BQ Aquaris V im Test – Starke Kamera für wenig Geld

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Mit den Smartphones der X-Serie konnte sich BQ in der oberen Mittelklasse die vergangenen Jahre zu Recht einen guten Ruf erarbeiten.

Ob auch die günstigeren Modelle etwas taugen, habe ich mir in Form des kürzlich vorgestellten BQ Aquaris V angesehen. 

Technische Daten des BQ Aquaris V

  • 5,2 Zoll IPS-Display mit 1.280 x 720 Pixeln
  • Qualcomm Snapdragon 435 Octa-Core-SoC
  • 2/3 GB RAM
  • 16/32 GB interner Speicher, erweiterbar per microSD-Karte
  • 12-Megapixel-Hauptkamera mit f/2.0
  • 8-Megapixel-Frontkamera mit f/2.0
  • 3.100 mAh Akku
  • Android 7.1.2 Nougat
  • microUSB 2.0
  • 148,1 x 73 x 8,4 mm
  • 165 Gramm

BQ Aquaris V: Design und Verarbeitung

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Obwohl das BQ Aquaris V eine UVP von lediglich 219,90 Euro besitzt, macht es beim Herausnehmen aus seiner Verpackung einen erstaunlich hochwertigen Eindruck. Hierzu trägt nicht nur das mit 165 Gramm relativ hohe Gewicht bei, auch die bei meinem Testgerät in Schwarz gehaltene Metall-Rückseite macht optisch sowie haptisch einiges her und sorgt für eine gewisse Robustheit.

Ober- und unterhalb der Metall-Platte kommen zwar zwei schmale Plastik-Streifen zum Einsatz, in der Hand liegt das Smartphone aber dennoch gut – hier fallen sie kaum auf.

Wirft man einen genauen Blick auf die Rückseite des BQ Aquaris V, sind die abgetrennten Elemente allerdings schon zu erkennen, was meiner Meinung nach zwar nicht hässlich aussieht, optisch aber nicht ganz mit einem Unibody-Gehäuse mithalten kann.

Immerhin lassen die Kamera sowie der Fingerabdrucksensor die Rückseite nicht ganz langweilig wirken und auf der Front sorgen die Soft-Touch-Tasten im BQ-Design für etwas Abwechslung. Ob deren Aussehen einem gefällt, muss jeder aber für sich selbst entscheiden.

So besitzt das BQ Aquaris V für die untere Mittelklasse eine wie ich finde gelungene Optik, die mit einer guten Verarbeitung gepaart wurde. Mehr Metall wäre wünschenswert gewesen, ist in Anblick des Preises aber wohl nicht zu verbauen, ohne andere Kompromisse zu fordern.

Display des BQ Aquaris V

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Konnten mich Verarbeitung und Design des BQ Aquaris V überzeugen, trifft das für das 5,2 Zoll große HD-Display auf IPS-Basis leider ganz und gar nicht zu. Es ist nicht einmal die für viele vielleicht schon zu geringe Auflösung, welche im Alltag negativ auffällt, sondern die Farbwiedergabe des Panels.

Farben wirken mir persönlich viel zu blass, wodurch es nur wenig Spaß macht, Spiele oder Videos auf dem Aquaris V wiederzugeben. Kollegen konnten diesen Befund mit anderen Testgeräten teilweise nicht bestätigen, sodass nicht jeder ganz so extrem wie ich zu empfinden scheint. Würde BQ hier die jedoch Möglichkeit bieten, die Sättigung in den Einstellungen hochdrehen zu können, wären wohl alle mit dem Display glücklich.

Zwar hat das Display auch Positivpunkte wie die sehr hohe Helligkeit vorweisen, die nicht vergessen werden sollten, mich persönlich störte die blasse Farbwiedergabe allerdings so sehr, dass mich diese Punkte nicht darüber hinwegtrösten konnten.

Die Displayränder sind übrigens auf allen Seiten nicht sonderlich kompakt, in der Preisklasse des BQ Aquaris V ist das aber auch nicht anders zu erwarten.

