Apple HomePod und Siri im Test: Weg von Google und Amazon?

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Ich habe in den letzten Wochen einen zweiten Versuch vorgenommen und mir den Apple HomePod inklusive Siri das zweite Mal angeschaut.

Wie viele andere von euch bin ich nun seit Jahren mit smarten Lautsprechern im Alltag unterwegs und kann mir auch kaum noch vorstellen, darauf zu verzichten. Für mich gibt es drei interessante Anbieter: Google mit dem Assistant, Amazon mit Alexa und Apple mit Siri. Alle drei habe ich im Einsatz.

Apple HomePod im Test: Fazit als Video

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Apple HomePod im Test: Weg von Amazon und Google?

Doch bei mir hat auch ein Umdenken stattgefunden, denn die Privatsphäre ist in den letzten Monaten dann doch etwas in den Fokus gerückt. Daher habe ich mir gedacht: Gebe ich dem HomePod doch mal eine zweite Chance und schaue mir diesen als Duo im Alltag einfach ein zweites Mal in Ruhe an.

Warum? Wenn ich überlege, welche Absichten die drei Unternehmen verfolgen, dann ist mir der Ansatz von Apple am liebsten. Bei den anderen beiden bin ich das Produkt. Google will mich kennen, weil sie Werbung verkaufen, Amazon will mich kennen, weil sie mir direkt Dinge verkaufen wollen.

Apple Homepod Wohnzimmer

Werbung beim Google Assistant dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein und Amazon wird wohl bald erkennen, wenn ich krank bin und will mir dann auch Dinge andrehen. Das muss nicht passieren, aber es wäre denkbar.

Apple will hingegen ein Produkt verkaufen und sein Ökosystem für Dienste wie Apple Music stärken. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass das Produkt eine Ecke teurer ist, Home- oder Echo-Produkte bekommt man sehr günstig.

Apple HomePod: Besser, aber mit Schwächen

Nach ein paar Wochen mit dem HomePod muss ich sagen, dass er für meine Zwecke sehr gut geeignet ist. Wobei ich auch dazu sagen muss: Alexa und der Google Assistant sind deutlich schlauer und haben viel mehr Funktionen als Siri. Doch ich nutze das Potenzial der beiden ehrlich gesagt nicht.

Am Ende sieht es bei mir so aus: Timer stellen, Smart Home steuern und Musik hören. Mehr mache ich ehrlich gesagt nicht, denn ich will keine 60 Sekunden dabei zuhören, wie mir Google einen Wikipedia-Eintrag vorliest.

Sind die anderen beiden schlauer? Ja, womöglich. Brauche ich das? Nein, ich habe festgestellt, dass ich am Ende die Dinge doch lieber auf dem Smartphone lese. Ein paar Funktionen vermisse ich aber, mehrere Nutzer zum Beispiel. Die Liste ist nicht lang, aber bei Siri muss sich noch etwas tun.

Smart Home: Unabhängig bleiben!

Beim Thema „Smart Home“ habe ich von Anfang an darauf geachtet, dass alle Geräte mit allen drei Diensten kompatibel sind. Das ist ab und an etwas teurer, aber macht mich unabhängig in meiner Wahl. Ich will mich jetzt noch nicht auf einen Anbieter wie Alexa, Siri oder den Google Assistant festlegen.

Daher ist es auch egal, welchen Speaker ich nutze, abgesehen vom Saugroboter (der kann nur Alexa) sind alle Geräte kompatibel. Bei der Musik ist es so, dass Alexa und Google beide auch Spotify unterstützen, Siri und der HomePod aber nur Apple Music. Das ist aber nicht das Hauptproblem.

Apple Homepod White

Ich komme mit beiden Diensten zur Not klar, auch wenn ich Spotify bevorzuge. Das Problem ist, dass Siri kein Radio kann. Es gibt nur einen Sender und das ist Beats 1. Es mag altmodisch klingen, aber ich höre am Samstagmorgen oder beim Kochen auch gerne mal lokale Radiosender über das Internet.

Beim HomePod muss ich dazu TuneIn starten und dann über AirPlay die Musik an den HomePod schicken. Das ist auf Dauer etwas nervig.

Man gewöhnt sich dran, aber die Hoffnung besteht, dass Apple auch bereit ist TuneIn zu integrieren oder wenigstens mehr Radiosender zu starten. Aber am Ende komme ich mit Apple Music und Spotify klar und als iPhone-Nutzer habe ich mir Siri auch Vorteile + die angesprochene Privatsphäre.

