Horizon Forbidden West im Test: Das schönste Open-World-Spiel

Ich konnte mir in den letzten Wochen bereits Horizon Forbidden West auf der PlayStation 5 anschauen. In dieser Zeit konnte ich das Spiel durchspielen und den verbotenen West besuchen. Und meine Erwartungen an das Spiel waren hoch.

Vorab: Horizon Forbidden West ist ein Open World-Spiel. Ihr müsst die Welt mit Aloy erkunden und der Geschichte folgen. Dabei gilt es, Rätsel zu lösen und gegen Maschinen zu kämpfen. Es ist übrigens sehr wichtig, dass ihr vorher Horizon Zero Dawn durchgespielt habt, denn der neue Horizon-Teil knüpft direkt an diesen an.

Und noch eine Sache: Falls euch der erste Teil gefallen hat, dann werdet ihr eine sehr große Freude mit dem Nachfolger haben. Ab sofort gibt es zwar keine Story-Spoiler, aber ich will auf die Länge der Story, das Gameplay und Co. eingehen.

Falls ihr euch von allen Dingen überraschen lassen wollt, klickt jetzt weg. So sehr ich natürlich möchte, dass ihr das hier lest, es wäre dennoch meine Empfehlung.

Horizon Forbidden West: Spaß beim Erkunden

Horizon Forbidden West sieht beeindruckend aus. Die Texturen sind hier und da zwar noch nicht auf Next-Gen-Level und man sieht dem Spiel an, dass es auch für die PS4 entwickelt wurde, aber Guerilla gleicht das sehr gut mit den Details aus.

Es gibt kein mir bekanntes Open World-Spiel, welches so eine so schöne Welt mit so vielen Details hat. Egal ob im Zentrum oder tief unter Wasser in der letzten Ecke der Karte. Man sieht die Liebe zur Welt und den Details und das gefällt mir sehr gut.

Außerdem ist der verbotene Westen abwechslungsreich, den ihr seit in den Bergen im Schnee, in der Wüste und an Stränden mit Urlaubsfeeling unterwegs. Und an jedem Ort gibt es etwas zu entdecken und jede Ecke der Map hat sehr viele Details.

Diese Tatsache führt dazu, dass das Erkunden der Welt auch wieder mein Highlight war und weiterhin ist. Ich habe die Geschichte nämlich schon abgeschlossen, bin aber noch in Horizon Forbidden West unterwegs. Und wie ist die neue Story so?

Horizon Forbidden West: Eine passable Story

Die Geschichte knüpft direkt an den ersten Teil an und ich war, auch mit etwas mehr Zeit lassen, nach ca. 30 Stunden durch. Lässt man sich noch mehr Zeit, dann würde ich mal behaupten, dass man insgesamt 40 Stunden in HFW stecken kann.

Wer viele Rüstungen und Gegenstände sucht, kommt sicher auch auf 50 Stunden. Ab 40 Stunden hat die Motivation bei mir dann aber doch etwas nachgelassen.

Guerilla hat einen großen Kritikpunkt ausgemerzt, denn die Charaktere bieten nun deutlich mehr Emotionen und es gibt auch mal unterschiedliche Kamerawinkel. Und ich finde die Synchronisation (habe es auf Deutsch durchgespielt) gut gemacht.

Die Story hat mich abgeholt, ich mochte aber auch irgendwie die Story in Zero Dawn. Es ist etwas abstrus, gefällt mir aber. Nur eine Sache fand ich schade, ohne jetzt weiter darauf einzugehen: Die Story endet für mich etwas zu früh und offen.

Als der Abspann bei mir kam, da hätte ich mit mehr gerechnet und es fühlt sich ein bisschen nach einem geplanten DLC oder bereits Teil 3 an. Mich hat das Finale der Story nicht ganz zufriedengestellt – ich hoffe daher, dass bald noch mehr kommt.

Horizon Forbidden West: Neue Art der Erkundung

Das Highlight ist wie gesagt das Erkunden der Welt und da gibt es jetzt ganz neue Möglichkeiten. Ihr könnt gleiten (wie in Zelda: Breath of the Wild, nur unbegrenzt), ihr könnt unbegrenzt tauchen (mit einem Gadget) und ihr könnt jetzt fliegen.

Fliegen ist nicht von Anfang an möglich, ihr müsst eine Maschine freischalten, aber als bei mir dieser Punkt kam, war das ein Highlight im Spiel. Schnellreisen sind jetzt kostenlos (bei einem Feuer), aber ich bin danach häufig von A nach B geflogen.

