LG Class: Mittelklasse Android-Smartphone ausprobiert

Über die letzten Tage hatte ich die Gelegenheit das LG Class zu testen. Der Mittelklasse Androide ist einer, der ersten aus dem Hause LG, welcher mit einem Metallgehäuse ausgestattet wurde. Damit wirkt das LG Class auf jeden Fall schon einmal sehr hochwertig, wenn auch der etwas bullige Formfaktor durch die Erhöhung auf der Rückseite für die Lautstärkewippe und die Kamera ein wenig diesen guten Look schmälert.

Lieferumfang

Handyhalterung auf dem Foto nicht im Lieferumfang

Im Lieferumfang befindet sich logischerweise das Handy selbst, dazu noch einer dieser Nupsi, um die NanoSIM in den Slot einzusetzen. Dazu das Netzteil mit USB-Anschluss, ein USB zu MicroUSB-Kabel und ein wenig Papierwerk. Dazu noch ein hübsches weißes Headset und das war es dann auch schon.

Die wichtigsten technischen Details

Zum LG Class selbst

Das LG Class hätte ursprünglich als LG ZERO auf den Markt kommen sollen. Es ist ein Mittelklasse-Gerät, welches in einem hochwertigem Gehäuse aus Aluminium steckt und ein 5 Zoll HD-Display spendiert bekommen hat. Die Oberseite und die Unterseite bestehen vermutlich aus lackiertem Plastik, damit die Antennen auch ein wenig Platz haben, um ein Signal zu bekommen. Der Akku ist bei einem Alugehäuse fast zwangsläufig fest verbaut und versorgt mit seinen 2050 mAh den Snapdragon 410 Quadcore Prozessor mit Energie.

Um eins vorweg zu nehmen, sei direkt gesagt, dass gerade die 2050 mAh für meinen Geschmack ein wenig potenter hätten sein können. Ich komme damit zwar über einen Tag, aber sollte mal sehr viel los sein, werden die Energiereserven schon sehr schnell knapp.

Lautstärke- und Powertaste sind LG-typisch auf der Rückseite unterhalb der Kamera angebracht. Darüber ist die 13 Megapixel Kamera und dazwischen der LED-Blitz montiert. Ebenfalls auf der Rückseite auf Höhe der Kamera befindet sich der Lautsprecher. Da die Kamera – Lautstärketastenkombination erhöht liegt, wird der Lautsprecher nicht verdeckt, auch wenn das Telefon auf einer ebenen Fläche aufliegt.

Leider wirkt die Erhöhung durch diese Tasten in meinen Augen nicht gerade förderlich für das sonst schon fast edel anmutende Gesamtbild, aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Die Unterseite bietet Platz für das Mikrofon, den Klinkenstecker und den MicroUSB-Anschluss. Die Oberseite und die linke Seite sind komplett frei von Anschlüssen und Steckern. Auf der rechten Seite ist je ein Slot für die Nano-SIM und die MicroSD-Karte.

Oberhalb des Displays finden wir die 8 Megapixel Frontkamera. Generell fühlt sich das Gerät sehr gut verarbeitet an. Hier hat LG alles richtig gemacht. In Sachen Speicher bietet das Class 16 GB internen Speicher (ca. 10 GB frei), welcher via MicroSD erweiterbar ist. Die 1,5 GB RAM sind immerhin mehr als die lange Zeit normalen 1 GB, könnten aber gern auch schon 2GB sein, da wir in der Spitzenklasse schon bei 3GB und 4GB angelangt sind. Es wird nicht lange dauern und wir werden für einen reibungslosen Ablauf min. 2 GB benötigen. Noch klappt aber alles gut in Sachen Geschwindigkeit.

Software

Während der normalen Bedienung kommt das Class nicht ins Schwitzen. Der folgende Instagram-Clip zeigt scrollen durch den Launcher (in diesem Fall sogar der orig. Launcher – ich nutze normalerweise den NOVA-Launcher), das scrollen durch eine Website und das scrollen durch die Homescreens:

[insta BAHWr2LyhbJ]

Ein großes anspruchsvolles Spiel dürfte dann aber sehr schnell aufzeigen, wo die Grenzen liegen. Auch die einzelnen Ladezeiten sind sicherlich ein wenig länger, als die eines Spitzenklasse-Handys. Aber wie gesagt – deshalb ist dieses Gerät ja auch in der Mittelklasse angesiedelt. AnTuTu spricht übrigens auf dem LG Class von einer Punktzahl von knapp 28.000. Ein guter Wert, der zeigt, dass das Handy im Normalbetrieb durchaus flüssig läuft.