Performance des BQ Aquaris V

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Gab es bereits viel Lob und Kritik für das BQ Aquaris V, kommen wir nun zu einem Bereich, der einfach nur durchschnittlich ist. Mit einem Snapdragon 435 Octa-Core-Prozessor von Qualcomm sowie 2 oder 3 GB Arbeitsspeicher bietet das Smartphone einen ausreichenden Unterbau, um eine durchaus akzeptable Systemperformance zu bieten. Großartig spürbare Ruckler traten nie auf, im Vergleich mit teureren Geräten wurde das nicht ganz so hohe Tempo dann aber doch ersichtlich.

Nichtsdestotrotz eignet sich das BQ Aquaris V im Allgemeinen für eine flüssige Bedienung, die bei jeglichen Apps bestehen bleibt. Auch Gaming ist mit dem eher günstigen Smartphone bis zu einem gewissen Maß möglich, sofern man bei einigen Spielen verringerte Grafikdetails akzeptiert. Arena of Valor und Vainglory liefen neben einigen weiteren Games ohne Beanstandungen.

Das Abschneiden des BQ Aquaris V ist somit relativ durchschnittlich für seine Preisklasse. Einziger Pluspunkt könnte das fast reine Android sein, wodurch die gute Performance vermutlich etwas länger als bei Konkurrenz-Produkten mit aufwändigen Oberflächen bestehen bleiben wird.

Kamera des BQ Aquaris V

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Brillieren kann das BQ Aquaris V dafür im Kamera-Bereich. Ausgestattet mit einer auf einem Sony IMX386-Sensor basierenden 12-Megapixel-Kamera mit einer Blende von f/2.0, schießt das Smartphone für seine Preisklasse erstaunlich gute Fotos. Die Schärfe ist super, die Farbwiedergabe gut und mit aktiviertem HDR+ erhält man auch einen Dynamikumfang auf hohem Niveau.

Zudem bietet die Kamera-Modus viele Einstellungsmöglichkeiten, einen manuellen Modus und die Möglichkeit, auch RAW-Bilder aufzunehmen.

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Während der Kamera-Sensor der Hauptkamera unter anderem aus dem Xiaomi Mi 6 bekannt ist, kommt vorderseitig ein einfacherer Samsung S5K4H8 mit 5 Megapixeln und eine Blende von f/2.0 zum Einsatz. Diese Kombination geht ebenfalls in Ordnung und kann dank eines Front-LED-Blitzes auch bei Dunkelheit noch Selfies in ausreichender Qualität knipsen.

In Anbetracht des Preises des BQ Aquaris V ist die Bildqualität meiner Meinung nach also als sehr gut zu bewerten. Selbstverständlich findet man für 50-100 Euro mehr auch Smartphones mit besseren Kameras, seine direkte Konkurrenz übertrifft das Gerät aus Spanien aber auf jeden Fall.

Software des BQ Aquaris V

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Bereits in meinen anderen Testberichten zu Smartphones der Marke BQ lobte ich den Hersteller dafür, auf reines Android zu setzen, was auch beim BQ Aquaris V wieder einmal der Fall ist. Ausgeliefert wird dieses mit vorinstalliertem Android 7.1.2 Nougat, dessen Oberfläche in keinster Weise angerührt wurde. Auch Bloatware ist nicht vorinstalliert, lediglich eine herstellereigene App namens BQ Plus ist an Bord, um den digitalen Abschluss der gleichnamigen Zusatzgarantie zu ermöglichen.

Abgesehen von der Kamera-App wurden auch sämtliche System-Anwendungen nicht von BQ angerührt, was letztendlich auch die Entwicklung von Updates vereinfacht. Ein solches wurde übrigens bereits für das BQ Aquaris V angekündigt – Android 8.0 Oreo wird auf jeden Fall noch in Form eine Aktualisierung für das Smartphone erscheinen.

Wann dies der Fall sein wird ist bislang zwar nicht bekannt, dennoch sind Update-Versprechen gerade in dieser Preisklasse selten, weshalb BQ auch diesmal wieder ein Lob gebührt. Sicherheitspatches veröffentlicht der Hersteller übrigens mindestens alle zwei Monate, was angesichts des Preises des BQ Aquaris V ebenfalls positiv hervorgehoben werden sollte.

