Apple sperrt Google aus iOS aus

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Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Es betrifft nur einen Teil von Google, AdMob. Omar Hamui, Chef von AdMob, die nun offiziell zu Google gehören, beschwert sich in seinem Blog über die neuen Lizenzbedingungen für iOS Entwickler. Nach der Vorstellung des neuen iPhone hat Apple diese angepasst und einen Absatz für Werbetreibende eingeführt, der denen indirekt die Schaltung von Werbung untersagt. Dies trifft dann natürlich auch für andere Unternehmen zu, am stärksten jedoch Google. Hamui ist natürlich der Meinung, dass das letztendlich den Entwicklern schadet, die so nicht mehr finanziell unterstützt werden. Diese können dann nicht mehr, sofern sie es sich überhaupt noch leisten können, kostenlose Apps schalten und so muss auch der Kunde am Ende zahlen. Und natürlich schränkt das den Wettbewerb enorm ein, so Hamui.

Hinter diesen Aussagen steckt natürlich viel Eigeninteresse und nicht die gesamte Wahrheit. AdMob verliert einen großen Teil des mobilen Marktes. Wie wir sehen, beherrscht Apples iOS mit fast 60% des mobilen Browsermarktes das Geschäft. AdMob wird also wesentliche Einbußen hinnehmen müssen. Seine Sorge um die Entwickler ist auch ein wenig scheinheilig. Wie wir wissen, zahlt Apple an die Entwickler pro Einblendung einer Werbung in der App einen Penny, wenn ein User sie anklickt sogar 2 Dollar. Dies ist deutlich mehr, als man von Google und Co. bekommt. Hier wird im Normalfall nur gezahlt, wenn eine Werbung angeklickt wird. Jeder kann jetzt selber mal überlegen, wie viele Werbungen er schon gesehen hat und wie viele er davon angeklickt hat. Ich habe in einem Jahr Nutzung noch keine Werbung angeklickt. Warum ist klar. Sie sind unpassend, bewerben manchmal nicht so koschere Produkte und katapultieren einem aus der App hinaus. Wenn man jetzt also die deutlich besseren Konditionen von Apple betrachtet, auch unter dem Argument, dass Apple angeblich 50% der mobilen Werbeeinnahmen aus dem zweiten Halbjahr für iAds gewinnen konnte, dann ist der Entwickler möglicherweise sogar besser dran, wenn er Google aus seiner App entfernt und iAds nutzt. So karitativ (da ist es wieder) ist AdMob ja auch nicht.

Sicherlich ist der Zeitpunkt sehr ungünstig gewählt. Besser wäre es gewesen, wenn man ein wenig Zeit verstreichen hätte lassen, und zum Beispiel im Herbst eine Resümee gegeben hätte, in wie vielen Apps iAds schon vertreten ist. Ich bin mir sicher, das wäre nicht wenige gewesen. Wenn man dann den Schritt gemacht hätte, dann wäre das eher verständlich. Ich würde tippen, dass man mit dieser Änderung die Entwickler bewegen will, ihre Apps dahingehend zu updaten, dass sie von aktuell AdMob auf iAds umsteigen. Neuentwicklungen werden zum größten Teil eh schon Apple Werbedienst nutzen. Unglücklich ist dieser Schritt natürlich. Von den Fakten her hat Apple das deutlich bessere Paket in Sachen Werbung. Dass man sich nicht zumindest eine zeitlang dem Wettbewerb stellt, erscheint nicht unbedingt klar. Nur die Tatsache, dass nun Statistiken von AdMob nicht mehr relevant sind, erscheint hier als möglicher Grund.  Das war es aber schon. Ich bin mir sicher, Apple hätte AdMob deutlich abgehängt. Ein Tortendiagramm weniger in der Keynote. Schade eigentlich, unverständlich noch dazu, oder nicht?


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