Amazon Fire Tablet wird zum Netatmo-Display

Kindle Fire Netatmo Display

Seit Jahren nutze ich zufrieden eine Netatmo Wetterstation. Zudem habe ich noch mehrere alte Amazon Fire Tablets herumliegen. Also habe ich dieser Tage mal das Projekt „uraltes Fire Tablet als Netatmo-Display für Dummies“ gestartet.

Bereits im Jahr 2015 habe ich den E-Ink-Screen eines alten Amazon Kindle in ein Informationsdisplay mit Netatmo-Daten verwandelt. Ende 2021 verwies ich zudem auf eine Möglichkeit, sich die Daten auf einem Echo Show anzeigen zu lassen.

Und bevor jemand fragt, ja ich kenne natürlich Home Assistant und nein, ich wollte das nicht für dieses Mini-Projekt nutzen, sondern eine extrem einfache, für quasi jeden umsetzbare Lösung, ohne zusätzlichen Aufwand realisieren. Und das ist möglich, allerdings steht und fällt alles mit einer Android-App. Aber der Reihe nach.

Die Vorarbeiten

Ich habe wie erwähnt mehrere Amazon Fire Tablets hier liegen. Für das Netatmo-Display entschied ich mich für das Amazon Fire HD 6 mit Fire OS 5.7.0.0. Das ist schön robust und klein, sodass es später mal noch aus optischen Gründen in einen schicken Bilderrahmen passen dürfte.

Bevor es losgeht, muss man den Google Play Store auf dem Tablet installieren, was für das Fire HD 6 recht einfach geht. Ich habe diese Anleitung aus dem XDA-Forum genutzt. Es gibt quasi für alle Fire-Tablets entsprechende Anleitungen. Ich habe das zusätzlich zum Ausprobieren auch auf ein Fire HD 10 aufgespielt. Alles ohne Probleme.

Info

Natürlich funktioniert das ganze theoretisch auf jedem Android-Tablet und jedem Android-Smartphone, und das im Hochform oder im Querformat. Dann entfällt der Schritt mit dem Installieren der Google Dienste. Nur in meinem Fall war eben einfach ein Fire Tablet übrig.

Mein Tipp dabei: Um die benötigten Dateien aufs Fire Tablet zu bekommen, kann man einfach den kostenfreien File Commander aus dem Amazon App Store installieren. Der hat u. a. einen PC-Modus, da schiebt man die APKs einfach über den Browser von einem Rechner im gleichen Netzwerk rüber.

Das Smart Home Panel

Ist das geschafft, kommt die eigentlich wichtige App ins Spiel (die es über den Google Play Store gibt): HomeHabit.

play.google.com

Das Tool bietet zahlreiche Features sowie Anpassungsmöglichkeiten und von Haus aus auch viel mehr als nur Netatmo-Support. In der Free-Version ist allerdings nur eine Connection inklusive und genau die nutzen wir für Netatmo.

Nochmal klar gesagt: Die kostenfreie Version reicht vollkommen aus, um das „Netatmo-Display“ zu realisieren. Aber Obacht: Den CO₂-Wert liefert die App aktuell nur für die Main Station, alles andere läuft jedoch perfekt (siehe Bilder).

HomeHabit ist meines Erachtens selbsterklärend und kann optisch umfangreich angepasst werden. Es stehen drei Dashboards zur Verfügung, die individuell mit Widgets bestückt werden können. Einzelne Elemente können beliebig in ihrer Größe angepasst sowie verschoben werden. Zudem lässt sich ein (maßgeschneidert anpassbares) Theme für jedes Element auswählen. Das Uhren-Widget ist immer kostenfrei nutzbar.

Wer das möchte, kann auch auf die Premium-Version upgraden, und zahlreiche weitere Smart-Home-Dienste (und einiges mehr) verbinden. Das habe ich allerdings (bisher) nicht gemacht.

Die Temperatureinheit sollte vor allen anderen Handlungen auf Celsius umgestellt werden, diese Anpassung greift erst nach Neustart der App.

In den Einstellungen der App habe ich obendrein den Bildschirmschoner deaktiviert, man könnte diesen aber auch nutzen und unter der Uhrzeit sogar die aktuelle Außentemperatur anzeigen lassen. Jeder, wie er mag.

Die App hält sich problemlos dauerhaft alleine im Vordergrund und verhindert auch das Deaktivieren des Displays. Einmal gestartet, wäre das Display also bereits fertig und wie gewünscht als Netatmo-Display nutzbar. Die Daten aktualisieren sich etwa alle 10 Minuten (mehr gibt die Netatmo-API auch nicht her).

Displayhelligkeit zeitgesteuert herunterfahren

Ich wollte das Ganze noch etwas optimieren und habe mir zusätzlich noch eine App zum Dimmen des Displays installiert, die nach Zeitplan funktioniert. Ich nutze dafür den werbefinanzierten „Screen & Notifications Dimmer“.

play.google.com

Damit fahre ich die Displayhelligkeit des Tablets automatisch zwischen 22 und 5 Uhr auf den kleinstmöglichen Wert herunter. Mit Apps wie „Tasker“ könnte man das sicher noch feiner einstellen, das benötige ich aber nicht.

Mir bleibt nur noch zu sagen: probiert es einfach mal aus.

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
12 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen