ING erhöht Gebühren: Girocard und Depot teurer

Die ING Deutschland verschärft die Bedingungen für ihr kostenloses Girokonto und erhöht einige Gebühren.

Ab dem 1. Dezember 2024 steigt der monatliche Mindesteingang für ein kostenloses Girokonto von 700 auf 1.000 Euro. Ansonsten wird eine monatliche Gebühr von 4,90 Euro fällig. Außerdem kostet die Girocard künftig 1,49 Euro pro Monat statt bisher 99 Cent. Das ist schlicht frech, anders kann ich es nicht sagen.

Auch für andere Dienstleistungen erhöht die ING die Gebühren. So werden Bareinzahlungen mit der Girocard und Zahlungen in Fremdwährungen teurer. Obendrein steigt die Gebühr für den Wertpapierhandel über die Handelsplattform Xetra der Deutschen Börse von 1,90 Euro auf 2,90 Euro. Positiv ist, dass die Gebühr für Einzahlungen in Aktiensparpläne von 1,75 auf 1,5 Prozent des Volumens gesenkt wird.

ING-Kunden müssen aktiv zustimmen

Die betroffenen Kunden wurden bereits über die Änderungen informiert und um Zustimmung gebeten. Sollten sich Kunden dieser Zustimmung verweigern, dürfte die Bank eine Kündigung erwägen. Wie die ING mit solchen „Verweigerern“ umgeht, ist allerdings derzeit noch vollkommen unklar.

Hintergrund: Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Urteil vom 27. April 2021 (Az. XI ZR 26/20) entschieden, dass ein bis dahin übliches Verfahren zur Änderung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nicht mehr angewendet werden kann.

Zum Girokonto-Vergleichsrechner →

ING verweist auf höhere Kosten

Die ING begründet die Preiserhöhung mit den verschärften Marktbedingungen und den damit verbundenen höheren Kosten. Wie viele andere Unternehmen sei die Bank gezwungen, diese gestiegenen Kosten in gewissem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. Insbesondere Kunden, die bestimmte Dienstleistungen häufiger in Anspruch nehmen, sollen stärker an den Kosten beteiligt werden.

Die ING ist mit insgesamt 9,54 Millionen Kunden die größte Online-Bank in Deutschland. Konkurrenten wie die DKB und Comdirect bieten ebenfalls Girokonten ohne Kontoführungsgebühren an, wenn ein Mindestgeldeingang von 700 Euro im Monat erreicht wird. Es ist nun leider davon auszugehen, dass diese den Mindesteingang ebenfalls anheben. Zumindest hat man sich in der Vergangenheit immer angeglichen.

Für mich persönlich haben die erhöhten Gebühren oder die Bepreisung der Girocard keine Relevanz, da ich inzwischen zufriedener Kunde bei C24 bin. Zumindest was das Girokonto und Tagesgeld angeht, beim Depot ist die ING noch besser aufgestellt, da es das bei C24 schlicht nicht gibt.

Im Tagesgeld-Vergleich findest du eine Auswahl renditestarker Anbieter. Weitere Anlagemöglichkeiten findest du im Festgeld-Vergleich oder im Depot-Vergleich.


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  1. Christian 🔅

    Die Änderungen fliegen bei mir alle unter dem Radar. Lohnt sich nicht da über einen Wechsel zu einer anderen Bank auch nur Gedanken zu machen. Für einen Großteil der Kunden wird sich eh nicht wirklich spürbar etwas ändern.

    Die anderen werden eh nachziehen. Dauert maximal 4 Wochen und wir lesen es hier.

    1. RolliC 🎖

      Irgendwie kenn ich das Argument von Facebook, als unsere lokale Sparkasse die Gebühren auf 10 Euro monatlich für das brauchbare Girokontomodell erhöht hat, kein Scherz!

      Es ist die Trägheit der Massen, die es den Banken erlaubt, z. B. für ne simple Girocard 1,49 Euro monatlich zu verlangen.

  2. RolliC 🎖

    Wow, muss man sich auch erst mal trauen in diesen Zeiten, wo es durchaus Konkurrenz am Markt gibt.

    1. max 🔱

      Die ING hat über 9 Millionen Kunden. Das haben etablierte Banken heute nichtmal.

  3. Xero ☀️

    Diese 700€ auf 1000€ hätte ich abgeschafft und auf alle Kunden monatlich 3€ Bank Grundgebühr verlangt.

    1. Ant ☀️

      3 Euro wofür genau? Die Bank verdient mit den Geldern der Kunden schönes Geld, da sie die ihr anvertrauten Gelder als Kredite vergibt, z.B. relativ risikoarme Immobilienfinanzierung. Eigentlich müssten wir Geld von der Bank dafür verlangen. Und selbst wenn sie Zinsen geben, dann ist das nur ein Bruchteil von dem, was sie von der EZB bekommen.
      Das Geheule um gestiegene Kosten ist nicht zu ertragen bei derlei Konzernen. Denn meine Kosten sind auch gestiegen.

  4. Christian 🏅

    Hier hat mal jemand was zur C24 und der Kreditkarte geschrieben.
    Ist da was geplant oder in Umsetzung, dass die eine eigene „richtige“ Kreditkarte anbieten?
    Dann würde ich komplett wechseln.

