Kampf der Saugroboter: Ecovacs Deebot X1 Omni vs. Roborock S7 MaxV Ultra

Ich bekam die Möglichkeit den Ecovacs Deebot X1 Omni mit dem Roborock S7 MaxV Ultra zu vergleichen und habe das natürlich getan. Ihr bekommt also sozusagen in den folgenden Zeilen ein subjektives Duell der Giganten in Wortform präsentiert.

Der Einfachheit halber habe ich im weiteren Artikel immer nach ein paar Abschnitten eine Wertung vergeben und dann als Zwischenfazit angemerkt. Dennoch bitte ich noch einmal darum zu beachten, dass es sich wirklich um zwei Spitzenmodelle handelt und meine Bewertung lediglich die wichtigsten Elemente, die die Sauger beherrschen sollten, beinhaltet. Sonst würde dieser Artikel viel zu lang werden.

Bei weiteren Fragen könnt ihr diese aber natürlich gern unter dem Artikel in die Kommentare packen. 

Beide Staubsaugerroboter haben eine Wischfunktion und eine dazu passende XXL-Absaugstationen. Ebenfalls beide Robosauger liegen zum jetzigen Zeitpunkt mit Absaugstation deutlich über der 1000 EUR-Marke.

Den Deebot X1 Omni hatte ich mir schon einmal genauer in einem ausführlichen Testbericht angeschaut. Wie beim Roborock S7 MaxV Ultra auch bekommt man den Deebot X1 ebenfalls in verschiedenen Ausführungen zu kaufen. Grob umrissen entweder nur den reinen Saugroboter, den Robo mit Absaugstation und den Robo mit Absaugstation und Wischfunktion.

Das kann dann unter dem Strich einen Preisunterschied von über 400,- EUR ausmachen. Im folgenden Bericht geht es aber um die jeweiligen Spitzenmodelle mit Staubsaugerroboter inkl. Absaugstation und Wischfunktion.

Maße und Funktion Absaugstation

Die Absaugstation des Roborock S7 ist mit 41.5 x 50.5 x 42 cm nicht ganz so wuchtig wie die des X1 Omni mit 44.8 x 42 x 57.4 cm. Das erklärt sich dadurch, dass der Omni X1 zwei deutlich größere Wasser-Behälter mit je ca. 4 Liter Volumen spendiert bekommen hat (unten bläulich/durchsichtig) und der Roborock hier nur mit je 2.5 Liter Volumen (grauer Behälter) kontert.

Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Behälter beim Roborock schneller wieder befüllt und geleert werden müssen. Es fasziniert mich dabei immer noch, wie dreckig die Brühe nach einem Reinigungsvorgang ist, obwohl die kleinen Helfer hier nun seit mehreren Wochen täglich ihre Runden drehen!

Mir gefällt die Größe der Absaugstation des Roborock besser, aber optisch erinnern mich die Behälter des Roborock eher an Mülltonnen und der Punkt für das Design geht definitiv auf die Seite des Deebot X1 Omni.

Roborock S7 Maxv Ultra Vs. Ecovavs Deebot X1 Omni Staubsaugerbeutel X1

Der Dreck/Staub aus den Robosaugern wird von beiden Stationen in einen Einwegstaubbeutel abgesaugt. Je nach Größe und Verschmutzung eurer Wohnung hält der Beutel dabei mindestens 4 Wochen oder eher länger. Auch hier kann ich so also keinen Punkt dem einen oder anderen Modell zuschanzen.

Persönlich finde ich Absaugstationen ohne Beutel auch eher nicht so angenehm, da ich dort meist irgendwann doch diesen Behälter in einem Müllbeutel werfen muss und am Ende doch wieder mit dem Müll/Staub/etc. in Berührung komme.

Kurz: Roborock ist insgesamt kleiner, der X1 hat dafür größere Behälter, wischt damit länger und sieht Dank schönem Design besser aus.

Zwischenstand: 2:1 für den X1 Omni

Die Handhabung der Absaugstationen ist bei beiden sehr angenehm. Beide Wasserbehälter können entnommen und in der Spüle oder Dusche wieder befüllt und gereinigt werden.

Foto: Roborock

Der Roborock S7 MaxV Ultra reinigt das Microfasertuch in der Station mit einer Bürste, die auf einer Schiene von links nach rechts über das Microfasertuch fährt und dabei den Dreck wieder auswischt.

Foto: Ecovacs

Der X1 Omni hat in der Station jeweils eine Noppenhalterung, welche von unten gegen die beiden Wischtücher drückt, es kommt ein bisschen Wasser dazu und die Möppe werden rotierend darüber ausgewringt.

Vorteil der Absaugstation des Deebot X1 Omni ist hier auf jeden Fall der, dass es hier noch eine zusätzliche Trocknungsfunktion (Fön) gibt, welche die Möppe nach dem Reinigungsvorgang wieder trocken fönen und das Wischwasser wird auch wieder aus dem Sauger entleert. Das reduziert Keimbildung und Gerüche.

Beide Absaugstationen müssen nach einem bestimmten Intervall – je nach Nutzung versteht sich – händisch gereinigt werden. Genau wie auch der Robosauger nach ein paar Saugvorgängen von etwaigen Katzenhaaren und -Fusseln befreit werden muss. So ganz ohne eigene Arbeit funktioniert das saubermachen der Wohnung also auch mit Staubsaugerrobotern (noch) nicht.

Entleerung und Trocknungsfunktion gehen eindeutig auf die Tafel des X1 Omni. Daher lautet mein Punktestand nun wie folgt:

Zwischenstand: 3:1 für den Deebot X1 Omni

Wischfunktion und Saugfunktion

Der Roborock ist ein wenig umständlich beim rangieren und muss zu Beginn der Reinigung erst einmal von der Absaugstation runter fahren, dann umdrehen und wieder hochfahren, um das Wischtuch nass zu machen und mit der Reinigung starten zu können. Aber das ist kein wirkliches Manko für mich – wenn es auch ein wenig unbeholfen wirkt.

Interessant ist eher die Option, dass der Roborock das Microfasertuch bis zu 3mm hochheben kann. Deshalb fährt der S7 auch über dünne (3mm hohe) Teppiche, indem er das Microfasertuch so lange hochheben kann und damit das evtl. verschmutzte Tuch nicht über den Teppich wischt.

Dieses Feature oder zumindest etwas ähnliches beherrscht der Deebot X1 nicht. Hier werden Teppiche bei eingesetzten Mop-Pads einfach gänzlich umfahren. Wer Teppiche gesaugt haben möchte, muss für den Reinigungsvorgang die (magnetisch angebrachten) Tücher vorher abnehmen oder nach der Reinigung noch einen weiteren Vorgang starten und dabei die Möppe weglassen. Dieser Punkt geht damit auf die Seite des Roborock.

Vom Wischprinzip hat der Roborock ein breites Microfasertuch, welches vibrierend über den Boden gezogen wird und so den Bereich reinigt. Mit Wasser versorgt wird es dabei vom zusätzlichen Tank, der nach hinten heraus entnehmbar ist, welches aber nicht nach dem Putzvorgang wieder entleert wird.

Der Omni X1 dagegen hat zwei runde Microfaserpads, welche rotierend über den Boden gezogen werden und so den Boden reinigen. Der X1 hat seinen Wischwasserbehälter fest verbaut, leert diesen aber nach jedem Reinigungsvorgang wieder aus.

Während meines Tests war der X1 Omni ein bisschen aufmerksamer und reinigte auch schon etwas eingetrocknete Flecken noch gut weg. Hier bekommt also der Roborock den Punkt für die unterstützten Teppiche und der X1 für das Wischergebnis.

