Schwimmmeister warnen: Smartphones machen Eltern blind für ihre Kinder


Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS), äußert sich besorgt über die zunehmende Anzahl von Badeunfällen und sieht einen Teil der Verantwortung bei unaufmerksamen Eltern.
In einem Interview mit der „Neue Osnabrücker Zeitung“ kritisierte er, dass viele Eltern ihre Aufmerksamkeit vorrangig auf ihr Smartphone richten, statt ihre Kinder im Blick zu behalten. Diese mangelnde Aufsicht erschwert die Arbeit der Schwimmmeister, da sie nicht für die direkte Beaufsichtigung von Kindern, sondern primär für die Sicherheit aller Badegäste zuständig sind.
Harzheim stellt klar, dass Schwimmmeister keine Ersatzbetreuung darstellen. Er beklagt, dass von ihnen zunehmend erwartet wird, sich wie Kindergärtner zu verhalten. Diese Erwartungshaltung sei problematisch, da sie von der eigentlichen Aufgabe ablenke, nämlich einen sicheren Badebetrieb zu gewährleisten.
Der Präsident des BDS fordert daher mehr Eigenverantwortung der Eltern und mehr Aufmerksamkeit am Beckenrand.
Anstieg tödlicher Badeunfälle
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) meldet einen deutlichen Anstieg tödlicher Badeunfälle in den letzten Jahren. Im Jahr 2024 kamen 411 Menschen beim Baden ums Leben, das sind 112 mehr als im Jahr 2021.
Diese Entwicklung verstärkt die Diskussion um notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in Freibädern und an Badestellen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Rolle der Eltern und der Schwimmaufsicht sowie möglichen strukturellen Anpassungen.
Gerade als Vater sehe ich diese Entwicklung mit großer Sorge. Leider musste ich schon oft genug beobachten, wie Kinder am und im Wasser sich selbst überlassen werden. In solchen Situationen bleibt das Smartphone bei mir generell weggepackt. Und das nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch, um die Momente mit meinen Kindern bewusst zu erleben.
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Schrecklich
Das Problem besteht allerdings nicht nur in Freibädern beziehungsweise an Gewässern, das kannst du auf jedem Spielplatz beobachten. Es ist einfach nur traurig.
Bei mir war das Smartphone nur dann gezückt, wenn ich eines machen wollte bzw. Junior ein Foto von sich. Sonst habe ich mit ihm aktiv gespielt, da kam die Frage nach Smartphone rausholen oder nicht zum Glück gar nicht erst auf.
Aber ja, den Trend finde ich auch beunruhigend.