EU plant neue Vorschriften zur Fahrzeugkontrolle und Zulassung

Die Europäische Kommission hat einen Legislativvorschlag zur Überarbeitung von drei zentralen Richtlinien im Bereich der Straßenverkehrssicherheit und der Typgenehmigung von Kraftfahrzeugen vorgelegt.

Ziel sei es, die bestehenden Regelungen an neue technische Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge und der digitalen Technologien, anzupassen. Dazu gehören verschärfte technische Kontrollen und die Einführung digitaler Zulassungsbescheinigungen.

Neue EU-Kontrollen treffen besonders ältere Fahrzeuge

Die vorgeschlagenen Regelungen sollen auch zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. So sind neue Emissionsmessverfahren vorgesehen, um Fahrzeuge mit besonders hohem Schadstoffausstoß zu identifizieren. Ältere Fahrzeuge sollen künftig jährlich überprüft werden.

Außerdem ist eine vereinfachte gegenseitige Anerkennung von technischen Prüfbescheinigungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten vorgesehen.

Technologische Nachrüstung und Betrugsbekämpfung

Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Regelungen ist die technische Überprüfung moderner Systeme wie elektronischer Fahrerassistenzfunktionen und emissionsrelevanter Software.

Obendrein sollen nationale Kilometerstandsdatenbanken eingeführt werden, die grenzüberschreitend abgeglichen werden können, um Tachomanipulationen besser erkennen und verhindern zu können. Diese Maßnahmen sollen auch dem zunehmenden Betrug durch Zurückdrehen des Kilometerstands vor allem älterer Fahrzeuge entgegenwirken.

Darüber hinaus will die Kommission digitale Lösungen fördern, etwa durch die Einführung elektronischer Prüf- und Zulassungsbescheinigungen sowie einer EU-weiten Austauschplattform für Fahrzeugdaten. Dadurch sollen die Verwaltung vereinfacht und die Kontrollverfahren effizienter gestaltet werden. Auch die Verfügbarkeit technischer Daten für Prüfstellen soll verbessert werden.

Die Vorschläge sind Teil des umfassenderen Ziels der EU, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten deutlich zu senken. Die Kommission verweist in einem Q&A auf das langfristige Ziel „Vision Zero“, wonach es bis 2050 keine Verkehrstoten und Schwerverletzten mehr geben soll.

Der Vorschlag durchläuft nun das ordentliche Gesetzgebungsverfahren und wird von Parlament und Rat geprüft. Parallel dazu werden weitere Rechtsakte zur Umsetzung vorbereitet.

Update: Der TÜV-Verband begrüßt die Vorschläge der EU-Kommission.


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  1. Philipp 🔅

    Ziel sei es, den Bürger auf EU Ebene zu gängeln und möglichst oft und viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese finanzielle Belastung wird durch umfassende Überwachung der Bürger und des Fahrzeugs ergänzt.
    Das vorgeschobene Argument der Sicherheit hat zwar mit den Maßnahmen wenig zu tun, da das Totschlagargument für mehr Sicherheit aber gut klingt und man sich für nichts zu schade ist nimmt man es auch dafür her.
    Zur allgemeinen Überraschung begrüßt der TÜV, trotz der damit verbundenen schweren Mehrarbeit, die Vorschläge.

  2. Peter Behrens 🪴

    Alleine der Preis für nur eine HU mit 125 Euro ist reiner Wucher. Bei mir dauerte es ca 10 Minuten.
    In Frankreich kostet eine HU nur 25 Euro und die machen die selben Untersuchungen.

    1. rogh 🌀

      Ja, du hast recht. Auf der anderen Seite zahlt man nicht die Zeit, sondern den Skill, die Geräte und die Ausbildung.

      1. Christian 🔅

        Und warum kostet es in Frankreich dann mal üppige 100€ weniger?

        1. Peter Behrens 🪴

          genau, in Frankreich wird ja genau mit den selben Geräten und Standards die Fahrzeuge überprüft.

  3. Andy 👋

    Genau.. schröpft man die, welche eh schon wenig Geld haben und deshalb vielleicht diese alten Autos fahren, halt jährlich.

    Sicher ist, die welche sowas beschließen haben keine finanziellen Sorgen.

    Ich wäre einverstanden, wenn die Prüfgebühr dann auch halbiert wird.
    Immer wieder bedient man sich an der Tasche der Autofahrer.
    Hier nun unter dem Vorwand: Sicherheit

    Von mir gibt es hierfür den mittleren Finger für die Verantwortlichen !

    1. rogh 🌀

      Jene, die es beschließen, haben einen Chauffeur, der sie morgens abholt, wartet, überall hinfährt und wieder abens nach Hause bringt. Den Bezug zur Wirklichkeit kann man schlecht noch haben, wenn man so rundum versorgt ist, wie eben jene Politiker:innen.

