Kia EV6 im Test: Besser als Hyundai Ioniq 5?

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Nach dem Hyundai Ioniq 5 hatte ich jetzt die Gelegenheit, um mir den Kia EV6 im Alltag anzuschauen. Es ist die gleiche Basis, aber wie ist mein Fazit?

Wie immer der Hinweis vorab: Ich suche langfristig nach einem Elektroauto, bin aber bereit bis 2023 zu warten. Aktuell hat man sowieso keine andere Wahl. Und weil mich das Thema privat und beruflich interessiert, teste ich diese im Alltag.

Mein Fokus liegt dabei zwar auch auf dem Auto selbst, aber mich interessiert für diese Testreihe vielmehr, ob es auch ein gutes Elektroauto ist. Der Kia EV6 nutzt eine eigene Elektro-Plattform, daher hat mich dieser Test besonders gereizt.

Und was für diesen Test auch noch wichtig ist: Mir wurde ein Kia EV6 in der Dual-Motor-Version mit 239 kW (325 PS) als GT-Line für ca. zwei Wochen geliefert. Das ist die aktuell beste Version, die mit Vollausstattung über 60.000 Euro kostet.

Video: Kia EV6 im Test

Kia EV6: Ein gutes Auto?

Optisch gefällt mir der Kia EV6 – zu 90 Prozent. Front, innen, Seite, alles prima, nur das Heck ist nicht ganz mein Fall. Ich finde es nicht hässlich, aber auch nicht schön. Es macht den sonst extrem starken Gesamteindruck manchmal etwas kaputt. Das war übrigens auch die Meinung von so ziemlich allen, mit denen ich bisher sprach.

Die Verarbeitung ist aber top und auch die Materialwahl prima. Ich weiß aber nicht, wie es bei der günstigeren Version aussieht, ich hatte ja die GT-Line. Und da muss ich sagen, dass es für 60.000+ Euro auch hochwertigere Autos da draußen gibt.

Der Kia EV6 fährt sich sehr angenehm und bequem, allerdings weniger sportlich, als ich bei der Optik und dem Branding „GT-Line“ erwartet habe. Die richtige GT-Version benötigt definitiv ein strafferes Fahrwerk, das hier wäre zu schwammig.

Innen sitzt man bequem und ich mag die Sitze, die inklusive Sitzkühlung daher kommen. Brauche ich. Und sonst? Hyundai und Kia piepsen mir etwas zu oft, die Touch-Tasten in der Mittelkonsole (für Sitzheizung und Co.) sind falsch platziert (aktiviert man versehentlich) und ich liebe die Kameraansicht beim Blinken.

Head-up-Display: Gibt es, funktioniert auch gut, nur die AR-Navigation ist nicht auf einem Level mit beispielsweise VW oder Mercedes. Der Gesamteindruck als Auto war aber dennoch positiv, das „Gefühl“ im Alltag ist ja auch entscheidend. Wie klingen Türen beim Schließen, wie sind Druckpunkte, etc. – das ist alles super.

Kia EV6: Ein gutes Elektroauto?

Kia EV6: Mein Fazit

Mir gefällt der Kia EV6, sehr gut sogar. Es gibt ein paar Dinge, die mich doch etwas mehr stören: Apple CarPlay via USB A, Ladeplanung, Heck, aber dafür liefert Kia bei so vielen Punkten als Elektroauto verdammt gut ab: Verbrauch, Reichweite, Laden, Sound, Fahrmodi und mehr. Der Gesamteindruck ist nach zwei Wochen positiv.

Der Kia EV6 fühlt sich im Kern stark nach dem Hyundai Ioniq 5 an, wie bei VW und Stellantis merkt man die große Ähnlichkeit der Marken. Doch im Detail gefällt es mir hier und da etwas besser – so sehr, dass ich Kia doch ganz klar Hyundai vorziehen würde. Vielleicht liegt es auch an der Optik, aber man ist ja eben immer subjektiv.

Und ja, wenn man über 50.000 Euro für ein Auto auf den Tisch legt, dann ist nicht nur die Technik entscheidend, dann möchte man auch ein Auto haben, was einem gut gefällt. Außerdem gibt es von mir noch einen großen Pluspunkt für die 800-Volt-Technologie in der Mittelklasse (sie ist ja auch beim Basismodell vorhanden).

Kurz: Der Kia EV6 gefällt mir und er kommt wirklich in die engere Auswahl für ein Elektroauto. Komplett überzeugen könnte man mich mit einer besseren Software und Extras wie kabellosem CarPlay. Bei Autos gibt es immer wieder Optimierungen und falls sowas beim Kia EV6 ansteht, wäre ich vielleicht sogar tatsächlich dabei.

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