    1. Dahingehend ist nichts geplant, der Bedarf ist wohl schlicht zu gering.

  5. max 🔱

    Wenn man es genau nimmt sind es nur kleine Anpassungen die den Braten auch nicht fett machen. (700€ auf 1000€ Geldeingang)

    1. Robert 🌀

      Glaube ich nicht, denn wenn es sich nicht lohnen würde, warum sollte man diese Anpassungen dann vollziehen? Und für die Girocard werden auch schon wieder sechs Euro mehr im Jahr fällig.

  6. Robert 🌀

    Wer ist so bescheuert und zahlt 1,50 € pro Monat für eine Girocard?

    1. Mårtiň 🌀

      Die Bank baut einfach auf die Bequemlichkeit und Faulheit der eigenen Kundschaft. Ein Kontowechsel ist leider nervig, weil man die IBAN nicht mitnehmen kann. Darum akzeptieren viele Kunden einfach irgendwelche negativen Anpassungen.

    2. Tobias ☀️

      Ich zahle monatlich Geld für ne Girocard, wenn auch nur 0,50€, weil ich im Alltag leider darauf angewiesen bin. Es gibt hier immer noch Läden, die sich weigern, Kreditkarten zu akzeptieren. Die Alternative wäre dann nur noch Bargeld und das nervt mich noch mehr als die 50ct im Monat.

      1. Apoll 🪴

        Die VISA Debitkarte bei der ING bleibt doch 4free. Ist das für dich keine Alternative zur Girocard?

        1. War es auch nie und wird es auch nie sein, zumindest in Deutschland nicht. Ist leider die Realität. Und das wissen die Banken

          1. Apoll 🪴

            Danke für die Info. Schade, dass Deutschland mit der Girocard ein eigens Süppchen kocht. Hier in Österreich reicht mein Not-20er in der Handyhülle im Normalfall Monate. Doch sobald ich in Deutschland bin, wird man nicht mit einem „Hallo“ begrüßt, sondern mit „cash only“. Bin immer wieder erstaunt über soviel Unwillen etwas zusätzlich anzubieten.

        2. Kev 🍀

          Ich nutze die ING VISA Karte und keine Girocard.
          Das funktioniert einwandfrei und Bargeld ziehe ich mir kostenfrei an jedem Automaten.

          1. Selbstverständlich funktioniert die Karte einwandfrei, nur sie kann eine Girocard nicht 1zu1 ersetzen. Wenn nur Girocard akzeptiert wird, bringt dir die Visa nichts.

          2. Michael 👋

            Stimmt leider nicht ganz.
            Hier auf dem Land wird die VISA Karte bei Sparkasse und Commerzbank zum Geldabheben nicht akzeptiert. Bargeld bekomme ich nur bei Supermärkten oder auch bei REWE hier ohne Einkauf. Komme klar damit!

            1. Kev 🍀

              Das wundert mich, nach meinem Kenntnisstand haben die Sparkassen Verträge mit VISA und stellen ihre Automaten dafür bereit. Hat also erstmal weniger mit der ING zu tun.
              Hab grad nochmal nachgeschaut und auf der ING Seite steht folgendes:
              „Kostenlos Geld abheben ab 50 Euro an 97% aller Automaten in Deutschland“

      2. RolliC 🎖

        Zuerst in den Städten, dann auf dem Land… Es ist ne Frage der Zeit, wann auch kleinere Händler zumindest Visa- und MasterCards akzeptieren. Das konnte man hier in den letzten Jahren gut beobachten.

  7. Mårtiň 🌀

    Die Begründung der ING ist ja mehr als frech. Man hat sich jetzt über viele Monate hinweg die Taschen mit Milliarden Zins Überschüssen gefüllt und jetzt kommt sowas? Da weiß man wieder mal was man von den eigenen Kunden hält. Nämlich einen Dreck.

    1. Michael 👋

      Martin, das sehe ich genauso! Darüber hinaus hat die ING in 2023 ihren Gewinn mehr als verdoppelt und bittet nun Geringverdiener oder Rentner mit kleiner Rente zur Kasse.
      Meine Bank ist das nicht mehr!

  8. RoyBer ☀️

    Bei C24 knallen heute die Sektkorken 🥂

    1. max 🔱

      Deswegen werden die wenigsten wechseln. Ich persönlich denke gar nicht zu wechseln da ING gegenüber der C24 ein Depot hat und genauso zuverlässig und erreichbar ist.

  9. Athlonet 🏅

    Die Erhöhung des Mindestgeldeingangs von 700 auf 1.000 Euro werden wir dann bald auch bei der DKB sehen. Und ein paar andere Preisanpassungen auch :-/

    1. Wie bereits erwähnt, gehe ich davon auch aus. Leider haben die sich immer angeglichen.

    2. RolliC 🎖

      Für DKB Bestandskunden, die schon länger dabei sind ist das Girokonto nach wie vor bedingungslos kostenlos und es ist überhaupt kein monatlicher Geldeingang erforderlich. Von daher wird es sich zeigen, ob man da ein Fass aufmacht, oder ob man etwaige Veränderungen, so sie denn kommen nicht einfach erst einmal nur für Neukunden einführen wird.

      1. Tebald 🪴

        Aha sehr interessant, aber wann muss man denn dabei sein, damit das gilt? Wir sind seit 2004 dabei und für uns gab es keine Möglichkeit die neuen Gebühsren von zB 99 Cent für die Girokarte zu umgehen. Wobei ich auch die Aufregung wegen solcher Beträge nicht verstehe. Wenn einem das Angebot der Direktbanken nicht gefällt, kann man gene ur örtlichen Sparkasse oder VR Bank wechseln und schauen was da so alles an Gebühren anfällt.

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