Parallels Desktop 11 für Mac ausprobiert

Software

Mit Parallels 11 für Mac bin ich seit längerem mal wieder von VirtualBox abgewandert und wollte einfach mal wieder testen, was eine andere Lösung eventuell besser macht.

Hier kommt es natürlich schon sehr darauf an, für welchen Zweck man auf dem Mac überhaupt ein virtuelles Windows benötigt. Von Haus aus bietet sich ja BootCamp an, welches nativ bei einem Neustart auf der Apple Hardware eine extra Windows Partition bootet und womit man damit tatsächlich einen vollwertigen (Apple)Windows-Rechner hat. Wie eben schon erwähnt, muss dafür aber der Rechner komplett heruntergefahren und neu gebootet werden. Damit ist im normalen Alltag ein nicht zu verachtender Zeitaufwand zu verzeichnen, aber man erhält wie schon gesagt ein vollwertiges Windows.

Plan B wäre wie erwähnt das Windows virtuell unter OSX zu starten. Hier kommen Lösungen wie Parallels oder VirtualBox ins Spiel. Diese Apps erstellen eine X GB große Datei, auf der virtuell Windows installiert wird. Die Apps emulieren im Hintergrund einen kompletten Rechner (Speichergröße, Laufwerke, Grafikspeicher, etc.). Dies hat dann beispielsweise den Vorteil, dass man diese Datei einfach wegsichern und im Falle eines Falles wieder herstellen kann.

Auf der anderen Seite wird aber eben die virtuelle Hardware nur emuliert, was logischerweise immer gewisse Geschwindigkeitseinbußen mit sich bringt. Möchte man aber nur mal eine Office-App oder dergleichen starten, fallen diese Einbußen bei der aktuellen potenten Hardware kaum auf. Ein aufwendiges Spiel oder hardwarenah programmierte Apps (Flash-Software, etc.) kommen aber schon mal ins straucheln.

Ziemlich cool sind die schon seit ein paar Versionen möglichen Darstellungs-Modi. Parallels und VMWare bieten einen Coherence-Modus, ob VirtualBox das auch (und ebenso leistungsfähig?) beherrscht kann ich leider nicht sagen. Kurz erklärt bietet der Coherence-Modus den normalen OSX-Desktop, welcher die Windows-Apps ganz einfach in einem Fenster unter OSX öffnet. Schaut man nicht genau hin, fällt das gar nicht auf (siehe Foto ganz oben zu Beginn des Artikels). Sehr schick!

Abgesehen davon gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit auf Vollbild umzuschalten oder aber Windows in einem Fenster (Achtung Wortspiel!) laufen zu lassen:

Wie es sich gehört gibt es natürlich die verschiedensten Einstellungsmöglichkeiten, welcher PC für Windows emuliert werden soll. Wieviele CPU-Kerne, wie groß ist der Speicher der Grafikkarte, USB-Laufwerke direkt mit Parallels verknüpfeln oder nachfragen, wenn ein Stick o. ä. eingesteckt wird, wieviel Festplattenspeicher steht zur Verfügung uvm. Gerade bei letzterem verhalten sich Parallels & Co. sehr schön.

Man kann dort einstellen, dass der Speicher mitwächst. Theoretisch hat Windows dann beispielsweise eine 80 GB Festplattengröße, aber real belegt es eben doch nur 40 GB, da sonst im virtuellen Windows über 30 GB noch unnötig als freier Speicher reserviert wäre.

Solltet ihr beispielsweise schon eine Bootcamp-Partition eingerichtet haben ist das auch nicht so wild, denn Parallels kann diese Partition einlesen und nebenher auch für das virtuelle Windows nutzen. Hier werden dann ein paar extra Treiber installiert, damit der Umstieg für Windows von nativer Hardware zu emulierter Hardware nicht so schwer wird und schon kann es losgehen.

Theopraktisch funktioniert damit dann Windows sogar nativ und virtuell. Eine Datei im virtuellen Windows erstellt (Parallels bootet ja dann die Bootcamp-Partition) und ihr habt diese auch in Bootcamp. Neu in Parallels 11 für Mac ist unter anderem nun auch die offizielle Unterstützung von Windows 10 und OSX El Capitan und die damit verbundene Möglichkeit Microsoft Cortana unter OSX zu nutzen.

Fazit

Für mich ist diese Lösung via Parallels perfekt. Ich kann unter OSX mein vor langer Zeit gekauftes Photoshop für Windows nutzen und boote das native Bootcamp-Windows, wenn ich wieder mal das Handy eines Bekannten via Operation am offenen Herzen via Datenkabel retten muss. Parallels schlägt mit 79,99 EUR zu Buche und kann für 49,99 EUR auch als Upgrade erworben werden. Eine Testversion für 14 Tage ist ebenfalls erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.


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