OnePlus 7 Pro im Test

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OnePlus präsentierte diese Woche das OnePlus 7 Pro und nach meinem ersten Eindruck wird es nun auch Zeit für mein finales Fazit zum Gerät.

Vor ein paar Jahren startete OnePlus als Startup aus China, um gegen die große Konkurrenz namens Samsung und Co anzutreten. Mittlerweile ist bekannt, dass man dabei finanzielle Unterstützung von BBK Electronics hatte, die zusammen mit Oppo und Vivo zu einem der größten Anbieter auf dem Markt gehören.

In den letzten Jahren hat sich OnePlus aber auch aus der Nische verabschiedet und dem Massenmarkt gewidmet. In einigen Ländern wie Indien ist man sogar zum beliebtesten Premium-Hersteller geworden. Und mit dem OnePlus 7 Pro leitet man nun ein neues Kapitel ein: Den Ultrapremium-Markt.

OnePlus 7 Pro im Test: Die Spezifikationen

  • Hersteller: OnePlus
  • Modellbezeichnung: 7 Pro
  • Preis: ab 709 Euro
  • Verfügbar: ab 21. Mai 2019
  • Größe: 162,6 x 75,9 x 8,8 mm
  • Gewicht inklusive Akku: 206g
  • Betriebssystem: Android 9 Pie
  • Akku: 4000 mAh
  • Display: 6,7″ OLED-Display (QHD+)
  • Kamera: 48, 16 und 8 MP
  • Speicher: 128/256 GB
  • CPU: Snapdragon 855
  • RAM: 6, 8 oder 12 GB

Das sind noch nicht alle Spezifikationen des OnePlus 7 Pro. Auf der offiziellen Webseite von OnePlus bekommt ihr weitere Informationen zum Flaggschiff.

OnePlus 7 Pro im Test: Das Video

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OnePlus 7 Pro im Test: Groß und schwer

Was mir direkt nach dem Auspacken aufgefallen ist: Das OnePlus 7 Pro ist groß und mit über 200 Gramm recht schwer. Es ist sogar minimal größer und schwerer als die Konkurrenten Huawei P30 Pro und Samsung Galaxy S10+. Beide für mich schon grenzwertig und das trifft auch beim OnePlus 7 Pro zu.

Wer in der heutigen Zeit das Spitzenmodell der Hersteller haben möchte, der muss ein großes Smartphone kaufen. Die Verarbeitung ist allerdings super und nichts wackelt oder knarzt. Auch die Pop-Up-Kamera wirkt bisher solide. Wobei ich nichts zur Langlebigkeit sagen kann, sie soll aber lange halten.

Hinweis: OnePlus sagt, dass sie mindestens 300.000 Mal funktioniert.

Oneplus 7 Pro Test1

Mit den abgerundeten Seiten vorne und hinten liegt das Gerät trotz der Größe gut in der Hand, doch die matte Rückseite macht es nicht weniger rutschig als andere Modelle mit Glas. Sie sieht aber besser aus und das Nebula Blue ist bisher meine Highlightfarbe 2019. Ich würde exakt diese kaufen.

OnePlus 7 Pro im Test: Das beste Display?

OnePlus ist nun oben angekommen, was heißt, dass man a) mit den wichtigsten Features mithalten muss und b) auch eigene Alleinstellungsmerkmale braucht. Und eines davon ist das Display. 6,7 Zoll Amoled-Display mit QHD+ und 90 Hz. Besser geht es momentan nicht, für mich das beste Display.

Das Display ist auch sehr hell (bis zu 800 nits), doch auch noch bei 50 Prozent macht es eine gute Figur. Man sieht die 90 Hz, wobei ich mir im Vergleich mit anderen Modellen manchmal nicht sicher bin, ob es vielleicht auch die extrem starke Performance des OnePlus 7 Pro ist. Doch dazu später mehr.

Oneplus 7 Pro Test2

Für mich gehört das Display jedenfalls zu den Highlights, auch wenn ich kein Freund von abgerundeten Seiten bin. Sie sind nicht extrem stark gebogen, aber ich hatte die ein oder andere Fehleingabe im Test. Nicht tragisch und es sieht ja auch gut aus, aber ich könnte auf so ein „Feature“ gerne verzichten.

Das OnePlus 7 Pro besitzt keine Notch, was mir bei 6,7 Zoll aber egal ist. Ob ich da nun eine kleine Einkerbung oder nicht habe, würde für mich keine große Rolle spielen. Und ja, der Rand ist oben dünner als unten und das Display wurde auf der Innenseite auch nicht gebogen. Dick ist der Rand unten aber nicht.

