Tierwohl und Transparenz: Deutsche fühlen sich schlecht informiert

Huhn Chicken

Eine artgerechte Tierhaltung ist einem Großteil der Deutschen ein Anliegen. Doch über die aktuellen Haltungsbedingungen fühlt sich die Hälfte der Verbraucher nicht gut informiert.

Die Frage nach der Haltungsform von Tieren und der Herkunft von Fleisch ist in den vergangenen Jahren immer dringlicher geworden. Siegel, wie das der Initiative Tierwohl, sollen mehr Transparenz darüber schaffen, wie Schweine, Rinder oder Hühner vor der Schlachtung gelebt haben.

Doch der „Rabobank Food Navigator“ zeigt: Einem Großteil der Deutschen fehlt immer noch grundlegende Informationen darüber, unter welchen Bedingungen generell Lebensmittel aus dem Supermarkt produziert werden.

So sagen 38 Prozent, sie fühlen sich „gar nicht gut“ informiert, weitere 26,7 Prozent antworten mit „nicht gut“. Lediglich 3,7 Prozent bestätigen, sie seien „sehr gut“ informiert („gut“: 9,2 Prozent,neutral: 22,4 Prozent).

Dabei ist eine deutliche Mehrheit am Tierwohl und an regionalen Produkten interessiert: 73,6 Prozent der Befragten stimmen der These zu, dass sie eine artgerechte Tierhaltung am ehesten mit einer zukunftsweisenden Landwirtschaft verbinden. 24,2 Prozent legen zudem Wert auf Transparenz in der Produktion. 71,6 Prozent sagen, dass ihnen Regionalität wichtig ist.

Einigkeit in allen Altersgruppen

Die Auffassung, dass es an Informationen fehlt, zieht sich durch alle Generationen: Besonders stechen die 40- bis 49-Jährigen hervor, von denen 45 Prozent antworteten, sie fühlten sich „gar nicht gut“ informiert, woher ihre Lebensmittel stammen („nicht gut“: 29,6 Prozent).

Etwas positiver sehen dies die Über-65-Jährigen, bei denen 34,3 Prozent sagten, sie fühlten sich „gar nicht gut“ informiert („nicht gut“: 23,5 Prozent). 17,7 Prozent der Senioren antworteten auf der anderen Seite, sie fühlten sich „gut“ aufgeklärt, 4,5 Prozent sogar „sehr gut“. Die Zustimmung der Enkelgeneration ist mit 9,5 bzw. 2,3 Prozent geringer.

Es mangelt an der Transparenz

Berufliche Stellung, Berufsbildung und Beschäftigungsstatus, Geschlecht oder Regionalität machen bei diesem Thema weitgehend nur kleine Unterschiede: 63,1 Prozent der Arbeiter beispielsweise fühlen sich nicht gut oder gar nicht gut informiert, bei den Beamten sind es 58,8 Prozent.

Eine Ausnahme machen diejenigen, die sich aktuell noch in der Ausbildung befinden: 69,5 Prozent fällen ein negatives Urteil (nicht gut/gar nicht gut informiert) und niemand (0,0 Prozent) sagt, er oder sie verfüge über sehr gute Informationen. Zum Vergleich: Bei den Akademikern fällen 64,6 Prozent ein Negativurteil, 4,5 Prozent hingegen fühlen sich sehr gut informiert.

Für die Erhebung der Daten kooperiert die Rabobank mit Civey, einem Unternehmen für digitale Markt- und Meinungsdaten in Deutschland. Die Umfragen zu den vier Fokusthemen Verantwortungsvolle Produktion, Effiziente und effektive Lieferketten, Bewusster Konsum und Banking for Food sind repräsentativ und werden online durchgeführt. Dafür wurden seit dem 11. März 2021 mehr als 25.900 Teilnehmer befragt. Die Stichprobengröße liegt bei über 5.000 Personen.

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  1. Johannes 🪴

    Ich sehe hier auch die Verbrauchenden selbst in der Verantwortung. Es ist ja nicht so, als könnte man im Internet und in anderen Medien nicht rausfinden, wie Lebensmittel produziert werden. Vielleicht nicht für ein konkretes Lebensmittel, aber eine allgemeine Einschätzung ist möglich. Häufig reichen auch einfach 3 Sekunden nachdenken. Kann ein großes Stück Fleisch für 1,99 € von einem artgerecht gehaltenen Tier stammen oder Schokopudding für 19 Cent aus wertigen Zutaten? Wohl kaum.

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