Apple HomePod Mini benötigt

Leider gibt es einen Punkt, der für ein Problem sorgt: Das Portfolio. Ein Apple HomePod ist noch okay, im Wohnzimmer will ich einen guten Speaker haben. Ein zweiter für das Büro (so sieht es derzeit aus) wäre auch noch „okay“. Doch dann beginnt auch schon das Dilemma, denn wie geht es weiter?

Ich habe auch im Schlafzimmer und Bad einen Speaker. Allerdings wird es eine teure Angelegenheit, wenn ich mir jetzt in jeden einzelnen Raum einen HomePod stelle, momentan wären das 5 aktive Speaker. Selbst mit dem Idealo-Bestpreis bedeutet das am Ende: 5 x 300 Euro, also 1500 Euro für meine Wohnung.

Das ist viel Geld für Lautsprecher und das Problem ist auch, dass ich im Bad und Schlafzimmer gar keinen HomePod benötigen würde. Das wäre „overkill“, denn der HomePod ist viel zu gut für diese Räume. Mir fehlt für den endgültigen Wechsel ehrlich gesagt sowas wie ein HomePod Mini.

Apple Homepod Header

Der müsste keine 25 Euro wie ein Echo Dot oder Home Mini kosten, aber sowas ähnliches für 149 Euro, was dann 99 Euro nach einer Weile kosten würde, wäre sinnvoll. Unser Bad ist nicht groß und ich höre da ab und an mal etwas Radio und steuere Lampen, da wäre ein kleiner HomePod deutlich besser.

Heißt: Ich würde den Wechsel gerne machen und könnte sogar mit dem ein oder anderen Nachteil leben, denn Siri und der HomePod bieten für mich auch viele Vorteile, welche die anderen nicht besitzen. Doch das Portfolio ist zu klein.

Apple Homepod Test6

Apple verkauft einen guten Lautsprecher mit Siri, die anderen Anbieter haben ein Lineup für smarte Speaker, welches auch Musik abspielt. Ich würde noch nicht mal die ganze Auswahl von Google oder Amazon benötigen, aber ein oder zwei weitere Speaker, vor allem eine kleine und günstige Option, wären nett.

Gemessen an dem Erfolg anderer Apple-Produkte ist der HomePod nicht richtig durchgestartet und ich glaube, das ist auch der Grund. Nicht Siri oder Apple Music, damit können viele leben, es ist die Preisliga. Der HomePod selbst ist übrigens „fair“ und eigentlich auch knapp 300 Euro wert.

Doch es gibt eben nur diesen einen Lautsprecher von Apple.

Apple WWDC 2019 und Herbst werden interessant

Aktuell sieht es also so aus, dass ich entweder mehrere Systeme nutzen werde oder vielleicht auch wieder zurück zu Google wechsle. Die haben mit Hinblick auf die Hardware ein gutes Lineup: Ein sehr guter Speaker (Home Max), ein normaler Speaker (Home) und ein kleiner Speaker, der trotzdem gut klingt und gut in Räume wie das Bad passt (Home Mini). Mehr brauche ich nicht.

Ich bin auf die Zukunft der Speaker-Reihe von Apple gespannt. Der HomePod wurde ja angeblich nie von Anfang an als smarter Speaker geplant und Siri war auch nie für diesen Umfang ausgelegt. Doch man hat in den letzten Jahren einiges geändert und 2019 und 2020 könnten wir die Ergebnisse sehen.

Apple Homepod Tisch

Einen Marktanteil von Google oder Amazon wird Apple nie erreichen, aber das ist wie immer nicht ihr Ziel. Mir persönlich ist dieser Ansatz trotzdem etwas lieber, denn ich als Kunde bin ungern das Produkt, wenn es nicht sein muss. Allerdings verfolgt Apple das Thema nicht mit der Energie, mit der es Google und Amazon derzeit tun, daher fällt der Wechsel zu Siri doch etwas schwer.

Ein HomePod Mini für 149 Euro und ein paar neue Funktionen für Siri, mit denen man zur Konkurrenz aufschließt, würden für 2019 ausreichen. Der HomePod ist ein toller Lautsprecher und ich nutze Siri seit Jahren und komme damit klar, aber das fehlt mir momentan noch. Ich bin daher mal auf die WWDC (Siri) und den kommenden Herbst (neue Audio-Hardware) gespannt.

Ein Wechsel ist bei mir langfristig aber geplant.


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