Nach dem Wii U Debakel: Nintendo agiert nun deutlich flexibler

Die Switch ist ein großer Erfolg für Nintendo, doch vor ein paar Jahren sah es bei dem Unternehmen noch ganz anders aus. Es folgte ein interner Wandel.

Die Nintendo Wii gehört zu den erfolgreichsten Konsolen aller Zeiten, mit über 100 Millionen verkauften Einheiten bewegt sie sich in den Top 5. Wenn man den Gameboy und Nintendo DS als Konsole ignoriert und extra als Handheld einstuft, dann ist sie sogar in den Top 3, hinter der PlayStation 2 (Platz 1) und PlayStation (Platz 2).

Doch mit der Wii U konnte Nintendo noch nicht mal im Ansatz an den Erfolg der Wii anknüpfen, sie befindet sich noch nicht mal in den Top 15. Sie wurde sogar schon im ersten Jahr von der Switch abgelöst und ich glaube, dass es ein Warnschuss für das Unternehmen war. Vor 5 Jahren folgte jedenfalls ein interner Wandel.

Seit dem arbeiten alle Abteilungen zusammen und die Entwickler für die Konsole und den Handheld wurden zusammengelegt. So kann Shinya Takahashi, der die Leitung für diesen Bereich besitzt, alles besser planen und die Roadmap genau kontrollieren. Und Nintendo kann vor allem auch deutlich flexibler reagieren.

Shinya Takahashi: Leiter der Spiele bei Nintendo

Mitarbeiter können einfacher in Projekte eingeteilt und es kann gewechselt werden. Es ist eine Abteilung und benötigt keiner Absprache von 2 Führungskräften. Takahashi ist es sehr wichtig, dass große Lücken wie bei der Wii U ausbleiben und die Switch immer mit aktuellen Spielen versorgt ist. Das ist für den Erfolg entscheidend.

Shinya Takahashi ist sowas wie der „Direktor“ für Nintendo geworden, er plant die Spiele, die Roadmap und koordiniert alles mit dem Marketing und anderen Bereichen. Etwas, das vorher deutlich schwieriger war. Nintendo war ein altes Unternehmen mit festgefahrenen Strukturen, hat aber aus der Vergangenheit gelernt.

Nun ist es wichtig, dass auch die Roadmap der anderen Entwicklerstudios passt und Nintendo wieder oberste Priorität beim Release von neuen Spielen hat. Doch man bewegt sich auf 20 Millionen verkaufte Einheiten zu und der Erfolg hält an, Nintendo glaubt also, dass sich das Ende des Jahres oder Anfang 2019 ändern wird.

Nintendo will Momentum aufrecht erhalten

Spiele werden nicht in wenigen Monaten, sondern vielen Jahren geplant. Die Switch ist noch nicht mal zwei Jahre alt, so ein Wandel braucht also auch etwas Zeit. Nintendo erlebt momentan ein Momentum, so Takahashi, und die wichtigste Aufgabe ist nun das Interesse der Spieler und Entwickler aufrecht zu erhalten.

Doch Takahashi ist sich sicher, dass man einen guten Plan für die Zukunft in der Tasche hat. Man ist vorbereitet und vielleicht kommen die Blockbuster nicht mehr Schlag auf Schlag (wie bei Zelda, Mario Kart, Splatoon und Super Mario), aber man erkennt an der Roadmap, dass die „großen“ Titel schön verteilt über das Jahr erscheinen.

Es freut mich persönlich, dass Nintendo diesen Wandel geschafft hat. In der Szene gibt es auch zahlreiche Beispiele, bei denen Unternehmen an alten Strukturen gescheitert sind. Nokia ist da glaube ich ein populäres Beispiel. Ich bin nun gespannt, ob man das „Momentum“ bei Nintendo über die nächsten Jahre aufrecht erhalten kann.


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