Ärzteverbände warnen vor der elektronischen Patientenakte (ePA)

Doctor Arzt

Die elektronische Patientenakte (ePA) steht in der Kritik, unter anderem wegen gravierender Sicherheitslücken, die der Chaos Computer Club (CCC) aufgedeckt hat. Diese betreffen unter anderem den Zugriff auf Gesundheitsdaten, der durch fehlerhafte Prozesse bei der Ausgabe und Nutzung von Heilberufs- und Praxisausweisen angreifbar ist.

Darüber hinaus ermöglichen Schwachstellen in der Spezifikation die Generierung von Zugriffstokens auf beliebige Patientenakten, ohne dass eine Gesundheitskarte eingelesen werden muss. Angesichts dieser Probleme warnen Ärzteverbände vor dem Einsatz der ePA.

Auch Kinderdaten in Gefahr

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, rät Patienten derzeit von der ePA ab und sieht großen Handlungsbedarf, um die Sicherheit zu gewährleisten. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) äußert massive Bedenken, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz von Kindern und Jugendlichen. Der Verband kritisiert, dass es keine Lösungen gebe, um ehemals Berechtigten den Zugriff auf sensible Daten zu entziehen. Trotz wiederholter Hinweise an das Bundesgesundheitsministerium ist das Problem bislang ungelöst.

Der BVKJ fordert, die Einführung der ePA zu verschieben, bis ein sicheres und funktionsfähiges System gewährleistet ist. Präsident Michael Hubmann kritisiert, dass die Verantwortlichen die Sicherheitsprobleme herunterspielen und den Eindruck erwecken, die ePA sei sicher. Der Verband unterstützt grundsätzlich die Idee der digitalen Patientenakte, sieht aber die Dringlichkeit, die Sicherheits- und Datenschutzstandards vor einer flächendeckenden Einführung der ePA deutlich zu verbessern.

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