Amazon hat Prime Music kaputtgemacht – und das nervt mich tierisch

Amazon Prime Music Fail

Amazon hat Prime Music ganz offiziell kaputtgemacht. Das sage ich so frei heraus, weil es mich tierisch nervt, was heute aus diesem Dienst geworden ist – und vor allem, wie dreist Amazon das uns Kunden verkaufen will.

Als mir heute die Pressemeldung von Amazon in die Inbox flatterte, dachte ich wirklich für den Bruchteil einer Sekunde „ach, das ist ja nett“. Leider war dieser PR-Bullshit schnell zu durchschauen.

Hinter der Überschrift „Amazon Music erweitert die Prime-Vorteile, jetzt mit dem kompletten Musikkatalog und den meisten Top-Podcasts, ohne Werbung“ steckt nämlich folgendes (frei übersetzt von mir): Prime Music wird ähnlich scheiße wie Spotify Free, nur ohne Werbung. Dafür musst du im Rahmen der Prime-Mitgliedschaft allerdings blechen – seit neuestem sogar mehr als jemals zuvor.

Was gut war, gibt es nicht mehr

Gezielt gewünschte Inhalte wiedergeben? Ist nicht mehr! Offline-Musik nutzen, einzelne Alben hören, mehr als 6-mal in der Stunde Titel überspringen oder gar eigenes angelegte Playlisten wiedergeben? Vergiss es, du Prime-Schnorrer! Unter dem Deckmantel der größeren Musikauswahl streicht Amazon alles, was ich an Prime Music mochte. Schlimmer noch: auf einen Schlag werden auch meine Echo-Geräte im Haushalt weniger nützlich.

Und ich sage es frei heraus: Das ist mehr als dreist und scheiße. Mit smarten Speakern steckt man nun mal auch mit Hardware in einem Ökosystem, das man nicht mal eben verlässt. Man kauft die Geräte ja gerade, weil sie zum eigenen Use Case passen.

Die Amazon KI ist zu dumm für eine Spieluhr

Als ich am heutigen Abend meine eigens angelegte Playlist „Abendroutine“ über den Echo Dot im Kinderzimmer abspielen wollte – wie jeden Abend seit über zwei Jahren – labert mich Alexa mit dem gleichen PR-Kackspruch von wegen 100 Millionen Titel zu … und spielt dann einen Song, der nicht auf der Liste war. „Ja, mein liebes Kind, unser Abendritual hat Jeff Bezos gerade in die Tonne gekloppt, weil Papa erst doppelt blechen soll, ehe hier eine beschissene Spieluhr-Melodie aus dem Echo Dot dröhnt. Sorry“.

Während man mit einer Zufallswiedergabe eventuell noch leben könnte, möchte Prime Music jetzt die KI-Muskeln spielen lassen und packt daher massig „ähnlichen Songs“ in gewünschte Inhalte. Leider ist die KI dumm wie 10 Meter Feldweg und ballert immer genau die Musik in die Wiedergabe, die ich selbst nicht angeklickt hätte.

Fazit? Ich bin nicht überrascht. Wir erleben den Kapitalismus in Reinkultur, der mich als Kunde erst mit attraktiven Konditionen ins Ökosystem lockt, um mich dann Stück für Stück bis zur Schmerzgrenze zu melken. Alles für die Aktionäre, alles für den Club – und Jeffs schöne Jachten.

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