DHL: Neuer Elektro-Hybrid-Lkw fährt 800 km ohne Ladepause

Die DHL Group und Scania haben gemeinsam einen neuen Elektro-Lkw mit Range Extender (EREV) entwickelt, der einen kraftstoffbetriebenen Generator nutzt, um die Reichweite zu erhöhen und Energiereserven zu gewährleisten.

Diese Lösung soll dazu beitragen, die Herausforderungen bei der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs zu überwinden, darunter fehlende Ladeinfrastruktur, hohe Kosten für Ladekapazität und Netzbelastung. Der EREV ermöglicht es, bis zu 90 % der Strecke mit erneuerbarer Energie zu fahren, ohne ausschließlich auf eine flächendeckende Ladeinfrastruktur angewiesen zu sein.

Die Höchstgeschwindigkeit des Lkw beträgt 89 km/h, das Fassungsvermögen liegt bei rund 1.000 Paketen (Volumen einer Wechselbrücke). Außerdem kann der Lkw einen Anhänger mit einer weiteren Wechselbrücke ziehen.

Das neue Fahrzeug soll ab Februar 2025 im Paketverkehr zwischen Berlin und Hamburg getestet werden. Mit einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern und der Möglichkeit, an herkömmlichen Tankstellen aufzutanken, bietet der EREV eine Alternative zu rein batteriebetriebenen Lkw. Tobias Meyer, CEO der DHL Group, betont, dass die vollständige Umstellung auf batterieelektrische Fahrzeuge Zeit brauche, dieses Hybridkonzept aber eine effektive Übergangslösung darstelle.

Der 40-Tonner mit 230-kW-Elektromotor und 416-kWh-Batterie ist mit einem 120-kW-Generator ausgestattet, der zunächst mit Benzin und später mit erneuerbarem Diesel / HVO betrieben werden kann. Die Deutsche Post AG und Scania haben diese Technologie bereits zum Patent angemeldet.


Fehler melden11 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. xXx395 🍀

    Kann der bitte maximal 80km/h fahren, damit die „Überholen-im-Schneckentempo“ Rennen endlich aufhören? 😅

    1. René H. 🔆

      Da viele E-LKW eh kräftiger sind als Diesel, sollten sie auch eher schneller fahren dürfen.

      1. xXx395 🍀

        Da bin ich anderer Meinung, da die LKW bei Unfällen ein viel verheerendes Risiko für alle Beteiligten mit sich bringen.
        Mein Kommentar war auch eher humoristisch ausgelegt 🙈

  2. René H. 🔆

    Der EREV ermöglicht es, bis zu 90 % der Strecke mit erneuerbarer Energie zu fahren, ohne ausschließlich auf eine flächendeckende Ladeinfrastruktur angewiesen zu sein.

    90% welcher Strecke? Der max. 800 km Reichweite? Aber sicher nicht mit „erneuerbarer Energie“. Die 416 kWh Batterie reichen im Schnitt vielleicht für 350 km.

    HVO & Co. ist nur bedingt erneuerbar, wird nur in geringen Mengen verfügbar sein, das werden sich nur wenige leisten.

    Und wieso hat das Ding nur 230 kW. Ist das eine Maßschneiderung für DHL, die eher Volumen brauchen als Gewicht?

    1. Zitat DHL:

      Aktuell scheitert die zügige Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs aber an mehreren Faktoren, darunter fehlende Ladepunkte, hohe Kosten für das Vorhalten ausreichender Ladekapazitäten in den Depots zu saisonalen Spitzenzeiten, die Netzbelastung und hohe Strompreise zum Beispiel an windstillen Wintertagen. Hier bietet das „Extended Range Electric Vehicle“ (EREV) von DHL und Scania eine Lösung. Der E-Lkw mit Reichweitenverlängerer hilft, diese Hindernisse zu überwinden, und kann zu 80 bis 90 Prozent mit erneuerbarer Energie fahren.

      Ich gehe davon aus, dass man HVO dazuzählt.

      1. René H. 🔆

        Muss ja. Wenn man weitgehend rein-elektrisch fahren will, aber hin und wieder in den Lenkpausen nicht nachladen kann, dann ist der Range-Extender ein gutes Backup.
        Wenn man will, kann man die oben beschriebenen Probleme alle lösen. Das zeigen ja schon einige Speditionen und z.B. auch Amazon.
        Ich denke, dass DHL weitgehend mit BEV-LKW auskommen würde.

        1. Hens 👋

          Und du bist wer um das zu denken?
          Meinst du nicht das ein privates Wirtschaftsunternehmen jede Investition auf den Prüfstand stellt und immer die Variante wählt die für die Margen am besten sind?
          Oder glaubst du, da sind böse Diesel Dieter die auf höchster Ebene aus Idologie bessere Margen verhindern?

          1. René H. 🔆

            Hast du „weitgehend“ überlesen? Im Verteilerverkehr, in dem die meisten Fahrzeuge unterwegs sind, gilt das mit dem BEV mit Sicherheit. Bei Langstreckentransport können diese Hybride zum Einsatz kommen. Außerdem wird DHL ja nicht alle Diesel sofort ausmustern, sondern nach und nach.

  3. Paul 🏅

    Kann man einen Motor so leicht umrüsten von Benzin auf Diesel?

    1. René H. 🔆

      Nee, das wird ein anderer Motor sein. Benötigt ja auch eine andere Kraftstoff- und Abgasanlage.

    2. Damit ist gemeint, dass man perspektivisch auf einen Dieselgenerator setzen könnte. Aktuell ist es aber ein Benzingenerator.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / ...