Elektroautos in Deutschland: Neue Zahlen zu Entwicklung, Verbreitung und Akzeptanz

Mit dem neuen HUK-E-Barometer wird erstmals genau erfasst, wie häufig deutsche Privatpersonen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf reine Elektroautos umsteigen.

Darüber hinaus werden quartalsweise der Bestand an Elektroautos sowie die Dynamik der Marktanteilsentwicklung (Quotendynamik) untersucht. In die Analyse fließt auch das zukünftige Kaufverhalten der Bevölkerung ein, das durch repräsentative Online-Befragungen erhoben wird.

Im Jahr 2024 war der Anteil der Fahrzeughalter, die von einem Verbrennungsmotor auf ein reines Elektroauto umgestiegen sind, so niedrig wie seit drei Jahren nicht mehr. Besonders auffällig war das schwache vierte Quartal, das den schlechtesten Jahresendwert seit Beginn der Messungen im Jahr 2020 darstellte.

Infografik Ebarometer Q4

Grafiken: HUK-COBURG Versicherungsgruppe

Skepsis aufgrund mangelnder Erfahrung

Viele Deutsche stehen Elektroautos skeptisch gegenüber, was häufig auf mangelnde eigene Fahrerfahrung zurückzuführen ist. Laut einer Umfrage haben 70 Prozent der Führerscheinbesitzer noch nie ein Elektroauto gefahren. Diese Skepsis spiegelt sich auch in der Gesamtbewertung wider: Nur 45 % der Deutschen haben eine positive Einstellung zu Elektroautos.

Positive Erfahrungen prägen Einstellungen

Persönliche Erfahrungen mit Elektroautos führen jedoch zu deutlich positiveren Einstellungen. Während 53 % derjenigen, die ein Elektroauto schon einmal gefahren haben, dieses positiv bewerten, steigt dieser Wert bei den Besitzern auf 82 %. Komfort, Leistung und Zuverlässigkeit werden von erfahrenen Fahrern deutlich besser bewertet.

Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Fahrgewohnheiten

Besonders gering ist die Fahrerfahrung mit Elektroautos bei Frauen (21 %), älteren Personen ab 55 Jahren (19 %) und Wenigfahrern mit weniger als 5.000 Kilometern im Jahr (18 %). Vielfahrer mit mehr als 20.000 Kilometern im Jahr haben dagegen deutlich häufiger ein Elektroauto getestet (43 %).

3 Ebarometer

Schwache Marktentwicklung

Ende 2024 lag der Anteil der Elektroautos im Privatbesitz erst bei 3,0 %. Die Dynamik des Bestandswachstums war so gering wie zuletzt Anfang 2020, als die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen steckte. Der Rückgang verdeutlicht die Stagnation bei der Verbreitung von Elektroautos.

Regionale Unterschiede

Regional liegen Städte wie Stuttgart (3,9 %) und Münster (2,9 %) bei der Verbreitung von Elektroautos vorn. Bei den Fahrzeugwechseln liegen Stuttgart und Frankfurt mit jeweils 4,0 % jedoch an der Spitze, während Leipzig, Bremen und Dresden in beiden Kategorien die Schlusslichter bilden.

8 Ebarometer

Bestand an privat gehaltenen E-Autos in den 20 größten deutschen Städten zum 31.12.2024

9 Ebarometer

Umstiege von Autos mit Verbrennungsmotor zu reinen E-Autos in den 20 größten Städten 2024

Basis des neuen HUK-E-Barometers sind interne Daten der HUK-COBURG, die mit rund 13,9 Millionen versicherten Fahrzeugen einen Marktanteil von fast 25 Prozent der privat zugelassenen Kraftfahrzeuge in Deutschland abdeckt. Ergänzend werden im Rahmen des YouGov-Panels vierteljährlich rund 4.000 Personen befragt, die Einblicke in die Meinungen und Absichten der Bevölkerung geben.

Die Befragungen berücksichtigen demografische Merkmale wie Alter und Geschlecht innerhalb der einzelnen Bundesländer. Die Ergebnisse werden so gewichtet, dass sie sowohl auf der Ebene der Bundesländer als auch für Deutschland insgesamt repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren sind.

Alle Daten der neuen Erhebung könnt ihr online abrufen.