Gerade dieser Bereich ist übrigens wieder ein schönes Beispiel für die Subjektivität dieses Berichts. Jemand anderes hat vielleicht ganz andere Verschmutzungen und eine Wohnung mit viel Teppich und gewichtet dann wieder ganz anders.

Zwischenstand: 4:2 für den Omni X1

Für die reine Saugfunktion kann ich hier keine Punkte vergeben, da in meinem Haushalt anfallender Schmutz wie z. B.

zuverlässig von beiden Staubsaugern aufgesaugt wurden.

Da müsste man also z. B. mit einer Feinwaage und abgesperrten Gebieten plus 100g Sand an den Start gehen und schauen, welcher Sauger am Ende möglichst genau die 100g Sand wieder aufgesaugt bekommt. Aber von so etwas halte ich im Alltag ehrlich gesagt nichts.

Beide Saugroboter besitzen eine Kamera und ein KI/AI-Feature, welches durch die Kamera eine besonders intelligente Reinigung bietet. In meinem Alltag machte das richtig Spaß! ALLE vorigen Saugroboter hatten beispielsweise Probleme mit einem aufklappbaren Wäscheständer, den wir im Wohnzimmer zum Wäsche trocknen platzieren.

Da die Robosauger je nach Modell meist Absätze bis zu 2cm Höhe überschiffen, wird auch der Metallrahmen des Wäscheständers „erklimmt“. Dabei wird dann je nach Marke des Robosaugers wild vor- und zurückgerammelt, bis der Ständer endlich überwunden ist und am besten Fall direkt umgedreht und der Ständer noch einmal überwunden!

Das machen Roborock und Deebot X1 deutlich besser! Sie erkennen beide mit der Kamera und guter Software solche Objekte. Der Wäscheständer wurde brav umfahren und auch ein liegengelassenes Ladekabel mit Netzteil wurde erkannt und umfahren. Generell rammen die beiden Saugroboter viel seltener gegen irgendwelche Möbel oder dergleichen, weil eben die Kamera viele Objekte schon früher erkennt als die restlichen Sensoren anderer Saugroboter.

Die Hersteller werben auch damit, dass durch die Software und Kamera Kot diverser Tiere und mit diversen Formen erkannt werden soll. Das möchte ich aber aus Gründen nicht explizit testen. :)

In meinem Test wurden verschiedenste Objekte immer wieder zuverlässig erkannt und umfahren. Ich kann hier also nicht wirklich dem einen oder anderen Modell einen extra Punkt dafür geben. Das machen beide Modelle wirklich gut.

So lautet der aktuelle Zwischenstand nun:

5:3 für den X1 Omni 

Last but not least würde ich noch den Punkt Software/App in den Ring werfen. Beide Modelle müssen mit einem Benutzerkonto beim Hersteller angemeldet werden. Offiziell vermutlich damit die Robosauger auch aus der Ferne gestartet und überwacht werden können.

Deebot Omni X1

Beide Modelle haben eine Funktion integriert, die es ermöglicht auch aus der Ferne über die Kamera ins eigene zu Hause zu schauen. Natürlich gibt es hier einen Schutz via PIN oder man muss zuvor den Sauger durch drücken einer Tastenkombination koppeln, damit kein Zugriff von außen möglich ist. Auch redet der X1 beispielsweise mit einem und zeigt nicht nur mit einer LED an, dass die Kamera aktiv ist, sondern sagt das auch laut vor sich hin. So bekommen etwaige Bewohner zu Hause sofort mit, dass die Kamera läuft. Auf diese Weise kann man dann sogar auch aus der Ferne mit einem Familienmitglied / Haustier über die Kamera und Speaker kommunizieren.

Info

Bezüglich Sicherheit – also was mit den Karten/Video/Foto-Daten eventuell passiert – kann ich weder beim Roborock noch beim X1 etwas darüber sagen, da dies nicht mein Fachgebiet ist und ich nicht sagen kann, was da evtl. gespeichert oder über die Datenverbindung sonstwohin kommuniziert wird. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er ein Gerät mit Kamera oder Mikrofon in seiner Wohnung platziert.

