Deutsche Bahn: Viele Übergriffe wegen Durchsetzung der Maskenpflicht

Bild: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

Die Deutsche Bahn wird die Videoüberwachung deutlich ausbauen. Begründet wird dies mit mehr Übergriffen gegen Bahnmitarbeiter. Auch die Durchsetzung der Maskenpflicht fällt hier ins Gewicht.

Die Bahn verurteilt die zunehmende Gewalt gegenüber ihren Mitarbeiter und will mit weiteren Schutzmaßnahmen reagieren. Im Jahr 2022 gab es laut Bahn rund 21 Prozent mehr Übergriffe auf DB-Mitarbeiter als im Vorjahr (2021: 2.582 Fälle, 2022: 3.138 Fälle).

Erschütternd: Etwa 30 Prozent der Übergriffe 2022 waren auf die Durchsetzung der Maskenpflicht zurückzuführen. Weitere rund sieben Prozent standen im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket.

Die Hälfte der Angriffe betraf das Zugpersonal im Regionalverkehr. Auf DB-Sicherheitskräfte entfiel gut ein Drittel. Aber auch Berufsgruppen wie Busfahrer, Reinigungskräfte oder Servicekräfte am Bahnhof wurden Opfer von Angriffen. Dabei waren schwere Körperverletzungen mit sechs Prozent aller Übergriffe zum Glück die Ausnahme.

Mehr Videoüberwachung und Bodycams

Videoüberwachung am Bahnhof | Bild: Deutsche Bahn AG / Andreas Sahlmann

Um Mitarbeiter besser zu schützen, setzt die Bahn nach eigenen Angaben verstärkt auf technische Lösungen. Seit Anfang Februar tragen die Kundenbetreuer auf der Schwarzwaldbahn Bodycams. Erste Untersuchungen des testweisen Einsatzes zeigen laut Bahn, dass sich sowohl das Zugpersonal als auch Reisende damit sicherer fühlen. Die Ausweitung des Tests auf weitere Regionen sei bereits geplant.

Zudem ist die Deutsche Bahn bereits mit Aufgabenträgern und Ländern in Gesprächen, um „möglichst eine flächendeckende Ausrüstung mit Sicherheitstechnik sowie mehr Sicherheitspersonal zu erreichen“. Die Aufgabenträger beauftragen und finanzieren die Verkehre samt Ausstattung.

Für 20.000 Bahnmitarbeiter im Kundenkontakt gehören Deeskalationstrainings zur Fortbildung. Diese Schulungen sollen nun nochmals speziell auf die aktuellen Konfliktschwerpunkte angepasst und ausgeweitet.

Busfahrerin von DB Regio Bus | Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Auch die Videoüberwachung bildet weiterhin einen Schwerpunkt. Aktuell betreibt die Bahn etwa 9.000 Videokameras auf ihren Bahnhöfen, bis 2024 soll diese Zahl auf 11.000 erhöht werden. Fast 50.000 Kameras überwachen die Innenräume von fast drei Viertel aller Nahverkehrs- und S-Bahnzüge.

Die DB gibt bislang mehr als 180 Millionen Euro jährlich für die Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden aus. Täglich sind rund 4.300 Sicherheitskräfte der DB mit 5.500 Beamten der Bundespolizei unterwegs.

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