OnePlus 7 Pro im Test: Extrem starke Performance

Das Zusammenspiel zwischen dem Snapdragon 855, 8 GB RAM, 90 Hz Display, dem neuen UFS 3.0-Speicher und OxygenOS sorgt dafür, dass dieses Modell für mich das mit Abstand performanteste im Android-Bereich ist. Es rennt und im direkten Vergleich mit anderen Modellen (P30 Pro und Co) sieht man das.

Oneplus 7 Pro Test6

Das OnePlus 7 Pro läuft auch flüssiger, als ein Pixel 3, wobei ich dazu sagen muss, dass ich hier mit einer Beta (Android Q) unterwegs bin. Doch man zeigt erneut, dass Huawei, Samsung und Co gerne mehr Arbeit in ihr OS stecken dürfen. Und das nicht nur bei der Performance, sondern auch optisch.

Ich mag die Software, nicht so sehr wie pures Android, aber OxygenOS kommt direkt danach. Es ist ebenfalls sehr minimalistisch und schadet wie gesagt auch nicht der Performance. Ich hoffe, das bleibt auch in Zukunft so. Womit wir das zweite Highlight hätten, womit sich OnePlus wieder abhebt.

OnePlus gibt übrigens eine Update-Garantie von zwei Jahren für Major-Updates und drei Jahren für Sicherheitsupdates. Nur Google ist in dem Bereich besser.

OnePlus 7 Pro im Test: Gute Akkulaufzeit

Die 4000 mAh reichen bei mir aus, um sehr gut über den Tag zu kommen. Die Akkulaufzeit von Huawei ist vielleicht minimal besser, aber nicht viel. Für mich sind das P30 Pro und OnePlus 7 Pro derzeit die besten Modelle und beide liegen auch vor einem Samsung Galaxy S10+ (was auch 4000 mAh besitzt).

Mit Warp Charge 30 wird schnell geladen, doch wer mich kennt, der weiß: Ich bin ein Freund von Standards und würde USB Power Delivery bevorzugen. So wird das Zubehör von OnePlus benötigt, was aber nicht so wild ist, da die meisten vermutlich nicht mehr als das mitgelieferte Netzteil benötigen.

Oneplus 7 Pro Test4

Ein Kritikpunkt bleibt aber auch im Jahr 2019 erhalten: Kein Qi. Schade, denn schnelles und kabelloses Laden schließen sich ja nicht aus. Laut OnePlus hätte dieses Feature das Gerät zu teuer gemacht. Finde ich schade, denn ich lade meine Geräte im Alltag zu 95 Prozent über Qi.

Wenn man schon kein Qi verbaut, dann bitte auch keine anfällige Glasrückseite, sondern lieber Aluminium. Dann könnte ich das mit Qi noch verkraften. Aber Glas und kein Qi ist eine Entscheidung, die ich nicht verstehen kann. Und das Argument mit dem Geld lasse ich mittlerweile auch nicht mehr zählen.

OnePlus 7 Pro im Test: Kamera ist okay

Während die zweite Kamera beim OnePlus 6T eher „unnötig“ war, so gibt es nun ein gelungenes Triple-Kamera-Setup, was derzeit viele haben: Normal, Tele und Weitwinkel. Tele und Weitwinkel sind definitiv eine willkommene Ergänzung.

Doch bei der Bildqualität kann das OnePlus 7 Pro meiner Meinung nach noch nicht mit dem P30 Pro, S10+ oder iPhone XS mithalten. Das betrifft vor allem Aufnahmen bei schlechtem Licht oder schwierigen Bedingungen (Gegenlicht).

Aber die Kamera ist für mich auch kein Kritikpunkt mehr und lieferte bei gutem Licht im Alltag sehr gute Bilder. Für meinen Geschmack oft etwas zu stark gesättigt, aber so geht es mir auch bei den Bildern von Samsung.

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Beim Nachtmodus kann OnePlus auch noch nicht mit Google oder Huawei mithalten, aber man macht Fortschritte und der neue und größere Sensor sorgt für bessere Aufnahmen als beim 6T. Die Kamera ist gut, aber sie ist für mich kein Highlight und vor allem hier gibt es bessere Alternativen.

Die Frontkamera ist übrigens auch gut und reicht für Selfies aus. Sie fährt recht flott aus dem Gehäuse, allerdings wird das Feature „Face Unlock“ (was wieder vorhanden ist) für mich damit unbrauchbar. Es dauert nicht extrem lange, aber zu lange. Daher habe ich im Test den Fingerabdrucksensor genutzt.