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  1. Hazz 💎

    Macht sie günstiger, senkt die Stromkosten und baut eine vernünftiges Schnellladenetz auf oder steigert die Reichweite auf über 1000km. Dann werde. Sich E-Fahrzeuge wie warme Semmel verkaufen.

    1. Dennis 🏅

      Also sobald 1.000km erreicht werden, was kaum ein Benziner auf den Markt schafft btw, dann sollen sich plötzlich E-Autos wie warme Semmeln verkaufen? Is klar…

      1. Hazz 💎

        Hier ging es mir um das „oder“ und 1000km werden bereits jetzt unter gewissen Bedingungen erreicht. Es geht mir einfach darum, dass man das Laden entweder noch mehr beschleunigt durch mehr Schnelllader oder die Reichweite erhöht, damit man nicht mehr so oft laden muss. Leider trifft dies aktuell eher auf die Luxusfahrzeuge zu und 20min von 0 auf 80% laden ist immernoch deutlich hinter einem normalen Tankvorgang. Damit kann man die einfachen Leute nicht überzeugen und der Umweltvorteil greift auch erst longterm, was ebenso wenig greifbar für viele Menschen ist.

    2. P45 💎

      Wir HABEN ein vernünftiges HPC Ladenetz! Wenn ich im Urlaub von Berlin nach Tirol fahre, brauche ich zweimal eine funktionierende Säule. Auf der Strecke (700km) gibt es aktuell weit über 200 HPC-Säulen. Noch Fragen?

      1. Hazz 💎

        200 Säulen für wieviele Autofahrer!? Und das bezeichnest du als ein vernünftiges Netz :-D In vielen Städten hat man mehr Tankstellen als Ladesäule, genau das muss sich ändern.

        1. Ronald 💎

          Anscheinend gibt es genug Ladesäulen für die Anzahl der derzeitigen BEVs.
          Warum sollte es nicht möglich sein, die Ladeinfrastruktur entsprechend parallel zu den vorhandenen BEVs auszubauen?
          Erwartest du etwa erstmal eine 1:1 Schattenkopie des Tankstellennetzes, damit sich dann die restlichen 97% der ICEs vielleicht umorientieren?
          Zur Stromerzeugung benutzen wir ja auch nicht weiterhin solange zu 100% Kohle- und Gaskraftwerke, bis die Erneuerbaren von derzeit 60% auf dann endlich 100% der Kapazität gekommen sind.

        2. P45 💎

          Ja, das ist in der Tat ausreichend. Ich gebe mal einen kleinen Tipp aus der Praxis. Es laden NICHT (!) alle e-Auto Nutzer ihre Fahrzeuge GLEICHZEITIG auf.
          Das führt dazu, dass ich bei allen Urlaubstouren nach Tirol (bisher waren es sieben) bisher ein einziges Mal für circa zwei Minuten auf eine freie Säule warten musste. Insofern fühlte ich mich absolut nicht eingeschränkt. Und der Ausbau geht weiterhin zügig voran. Vielleicht mal auf die Erfahrungen derer vertrauen, die seit Jahren elektrisch unterwegs sind…

          1. Jo ☀️

            Und ich habe in den letzten Tirol-Jahren genau das Gegenteil beobachtet.

            Probiere mal am ersten Wochenende im Jahr am Rasthof auf der Höhe Würzburg (in Richtung Frankfurt) eine Ladesäule zu bekommen.

            Da stehen die Autos (mit gelben Nummernschildern) Schlange…

    3. Thomas 💎

      Du hast die Kobalt kratzenden Kinder im Kongo vergessen.🙃

      1. pankras ☀️

        Na, na, na. 🧐

        Dafür errichtet die Demokratische Republik Kongo jetzt einen 108000 Quadratkilometer großen, geschützten Regenwald.

        Wir wollen mal nicht so kleinlich sein. 😅

        https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/kongo-regenwaldschutzgebiet-102.html

        1. Kurt 💎

          na solange die das selbst bezahlen.. sry der Witz musste sein.

          1. pankras ☀️

            Der Witz ist definitiv angekommen. 😂

            1. Neuhier 💎

              Ist die Olsenbande wieder unterwegs!?

              1. pankras ☀️

                Haben schon sehnsüchtigst auf dich gewartet, jetzt sind fast alle am Start. 🥳

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