, weil die Neuerungen für mich alle nicht interessant sind.

Zu Recht wird häufiger die Frage in den Raum geworfen, warum das Abomodell per Update eingeführt wurde, statt eine neue Plus-Version der 1-2-3 Tanken-App zu veröffentlichen? So hätten die Entwickler Bestandskunden nicht verärgert und Kunden, für die ein Abomodell auf jeden Fall klar geht, ein Angebot gemacht.

1-2-3 Tanken wäre nicht die erste App, die an solch einem Strategiewechsel und am Abomodell scheitert. Gerade, wenn die Einführung eines solchen nicht feinfühlig, sondern mit dem Holzhammer vollzogen wird. Das gerade so vor der Pleite gerettete Outbank lässt grüßen.

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