Fitbit Charge 6 im Test: Etwas mehr Google, aber reicht das noch?

Fitbit Charge 6 Sport

In den letzten Tagen habe ich neben der Apple Watch Ultra auch das neue Fitbit Charge 6 am anderen Handgelenk getragen und wollte wissen, ob ich mit einem Fitness-Tracker im Jahr 2023 auskommen würde. Nein, aber es ist ein gutes Gerät.

Fitbit verspricht genug Akku für eine Woche

Google präsentierte den Fitness-Tracker im September und verkauft das Fitbit Charge 6 für 159 Euro im Einzelhandel. Es gibt drei Farben und mehrere Bänder, mich hat die Version in Silber mit dem hellen Band erreicht. Beim Design tut sich nichts, aber das ist okay, und die Verarbeitung ist auch dieses Mal gewohnt gut.

Fitbit Charge 6 Back

Neu ist der Knopf auf der linken Seite, wobei das eher eine Toucheingabe und nicht immer ganz zuverlässig ist. Ich finde es gut, dass wir wieder einen Knopf haben, ein „richtiger“ Knopf wäre aber besser gewesen. Bei der Akkulaufzeit spricht man von etwa 7 Tagen, wobei ich nicht ganz über die Woche kam, es waren eher 5 Tage.

Für ein Wearable okay, für einen Fitness-Tracker aber eher durchschnittlich, denn andere Modelle kommen teilweise 2 Wochen aus. Laut Google sind die Sensoren im Fitbit Charge 6 übrigens zuverlässiger, was ich jetzt nicht exakt testen konnte, aber die Werte waren gut und lagen in etwa auf dem Level meiner Apple Watch Ultra.

Manchmal trackte das eine Gerät mehr Schritte und Kalorien, mal das andere. Das ist aber bei keinem Wearable keine genaue Angabe und für mich eher ein Richtwert.

Nicht alle Fitbit-Funktionen sind kostenlos

Es sind übrigens nicht alle Funktionen kostenlos, denn Workouts, Empfehlungen, Schlafanalyse und Dinge wie der Tagesform-Index sind in Fitbit Premium enthalten, was man 6 Monate kostenlos dazu bekommt. Würde ich jedoch nicht benötigen.

Das Display ist qualitativ okay für diese Preisklasse, aber es würde mir nicht mehr als Wearable in der heutigen Zeit ausreichen. Ich habe mich an Smartwatches mit großen Displays gewöhnt, auf denen ich meine Inhalte gut ablesen kann. Das ist hier kaum möglich. Man bekommt einen Hinweis, sieht aber nur sehr wenig Inhalt.

Fitbit Charge 6 Display

Hinzu kommt als Watch-Nutzer, dass ich es gewohnt bin, zu telefonieren oder auf Nachrichten direkt am Handgelenk zu antworten. Dinge wie Siri und Co. nutze ich sehr oft, darauf muss man bei einem simplen Fitness-Tracker wie hier verzichten.

Es gibt zwar mehr Möglichkeiten mit dem Charge 6 und mit Google Maps, Google Wallet und YouTube Music ziehen mehr Dienste ein, aber wer das nicht nutzt, ich bin zum Beispiel bei Spotify, der hat Pech. Und YouTube Music bedeutet auch nur, dass man die Musik darüber steuern kann, das ist keine vollwertige Musik-App.

Fitness-Tracker wurden in den letzten Jahren immer smarter und mobiles Zahlen ist zum Beispiel ein sehr großer Mehrwert in diesem Jahr, aber sie bleiben für mich weit von einer richtigen Smartwatch entfernt, deren Funktionen ist jedoch nutze.

Nicht der beste Vibrationsmotor bei Wearables

Eine Sache ist mir negativ aufgefallen, die ich bei Fitbit schon häufiger kritisiert habe: Der Vibrationsmotor ist nicht so gut. Eingehende Nachrichten und Hinweise haben im Vergleich zu einer Apple Watch (und vielen anderen Wearables) doch sehr harte Vibrationsmuster. Wenn es ruhig ist, hört man das sogar im Umfeld.

Das Fitbit Charge 6 hatte es im Test nicht so leicht, da die Apple Watch mit der Taptic Engine die Nummer 1 in dieser Kategorie ist, aber etwas mehr hätte ich hier schon erwartet. Das ist eine Funktion, die mir persönlich im Alltag sehr wichtig ist.

Bei den Sensoren gibt es so ziemlich alles, was man sich wünschen kann, es gibt sogar GPS und EKG, was man bei solchen Trackern nicht oft (gar nicht?) findet.

Fitbit Charge 6 Gelenk

Google hält also an Fitness-Trackern fest und das Fitbit Charge 6 ist gut und hat sinnvolle Verbesserungen bekommen. Doch es bewegt sich mittlerweile, auch mit Blick auf den Preis, zwischen günstigen Fitness-Trackern (ein Xiaomi Band 8 ist für unter 40 Euro zu haben) und richtigen Smartwatches, die deutlich mehr können.

Für eine Google Pixel Watch 2 muss man derzeit gar nicht so viel mehr zahlen. Ja, die Akkulaufzeit ist schlechter, der Rest aber besser (und Fitbit gibt es ebenfalls).

Das macht eine Empfehlung schwierig, denn die smarten Funktionen sind für mich nicht smart genug, um eine Alternative für eine Smartwatch zu sein und daher ist ein Xiaomi Band, welches weniger als ein Drittel kostet, die attraktivere Option.

Ich selbst will nicht mehr auf eine Smartwatch verzichten, kann aber verstehen, wenn man das nicht unbedingt benötigt. Ob es aber Fitbit sein muss? Und ob die 160 Euro nicht zu hoch angesetzt sind? Das ist eine sehr subjektive Entscheidung.

Wer aber vielleicht seit Jahren mit Fitbit unterwegs ist und die Bänder mag, der bekommt hier eine gute Option mit sinnvollen Neuerungen. Von meiner Seite gibt es eine Empfehlung, allerdings mit dem Hinweis, dass es kein Produkt für mich wäre, weil es mir nicht „smart“ genug ist, und es deutlich günstigere Alternativen gibt.

Kommt über diesen Affiliate-Link ein Einkauf zustande, wird mobiFlip.de u.U. mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.



Fehler melden5 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Dirk 👋

    Ich will einfach keine riesige Uhr. Finde den charge Formfaktor optimal. Hoffe das Ding stirbt nicht irgendwann

  2. Lukas B. ☀️

    Alleine das ich für den vollen Funktionsumfang ein Abo brauche…

  3. max 🔆

    Diese Akkulaufzeiten sind auch jedesmal viel zu positiv angesetzt… Bei Xiaomi auch immer das gleiche. "10 Tage" – "14 Tage" und trotzdem hielten sie jeweils nur 7-8 Tage und 12 Tage.

  4. Carlo 🌀

    Die 160 sind definitiv viel zu hoch angesetzt. Da bietet die Konkurrenz besseres und günstigeres.

    1. mnia 👋

      Mit EKG? Welcher Anbieter?

Du bist hier:
mobiFlip.de / Testberichte / Wearables / ...