Kurz: OnePlus hat in vielen Bereichen aufgeholt und überholt, doch nicht bei der Kamera. Man bietet aber trotzdem ein sehr solides Setup an und die Triple-Kamera ist meiner Meinung nach auch keine Schwachstelle vom Gerät.

OnePlus 7 Pro im Test: Sonstiges

  • Der Fingerabdrucksensor ist sehr schnell und ich würde sagen, dass diese Technologie nun die alten Sensoren ersetzt hat. Ein Nachteil wird aber immer bleiben: Man kann die Position nicht ertasten, daher kommt es zu Fehleingaben. Doch irgendwann werden wir das Gerät hoffentlich auf dem ganzen (oder zumindest halben) Display entsperren können.
  • Endlich gibt es Stereo-Lautsprecher und die klingen solide. Natürlich ist der Speaker oben deutlich schwächer, aber ich bevorzuge es, wenn der Sound von zwei Stellen kommt.
  • Eine IP-Zertifizierung gibt es immer noch nicht, doch das OnePlus 7 Pro soll weiterhin genauso wasserdicht wie das OnePlus 6T sein. Ob man sich das Geld mit einem Preis ab 709 Euro aber weiterhin sparen sollte? Das müsst ihr wissen.

Oneplus 7 Pro Test3

  • Der Speicher kann nicht erweitert werden und es gibt keinen Klinkenanschluss. Ich würde daher vermutlich auch die 50 Euro drauflegen und mir nicht nur 8 GB RAM, sondern auch 256 GB Speicher gönnen. Außerdem gibt es Nebula Blue nur in dieser Variante.
  • Der Vibrationsmotor wurde optimiert und ist nun deutlich stärker und präziser. Man kann drei Stufen wählen und ja, es brummt ordentlich in der Hand. Die Engine ist nicht so fein wie beim iPhone, aber der Motor ist auch keine Schwäche mehr (wie bei älteren OnePlus-Modellen). Ich würde behaupten, dass das Pixel hier auch noch etwas besser ist, aber der Unterschied ist nicht gewaltig.
  • Es wurde oft kritisiert, ist mir aber seit Jahren egal: Es gibt nun endlich den USB 3.1-Standard.

OnePlus 7 Pro im Test: Mein Fazit

Das Fazit zum OnePlus 7 Pro fällt mir relativ leicht. Es ist ein sehr gutes Modell mit Stärken, die andere nicht haben, allerdings auch Kritikpunkten, die man bei anderen nicht findet. Jedes aktuelle Flaggschiff hat Stärken und Schwächen und da reiht sich das OnePlus 7 Pro mit ein.

Was man jedoch nicht mehr sagen kann: Aber es kostet doch so wenig. Da man den Speicher nicht erweitern kann und es mit 128 GB nur eine Farbe gibt, werden viele zu 256 GB greifen und 759 Euro bezahlen. 700-800 Euro, das ist so die Liga, in der sich Modelle von Huawei, Samsung und Co auch bewegen.

Die starten höher, ja, aber man bezahlt nun keine UVP mehr.

Oneplus 7 Pro Test5

Heißt: Ihr müsst euch überlegen, was euch wichtig ist. Wenn ihr mit das beste OS, eines der besten Displays und eine starke Performance wollt, dann ist das OnePlus 7 Pro eure Wahl. Andere bieten eine bessere Kamera und haben auch Features wie eine IP-Zertifizierung und Qi, die fehlen hier weiterhin.

Die Pop-Up-Kamera ist für mich übrigens kein Pluspunkt, denn sie bringt den Nachteil mit, dass Face Unlock umständlicher und langsamer ist. Ich würde in diesem Fall sogar eine Notch bevorzugen. Ohne sieht besser aus, ist aber eben nicht praktisch. Und so viel mehr Display bekommt man auch nicht.

Oneplus 7 Pro Test7

Grundsätzlich gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung, auch wenn der Punkt mit Qi für mich mittlerweile ehrlich gesagt sehr schwer wiegt. Mit der Kamera könnte ich leben und auf die IP-Zertifizierung verzichten, aber das ist so ein Punkt, den ich mir dann beim OnePlus 7T Pro wirklich wünsche.

OnePlus ist nun oben angekommen, sowohl bei der Hardware, als auch bei der Preisgestaltung. Von Ultrapremium würde ich zwar nicht sprechen, das OnePlus 7 Pro ist aber ein solides Premium-Smartphone mit Stärken und Schwächen. Wer mit den Schwächen leben kann (vielen ist Qi ja egal), der wird mit dem Modell zufrieden sein, denn Display und Performance machen sehr viel Spaß.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet OnePlus 7 Pro mit 4.5 von 5 Punkten.

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