Akku des BQ Aquaris V

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Kommen wir zu guter Letzt zum 3.000 mAh starken Akku des BQ Aquaris V. Mit einer von mir erreichten durchschnittlichen Screen-On-Time zwischen 3 und 4,5 Stunden dürfte die Zielgruppe des Smartphones durchaus durch den Tag kommen, Heavy-User könnten hier allerdings Probleme erhalten.

Immerhin unterstützt das BQ Aquaris V den von Qualcomm entwickelten Schnellladestandard Quick Charge 3.0, welcher ein schnelles Auftanken ermöglicht. Innerhalb von 30 Minuten füllt sich der Akku um ca. 45 Prozent, bis das Gerät vollständig aufgeladen ist, vergehen zudem unter 90 Minuten.

Lobenswert erwähnt werden muss hierbei, dass BQ dem Aquaris V ein passendes QC-3.0-Ladegerät beilegt und anders als bei vielen Konkurrenz-Produkten der Erwerb eines solchen nicht mehr nötig ist.

Und sonst noch?

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  • Der auf der Rückseite untergebrachte Fingerabdrucksensor des BQ Aquaris V verrichtet seine Arbeit zuverlässig, zählt allerdings nicht zu den schnellsten am Markt.
  • Dem Mono-Lautsprecher des BQ Aquaris V fehlt es eindeutig an Bass, weshalb er im Alltag sehr flach klingt. Musik sollte man damit also nicht allzu oft hören, für kurze YouTube-Videos reicht es jedoch aus.
  • Verzichtet man beim BQ Aquaris V auf die Dual-SIM-Funktionalität, kann der je nach Version entweder 16 oder 32 GB fassende interne Speicher per microSD-Karte erweitert werden.
  • Leider setzt BQ beim Aquaris V noch auf einen microUSB-Port, sodass es in 1-2 Jahren schwer werden dürfte, sich bei Freunden ein Kabel zu leihen oder außer Haus das Smartphone zu laden.

Fazit zum BQ Aquaris V

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Sieht man einmal vom Display ab, welches mich persönlich besonders störte, handelt es sich beim BQ Aquaris V um ein durchaus akzeptables Smartphone der unteren Mittelklasse. Performance und Akkulaufzeit sind zufriedenstellend, die Kamera schießt überdurchschnittlich gute Fotos und auch das vorinstallierte Stock Android kann als Pluspunkt aufgeführt werden. Zudem garantiert BQ ein Update auf Android 8.0 Oreo und verteilt regelmäßig Software-Updates für seine eigenen Geräte.

Doch obwohl das BQ Aquaris V im Grunde ein recht gutes Smartphone darstellt, hat es schwer mit der Konkurrenz zu kämpfen. Gerade das ebenfalls vor Kurzem von uns getestete Moto G5S bietet grundsätzlich eine ähnliche Ausstattung, kann aber mit einem FullHD-Display sowie einem Vollmetall-Gehäuse aufwarten.

Preislich liegt es mit momentan 229 Euro nur knapp über dem BQ-Modell, welches in der günstigsten Variante 219 Euro kostet. Wählt man allerdings die von mir getestete 32GB-Version mit 3 GB RAM, werden bereits 249 Euro fällig.

Fällt der Preis des BQ Aquaris V nicht bald unter die UVP, wird es das Smartphone schwer am Markt haben. Das von mir sehr positiv getestete BQ Aquaris X dürfte die Verkäufe des teureren Modells fast vollständig kannibalisieren und stellt meiner Meinung nach die vielleicht beste Alternative zur Zeit dar.

Für 199 Euro wäre das BQ Aquaris V einen näheren Blick wert, 219 bis 249 Euro sind meiner Meinung nach, in Anbetracht der Konkurrenz, aber leider etwas zu viel.

Vielen Dank an BQ für die Bereitstellung des BQ Aquaris V. In Anschluss an den Test wurde das Smartphone dem Hersteller wieder zugesandt.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet BQ Aquaris V mit 3.7 von 5 Punkten.

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