Beide Apps beherrschen teilweise auch die Objekterkennung und man bekommt teils vom System auch schon diverse Möbel in die Karten eingezeichnet oder kann diese selbst noch abändern und Möbel platzieren. Auf der rechten Seite sieht man dann beispielsweise beim Roborock die Hinderniserkennung, welche auf Wunsch sogar Fotos der im Weg stehenden Objekte anfertigt.

Roborock S7 maxV Ultra

Die Bewertung der App gestaltet sich sehr schwer. Während der Roborock Fotos der Objekte erstellt, kann man beim X1 in einem „Karteneditor“ sogar die Räume noch virtuell gestalten und mit Möbeln versehen. Allesamt Spielereien und ich persönlich würde für die App zum Zeitpunkt dieses Tests einen Gleichstand vergeben.

Meine persönliche Bewertung bleibt also auch nach der Software-Rubrik bei

5:3 für den X1 Omni 

Und sonst noch?

Der Roborock lädt insgesamt auf dem Papier schneller (4 Std. zu 6.5 Std.) – aber beide schaffen die 90 m² Wohnung ganz locker mit einer Ladung komplett. Von daher ist das für mich nur ein Wert auf dem Papier. Der X1 hat einen eigenen Sprachassistenten der die Steuerung komfortabler gestaltet und man könnte sogar sagen „Hey Yiko! Reinige unter dem Sofa!“ und er würde das verstehen. Aber dazu muss der Sauger sich im selben Zimmer befinden um mich zu verstehen und somit ist das auch wieder eher eine Spielerei und wie die eben genannte Ladezeit am Ende nichts, was für meine subjektive Wertung noch einen extra Punkt ergeben würde.

Theoretisch müsste ich also die Bewertung auf 6:4 anheben. Aber am Ende kommt es auf das selbe raus. Kommen wir also zu meinem persönlichen Fazit.

Fazit

Wie eingangs schon erwähnt handelt es sich hierbei um mein persönliches und damit subjektives Fazit. Ich habe den Roborock S7 maxV Ultra wie auch den Ecovacs Deebot X1 Omni hier für ca. zwei Wochen laufen lassen und dabei stets in meinen vier Wänden beobachtet was mir so aufgefallen ist. Welche Flecken blieben, welche wurden beseitigt, wie oft kam wie schmutziges Wasser raus und musste gewechselt werden, wie sagte mir die jeweilige App zu und was war eher nicht so toll gelöst usw.

Beide Geräte sind endlich mal Staubsaugerroboter, die es verdient haben auch das Wort „wischen“ in die Artikelbezeichnung aufnehmen zu dürfen. So viele andere Robosauger machen das schon seit Jahren und ziehen dabei maximal das Microfasertuch nebelfeucht durch die ganze Wohnung. Das hatte ich auch oft genug in die jeweiligen Testbericht geschrieben. Erst mit diesen beiden Geräten empfinde ich es tatsächlich so, dass die Wohnung dadurch deutlich sauberer ist als zuvor.

Natürlich gibt es noch viel, viel mehr Punkte die man zu den jeweiligen Staubsaugern hätte aufgreifen könnte. Mit der obigen Aufzählung habe ich aber die wichtigsten Punkte dieser Saugroboter grob umrissen und bin zu dem Fazit gekommen, dass mir persönlich der Deebot X1 Omni besser zusagt.

Es handelt sich hierbei aber so oder so um zwei absolute Spitzenmodelle und jedes für sich hat seine eigenen Vor-und Nachteile. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt der X1 Omni bei Amazon bei 1259,- EUR und der Roborock S7 MaxV Ultra bei 1399,- EUR.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Ecovacs Deebot X1 Omni mit 4.5 von 5 Punkten.

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