Porsche Taycan im Alltag: 5 Dinge, die ich optimieren würde

Porsche Taycan 2021 Front

Kurz vor Weihnachten begleitete mich der Porsche Taycan ein paar Tage im Alltag. Ich habe mich dieses Mal gefragt: Reicht der Stand noch für 2022?

Der Porsche Taycan ist für mich das beste Elektroauto. Das Auto ist bewusst fett, denn es ist nicht das beste Elektroauto. Ich kenne aber kein Elektroauto, was so gut auf der Straße liegt, sich so präzise steuert und sich so sportlich fahren lässt.

Wir müssen hier nicht darüber diskutieren, ob der Porsche Taycan gut verarbeitet ist oder ob das Fahrwerk für Unruhe beim Bremsen (Grüße an Tesla) sorgt. Das sind Punkte, die (auch bei uns) oft geklärt wurden und die vermutlich jeder weiß.

Doch der Porsche Taycan ist jetzt eine Weile auf dem Markt und man hat fleißig Versionen nachgelegt. Ich konnte mir erstmals die Basisversion des Taycan mit Heckantrieb im Alltag anschauen und möchte erst dazu ein paar Zeilen verlieren.

Porsche Taycan: Die Basis im Alltag

Der Porsche Taycan startet bei etwa 85.000 Euro. Dann gibt es aber „nur“ 300 kW sprich 408 PS und einen Elektromotor an der Hinterachse. Diese Power gibt es hier allerdings auch nur wenige Sekunden bei Launch Control für einen flotten Start.

Im Alltag sind das mit dem großen Akku (den ich immer wählen würde, sonst hat man mit einem Taycan gar keine Freude) dann 280 kW oder eben 380 PS. Ein Tesla Model 3 (Long Range), Polestar 2 und Co. kommen da also auf etwas mehr Power.

Und das merkt man auch wirklich im Alltag. Der Porsche Taycan ist wahrlich kein langsames Auto, aber der „Punch“ fehlt hier. Ich bin jetzt (außer GTS) alle Versionen gefahren und würde mittlerweile 4S oder maximal Turbo beim Taycan wählen.

Die zusätzliche Power des Turbo S spürt man nicht wirklich, wenn man sich nicht auf die Rennstrecke mit Sport Plus-Modus begibt, aber ich würde auch keinen Taycan mit Heckantrieb wählen, auch wenn das 20.000 Euro mehr beim 4S sind.

Wenn man schon über 100.000 Euro für ein Auto ausgibt (das kostet auch der günstigste Taycan, wenn man eine akzeptable Konfiguration möchte), dann würde ich hier nicht sparen. Der Porsche Taycan ist keine Vernunftentscheidung und das soll nicht abgehoben klingen, aber ich würde immer einen Dual-Motor wählen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass das eben der Taycan mit der bisher besten Reichweite im Alltag war. Mit dem ganz großen Akku und einer zurückhaltenden Fahrweise kann man die 484 km (WLTP) selbst im Winter auf über 350 km im Alltag strecken. Der Taycan wird kein Reichweiten-Wunder, aber das ist echt okay.

Die Ladeleistung ist mit bis zu 270 kW weiterhin beeindruckend und Porsche und Audi halten die Ladeleistung bei ihrem 800-Volt-System auch schön hoch. Klar, 500 km Reichweite wären mir lieber als 200+ kW, aber es gibt noch nicht beides.

Mittlerweile sind fast zwei Jahre seit Marktstart vergangen und auch fast zwei Jahre, seit denen ich das erste Mal in Kontakt mit dem Porsche Taycan kam. Und ich muss sagen, dass ich mittlerweile doch ein kleines Upgrade begrüßen würde.

Porsche Taycan: Was ich optimieren würde

Porsche Taycan: Der nächste Schritt fehlt

Der Porsche Taycan war ein hervorragender Einstieg in die Elektromobilität. Und er hat viele Dinge eingeführt und sehr gut gemacht. Ich bin bis heute ein Fan dieser Ladekurve, wenn man an einer Schnellladesäule auf der Langstrecke steht. Da kann man ohne „schlechtes Gewissen“ auch mal ein paar km/h schneller fahren.

Er hat nicht die beste Reichweite mit Blick auf die Akkugröße, aber da wird sich mit der Weiterentwicklung der Plattform (J1 ist die Basis für die PPE-Plattform, die der Macan nutzt) sicher etwas tun. Doch das ist nicht alles, ich finde der Taycan hätte zum zweijährigen Jubiläum mehr als „nur“ eine GTS-Version für 2022 verdient.

Ich verstehe, dass man den sportlichen Charakter der Marke damit stärkt und finde das auch richtig so. Der Taycan ist ein Bestseller für Porsche und das für mich auch vollkommen verdient. Doch das heißt für mich nicht, dass man nicht langsam ein paar Punkte angehen kann, die nichts mit Farben und Fahrwerk zu tun haben.

Der Porsche Taycan war schon Anfang 2020 ein hervorragendes Sportauto und wurde mit den neuen Versionen (wie GTS) hier noch besser. Und auch der Sound beim Fahren (übrigens optional) ist für mich unerreicht und macht Spaß. Aber ich bin mal gespannt, ob Porsche für 2022 noch mehr mit dem Taycan geplant hat.

Der elektrische Macan kommt erst 2023 und der Taycan bleibt für ein weiteres Jahr das einzige Elektroauto im Fuhrpark. Und was mir auch immer wieder auffällt: Der Porsche Taycan liegt zwar außerhalb der Preisklasse der meisten, die ich kenne, aber er weckt das Interesse an Elektromobilität wie kaum ein anderes Auto.

Und das ist gut, denn es treibt die Entwicklung voran.

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