Bundeskabinett beschließt Masterplan Ladeinfrastruktur II

Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesminister Dr. Volker Wissing vorgelegten Masterplan Ladeinfrastruktur II beschlossen.

Damit soll der Elektromobilität in Deutschland zum Durchbruch verholfen werden. Das Ziel? Mit einer Million öffentlich und diskriminierungsfrei zugänglicher Ladepunkte im Jahr 2030 soll Deutschland zum globalen Leitmarkt für E-Mobilität werden. Ob das gelingt, bleibt freilich abzuwarten.

Wer sich für alle Details interessiert, findet den Masterplan Ladeinfrastruktur II der Bundesregierung hier online zum Abruf (PDF). Die fünf wichtigsten Handlungsfelder finden sich aber auch nachfolgend aufgelistet.

Ladeinfrastruktur und Stromsystem integrieren

Mit Hilfe der Bedarfsplanung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur sollen der Ausbau von Ladeinfrastruktur und Stromnetz optimal und vorausschauend aufeinander abgestimmt werden. Mit der Bundesnetzagentur sowie den Netz- und Ladeinfrastrukturbetreibern werden die Prozesse für den Netzanschluss einfacher, transparenter und effizienter organisiert. Neben der Beschleunigung von Prozessen ist das oberste Ziel, die Netze für die wachsenden Anforderungen zu rüsten.

Ladeinfrastruktur durch Digitalisierung verbessern

Der Masterplan Ladeinfrastruktur II ist auch eine Digitalisierungsstrategie. So werden künftig Daten, wie der Belegungszustand von Ladepunkten, in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Außerdem wird sichergestellt, dass die Planung des Ladeinfrastrukturaufbaus auf der Basis solider Daten und Analysen über die Verteilung und Nutzung der Ladepunkte erfolgt. Dazu sollen erstmals auch private, nichtöffentliche Ladepunkte erhoben und einbezogen.

Kommunen als Schlüsselakteure befähigen und stärker einbinden

Die Kommunen verfügen über das nötige Wissen über die lokalen Gegebenheiten. Der Masterplan enthält ein umfassendes Unterstützungspaket für die Kommunen zur Planung, Umsetzung und Finanzierung von Ladeinfrastruktur. Dazu gehören unter anderem lokale Masterpläne, regionale Ladeinfrastrukturmanager, digitale Beratungs- und Schulungsinstrumente sowie Leitfäden und Muster zur Optimierung von Planungs- und Genehmigungsprozessen.

Ladeinfrastruktur für E-Lkw initiieren

Der batterieelektrische Lkw soll sowohl regional als auch auf der Langstrecke verstärkt zum Einsatz kommen. Hierfür muss zeitnah eine passende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. 2023 wird das BMDV ein initiales öffentliches Lkw-Ladenetz ausschreiben. Mit einem eigenen Maßnahmenbündel adressiert der Masterplan weitere Herausforderungen bei Errichtung und Betrieb von Ladeinfrastruktur für E-Lkw, z.B. auf privaten Betriebsgeländen oder bei der Abgabe von Strom an betriebsfremde Fahrzeuge.

Ladeinfrastrukturaufbau vereinfachen und beschleunigen

Es soll für Unternehmen leichter werden, Ladeinfrastruktur zu errichten. So wird die Bundesregierung gemeinsam mit den Kommunen Hindernisse in Planungs- und Genehmigungsprozessen beseitigen und rechtliche Grundlagen etwa im Bau- und Immissionsrecht anpassen.


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  1. Sven Jacob ☀️

    LOL. In den letzten 5 Jahren oder noch länger haben wir insgesamt keine 100.000 Ladesäulen geschafft. Und jetzt in sieben Jahren gut 900.000 weitere, also knapp 130.000 PRO JAHR. Ja ne, is klar…. Also, ICH habe im Studium mal gelernt, dass Ziele zwar ambitioniert sein sollen, aber auch realistisch und erreichbar…

  2. Rainbird-1 🏆

    Ja schönes Beispiel der Ahnungslosigkeit. Diese bringen die Ladesäulen in die Netze und betreiben diese! Gebaut werden die durch Dienstleister bzw. Fremdfirmen (sogenannte A-Lieferanten) neben dem Kerngeschäft wie z.B. Hausanschlüsse, Störungsbeseitigung etc. Denn dies sind meist die gleichen A-Lieferanten und diese sind leider begrenzt. Stellen der Säulen ist ja auch nur die halbe Miete! Die Netze müssen zuvor ausgebaut werden (also wieder Tiefbau). Stellen der entsprechenden Umspannstationen. Auch hier wieder Netzverstärkungen im vorgelagerten 20kV Netz etc. Im Grunde macht dies ein und derselbe A-Lieferant!

    Oder warum meinste werden die ganzen Ziele nicht erreicht? Aus Spaß an der Freude? Die Netze bedürfen der Vorbereitung durch entsprechende Zielnetzplanungen! Verstärkungen sind nicht überall möglich und vorgelagerte Netze (20kV/110kV müssen ausgebaut werden).

    Getreu Deinem Motto wo der Strom herkommen soll => ist doch einfach, aus der Steckdose!

  3. Rainbird-1 🏆

    Wo sollen die entsprechenden Firmen herkommen, die diesen Ausbau durchführen.
    Bei vielen ist bereits Land unter und kein weiteres Personal vorhanden. Ebenso bekommt man überall gesagt es wäre Materialknappheit! Doch alles nicht war, oder wie ist dies zu verstehen?

    1. Alexander ☀️

      ENBW ? FastNed ? Ionity?

      1. Alfons 🎖

        Was willst du damit sagen? Dass eben die genannten genau die Probleme haben, die der Kommentator hier angesprochen hat?

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