Man kann jetzt übrigens auch freier klettern, aber nicht ganz frei und nur an den vorgegebenen Stellen, die man via Fokus erkennt. Finde ich besser, aber für ein Open World-Spiel nicht optimal. Manchmal wirkt es unlogisch, wo man jetzt klettern kann und wo es dann auf einmal nicht mehr möglich ist (obwohl es so aussieht).

Horizon Forbidden West: Neue Maschinen

Die Auswahl der Maschinen ist jetzt deutlich größer und einige davon sind eine ganze Ecke schwerer. Ich fand es nie zu schwer, das ist kein Demon’s Souls, aber teilweise auch mal etwas knackig. Komplexer wurden die Kämpfe jedoch nicht.

Am Ende müsst ihr weiterhin Geduld und genug Ressourcen haben, dann streckt ihr jede Maschine nieder. Hier wäre es vielleicht schön, wenn man auch mal ein paar Maschinen einbaut, die man auf nur auf eine bestimmte Art zerstören kann.

Ab einem gewissen Punkt hätte ich mir noch gewünscht, dass die Maschine nicht nur größer und aggressiver, sondern etwas komplexer ist. Manche Maschinen sind das ein bisschen (die verschwinden z. B. kurz), aber ich hätte gerne mehr davon.

Das gilt übrigens auch für die Rätsel der Hauptstory. Es gibt mehr und sie sind auch ein kleines bisschen schwerer, aber weiterhin sehr leicht. Und oft erkennt man beim Betreten eines Raums direkt, was man machen muss, damit man weiterkommt.

Horizon Forbidden West: Mein Fazit zum Spiel

Horizon Forbidden West macht sehr viele Dinge besser, aber noch nicht alle Punkte perfekt. Ich hätte mir noch ein kleines bisschen mehr Freiheit (klettern) und etwas komplexere Aufgaben und Maschinen gewünscht. Es wird sicher viele geben, die das Spiel an ihre Grenzen bringt, sowas ist am Ende natürlich auch subjektiv.

Doch obwohl das jetzt vielleicht etwas negativ klingt, so blieb bei mir ein positiver Gesamteindruck. Das Spiel sieht atemberaubend schön aus und die Musik erzeugt zusammen mit der Optik und Grafik eine tolle schöne Atmosphäre. Es gibt für mich kein schöneres Open World-Spiel derzeit, die Liebe zum Detail ist beeindruckend.

Manchmal war ich einfach nur gerne in der Welt unterwegs und habe sie erkundet. Wer nur der Story folgt, der sieht übrigens viel zu wenig vom verbotenen Westen, geht selbst auf Reise und macht so viele Nebenmissionen, wie ihr finden könnt.

Ja, sie sind oft ähnlich aufgebaut (helft Person A, die sich an Ort B befindet und zerstört dabei Maschinen), aber es macht dennoch Spaß. Wer Horizon Zero Dawn mochte, wird den Nachfolger lieben und auch Open World-Fans kommen hier mit Sicherheit auf ihre Kosten. Meinen Geschmack hat die Welt jedenfalls getroffen.

Eine Punktvergabe fällt mir immer schwer, wenn nur eine Person von einem Medium ein Spiel testet. Ich weiß aber, dass die Masse der Reviews zählt und so für einen guten Eindruck sorgen kann. Daher würde ich mich für eine 9 von 10 entscheiden.

Warum nur einen Punkt Abzug? Ich war lange bei einer 8 von 10, aber am Ende des Tages macht mir Horizon Forbidden West einfach zu viel Spaß. Und das ist es, was zählt und sehr subjektiv ist. Es ist das für mich schönste Open World-Spiel und ich bin ein Fan von solchen Spielen. Wer sowas nicht mag, wird hier nicht glücklich.

Wer jedoch eine offene Welt zum Erkunden mag: Das ist ein klarer Pflichtkauf.

PS: Ich hatte einen Bug mit HDR-Inhalten auf der PlayStation 5, der Farben etwas komisch (vor allem bei Bewegungen) darstellte. Dieser wurde mit dem Day One-Patch (den wir letzte Woche bekamen) weitestgehend gefixt. Der Bug trat im Modus mit mehr Details auf, daher habe ich nur im Performance-Modus gespielt.

Am Wochenende war ich dann ein bisschen mit mehr Details im Spiel unterwegs, doch der Unterschied war für mich zu gering und ich habe mich nach kurzer Zeit wieder für stabile 60 fps entschieden (würde ich daher auf der PS5 empfehlen).

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