      Und das ist eben das Problem unserer Demokratie: Es werden Gesetze erlassen von Leuten, die diese Gesetze dann aber nicht selbst betreffen.

      1. René H. 🔆

        Die Beamten in den Ministerien, die das ausarbeiten, und die Abgeordneten in den Parlamenten, die das beschließen, haben keine Chauffeure.

        1. rogh 🌀

          Die Kommissare aber schon. Und von ihnen geht dlese Initiative aus.

  4. Davee 🏆

    Also jährliche Prüfungen finde ich merkwürdig.
    Als Besitzer von drei fahrtüchtigen Oldtimern fände ich das schon sehr grenzwertig, wenn es auch für diese gelten würde.
    Das würde, Mal wieder, die Kosten pro Kilometer (da die Dinger jeweils ca. 1.000-2.000 KM im Jahr bewegt werden) ordentlich in die Höhe treiben!

    Und was Kurt schreibt: Das wäre der Tod für solche Fahrzeuge. So einen Firlefanz nachrüsten ist doch Quatsch!

    Ansonsten bin ja Befürworter der Vorgaben und Regularien der EU, nur zur Einordnung. ;)

  5. Kurt 💎

    also wird einem jetzt dieses Klingelbim auch als Besitzer eines älteren Autos aufgezwungen? hab ich befürchtet. ohman wie ist man die letzten 30 Jahre nur ohne diesen nervtötenden Firlefanz im Auto ausgekommen.
    die Unfälle passieren wegen Engstirnigkeit, Profiliergehabe, Zeitdruck sowie Überforderung und zu sehr auf das Fahrzeig verlassens.
    wegen Klimaschutz lass ich noch gelten, aber bitte zwingt den Leuten nicht den ganzen neumodischen Kram auf.

    1. Arjoma 🏅

      Ich wage sehr zu bezweifeln, dass bestehende Autos nachträglich so tiefgreifend verändert werden, dass „Klimbim“ eingebaut wird (du meinst Tempowarner, Spurhalteassistent etc.?) – das dürfte schon technisch kaum möglich sein.

      Davon abgesehen ist aus verschiedenen Gründen die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahrzehnten signifikant reduziert worden, trotz einer gestiegenen Zahl an Fahrzeugen. Vieles davon wird auch „Klimbim“ zuschreibbar sein (grundsätzlich war Autofahren auch mal z. B. ohne Sicherheitsgurt möglich – aber mit ist es höchstwahrscheinlich schon besser, auch wenn am Anfang dagegen gewettert wurde).

      Und diese vier aufgezählten einzigen Gründe für Unfälle – gibt es dafür eine Quelle? Und ja – Fahrer bauen natürlich Unfälle, wenn sie überfordert, übermüdet, alkoholisiert sind, schlecht sehen, einfach zu schnell unterwegs sind. Menschen, die so Auto fahren, wird es wohl immer geben (zumindest mittelfristig), aber einige der Hilfsmittel greifen doch in genau den Fällen, sorgen ab und an dafür, dass man unter diesen Umständen nicht von der Fahrbahn a kommt, auf ein Auto auffährt oder auf einen Fußgänger.

    2. rpgh 🌀

      Wie ist man nur früher ohne diesen neumodischen Kram, wie ABS, Sicherheitsgurt etc. ausgekommen oder GKAT. Ganz zu schweigen von Antibiotika, hat doch früher auch alles funktioniert. Sagt der ewig gestrige.

  6. Picky 👋

    Also im Bereich Auto bin ich immer für eine sehr genaue Kontrolle, gerade da ich im Jahr einige tausend Kilometer unterwegs bin.

    Ich denke aber das dies wieder dazu führen wird, dass der Besuch in der Werkstatt wieder ein wenig teurer wird. Gerade wenn ältere Fahrzeuge jedes Jahr geprüft werden sollen. Bin gespannt für welche Fahrzeuge dies gilt.

    Aber bevor man sich aufregt muss erstmal alles beschlossen sein und dann kann man sich einen genauen Eindruck verschaffen ;-)

    1. Kurt 💎

      wenn man wartet bis es beschlossen ist, ist es zu spät. man muss jetzt meckern um zu zeigen dass man das nicht will.

    2. Jo ☀️

      Ich glaube gerne, dass ältere Fahrzeuge mehr in Unfälle verwickelt sind. Das liegt nach meiner Ansicht jedoch mehr an der Nutzergruppe (oft erstes Auto/ Fahranfänger), als an altersbedingten Fahrzeugzustand.

      Aber angenommen die vorgebrachte Argumentation stimmt (was ich nicht glaube), dann werden nicht nur die Werkstattkosten steigen. Vielmehr wird die Wartezeit für einen Werkstatttermin massiv ansteigen. Aktuell haben wir bei uns bereits 1,5 Monate Wartezeit. Und in der Zwischenzeit? Leihwagen oder mit „defekten“ Auto weiter fahren?

      🤦

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