Vorinstalliert ist auf meinem Testgerät Android 5.1.1 mit einer leicht modifizierten Oberfläche von LG, genannt LG UX 4.0. Sie bietet die eine oder andere Verbesserung, bzw. erhöhten Komfort durch (wenige) zusätzliche Apps und Einstellungen.

LG packt auf das Class diverse Kleinigkeiten, die wir auch schon von einigen anderen Modellen aus dem Hause LG kennen. So ist beispielsweise eine Backup-Lösung vorinstalliert. Damit können einmal die Daten in der LG Cloud, oder natürlich auch auf dem internen Speicher bzw. der Speicherkarte gesichert werden. Zur Auswahl stehen hier unter anderem die persönlichen Daten und Einstellungen, die LG Apps und auch heruntergeladene Anwendungen.

Auch der Launcher und die Quick-Tiles sind von LG angepasst worden. Die Optik und die verschiedenen Regler kennen wir auch schon vom G4 und anderen LG Smartphones. Der Launcher bietet ein paar besondere Dinge. So kann er unter anderem Ordner innerhalb des Appdrawers darstellen und es gibt selbstverständlich auch die Option die Animationen beim Wechsel zwischen den verschiedenen Homescreens zu verändern.

Zudem ist auch wieder ein Datei-Manager enthalten. Er bietet kein umfangreiches Datei-Management, aber die grundlegenden Dinge sind enthalten. Für mehr Funktionen gibt es im Google Playstore eine große Auswahl an Explorern etc.

Man sieht an den obigen Screenshots von CPU-Z schon sehr deutlich, dass der verbaute Arbeitsspeicher nicht üppig bemessen ist. Ständige Reloads oder dergleichen habe ich allerdings im Zeitraum der Benutzung nicht festgestellt.

Das Class versteht auch die von LG bekannten Entsperr-Mechanismen, wie beispielsweise dem Knock Code. Auch Double-Tap-To-Wake oder Sleep funktioniert prima damit. Das sind ein paar schöne und komfortable Features! Das LG Class hat auch ein integriertes Radio, welches (völlig normal) ein eingestecktes Headset als Antenne verlangt, bevor es funktioniert.

Last but not least möchte ich noch die Notizen App erwähnen, die es ermöglicht entweder Skizzen per Fingerzeichnung, oder aber auch getippten Text usw. abzuspeichern. Fast alle diese zusätzlichen Apps lassen sich auch in den Einstellungen deaktivieren oder löschen. Der vorinstallierte LG Appstore bietet zudem eine Vielfalt an weiteren teils auch sehr nützlichen Apps.

Multimedia und Kamera

Das Class hat eine 13 Megapixel Hauptkamera und eine 8 Megapixel Frontkamera. Die Fotos der Hauptkamera sind bei guten Lichtverhältnissen in Ordnung. Werden die Umgebungsbedingungen aber komplizierter, so kommt auch schnell ein starkes rauschen auf die dunklen Bereiche, oder eben einfach ein verwischtes Foto heraus.

Die Einstellungen sind in der Kamera-App leicht zugänglich und werden über ein Menü von der linken Seite eingeblendet. Sie sind aber leider nicht so umfangreich wie beispielsweise auf dem G4 einstellbar. Die Kamera nimmt Videos in FullHD auf.

[gplus

plus.google.com

Der Sound des LG Class ist leider nicht gerade überragend. Der Lautsprecher auf der Rückseite ist zum einen daran schuld, allerdings fehlt es auch an eindeutig an Bass. Für normale Ansprüche ist das zwar immer noch in Ordnung, wer mehr Power benötigt, sollte sich eventuell aber generell nach einem Smartphone mit Frontspeakern umschauen.

Und sonst noch?

Fazit zum LG Class

Zu einem Preis von knapp 250,- EUR ist das LG Class ein durchaus interessantes Gerät. Hätte ich die Wahl, würde ich vermutlich zum erst kürzlich getesteten M2 oder auch dem Axon Mini tendieren, da mich der Hubbel auf der Rückseite des LG Class einfach zu sehr stört und ein wenig mehr Arbeitsspeicher durchaus angemessen gewesen wäre. Am Ende ist das aber sicherlich Geschmacksache.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet LG Class mit 4.1 von 5 Punkten.

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen