Bundesrat öffnet Tür für Ökodiesel und E-Fuels

Tanken

Der Bundesrat hat heute die 10. Bundes-Immissionsschutzverordnung (10. BImSchV) sowie das Gesetz zur Förderung sauberer Fahrzeuge (SaubFahrzeugBeschG) beschlossen.

Damit können Verbraucher künftig theoretisch „saubere“ Dieselkraftstoffe tanken, die ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie HVO (Hydrierte Pflanzenöle) und E-Fuels (nach DIN EN 15940) gewonnen werden.

Die Verabschiedung des Gesetzes fällt in eine Zeit, in der der Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Deutschland hoch ist. Selbst wenn das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 erreicht wird, werden immer noch rund 35 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf deutschen Straßen unterwegs sein. Erneuerbare Kraftstoffe sind ein Hebel, um auch diesen Fahrzeugbestand in den Klimaschutz einzubeziehen.

Die 10. BImSchV legt Standards für paraffinische Dieselkraftstoffe fest, während das SaubFahrzeugBeschG die Energieträger bestimmt. Durch den Ausschluss fossiler Energieträger soll eine ungewollte Förderung fossiler Dieselkraftstoffe vermieden werden. Die Verabschiedung dieser Gesetze wird als entscheidend für den Klimaschutz und die gesellschaftliche Akzeptanz erneuerbarer Kraftstoffe angesehen.

HVO 100 Diesel ist hydriertes Pflanzenöl

Bei HVO 100 handelt es sich um hydriertes Pflanzenöl, das der europäischen Qualitätsnorm EN 15940 für paraffinischen Diesel entspricht. Er hat eine höhere Cetanzahl als Standarddiesel und einen geringeren Schwefel- und Aromatengehalt. Gewonnen wird der Kraftstoff aus Pflanzenölen wie Palm- oder Rapsöl sowie Abfallstoffen wie Altspeiseöl.

Das Angebot an HVO 100 in Europa steigt kontinuierlich. In Belgien, Dänemark, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Schweden gibt es schon rund 1.000 Zapfsäulen. In den kommenden Jahren soll die Produktion des regenerativen Diesels von derzeit rund vier Millionen Tonnen pro Jahr auf 15,5 Millionen Tonnen bis 2030 steigen.


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  1. Bochum gegen Nokia! 👋

    Lebensmittel wie Datteln gehören auf den Teller und nicht in den Tank.

    Es ist eine Schande, dass in Malaysia dafür extra Urwald der Orang Utans abgeholzt und Kinder zum pflücken auf Baume geschickt werden, anstatt zur Schule. Nur noch Schlimmer sind die Cobaltminen im Kongo für E Autos.

    Zudem verharzen beim HVO 100 die Dieselpumpen und Injektoren!!!

    1. Dende236 👋

      Findest du nur das Kobalt im E-Auto schlimm oder auch im Verbrenner?

    2. MadKiefer 🏆

      Geschrieben auf einem Handy / Tabldet / PC mit Cobalt.

  2. MadKiefer 🏆

    Facepalm xInfinity

  3. Ronald 🏆

    Ein interessanter Link zu dem Thema:

    https://www.springerprofessional.de/betriebsstoffe/diesel/das-muessen-sie-zur-diesel-alternative-hvo-wissen/23641558

    „Die Bewertung des Umweltnutzens von HVO ist schwierig. Wird HVO aus Palmöl hergestellt, verschlechtert sich die Treibhausgasbilanz des Kraftstoffes deutlich, so das Bundesumweltministerium, weil wegen des Anbaus von Ölpalmen große Teile des Regenwaldes in Südostasien gerodet werden und anschließend über weite Strecken nach Europa verschifft wird. Zudem werden geeignete Altfette zumindest in Europa bereits heute schon der Energieerzeugung zugeführt. Werden sie stattdessen zur HVO-Herstellung verwendet, müssten sie womöglich in der ursprünglichen Nutzung durch Erdgas substituiert werden.“

    Den letzten Absatz von Renés Beitrag findet man dort auch wieder.

    1. Die aggregieren dort nur Pressemitteilung, der letzte Absatz stammt aus einer Meldung von Toyota.

      1. Ronald 🏆

        Vielleicht haben die ja auch von dir abgeschrieben ;)

  4. Marc-Oliver Schmidt 🍀

    Solange HVO100 nicht aus Palmöl hergestellt wird finde ich das eine super Sache. Die Frage ist nur wie das überprüft werden kann.

    1. Peter P. 👋

      Hi Marc-Oliver,

      sobald das Produkt fertig hergestellt vorliegt, ist eine Unterscheidung von fossilen/nicht fossilen paraff. Kraftstoffen nicht mehr ohne Weiteres möglich, auch zwischen den Ressourcen bei nicht fossilen nicht.

      VG

    2. Peter P. 👋

      Überprüfung wohl nur über Zertifikate (die natürlich gefälscht werden können – siehe China Betrug).

  5. René H. 🔅

    Gesichert ausschließlich aus pflanzlichen Abfallstoffen und Altölen, oder doch hauptsächlich importiert von Palmölplantagen, denen zuvor Regenwald zum Opfer fiel?
    Chinesische Exporteure haben den europäischen HVO-Markt mit zweifelhaften Produkten geflutet. Das hilft dann kaum. Ist mit gutem Willen weitgehend CO2-neutral (zeitliche Komponente beachten!), aber nicht ökologisch / nachhaltig.

    1. rogh 🏅

      Vermutlich ist es genau so, wie du befürchtet.

      Was mir zudem als Information fehlt: kann man das Zeug in einen normalen TDI kippen oder braucht es spezielle Motoren? Denn die zitierte EN norm sagt mir nicht.

      1. Davee 🎖

        Laut einem Artikel der AutoBild kann man jeden Diesel-Motor, ohne besondere Vorabmaßnahmen, mit dem HVO100 betanken.

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