Volkswagen befürchtet den „Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren“

The New Volkswagen Id.3

Die Volkswagen AG befindet sich im Wandel und man spürt so langsam, dass nach dem Weggang von Herbert Diess ein wirklich großer Umbruch mit Oliver Blume als Chef ansteht. Laut Handelsblatt gibt es vor allem ein Ziel: Den Gewinn steigern.

Volkswagen hat die Konkurrenz im Nacken

Der Umsatz ist bei den VW-Marken nicht die große Sorge, doch beim Gewinn ist noch viel Luft nach oben und die Investitionen in den kommenden Jahren sind teuer – sehr teuer. Bei VW fürchtet man, den „Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren“.

In einem internen Schreiben heißt es, dass „Volkswagen in einigen Punkten nicht mehr wettbewerbsfähig ist“ und daher muss die Struktur neu aufgestellt werden.

Zum einen werden die teuren Plattformen in Zukunft länger genutzt und dann wird die Produktion kombiniert. Eine Marke und ein Werk bauen dann zum Beispiel drei bis vier Modelle für drei bis vier VW-Marken. Und jeder bekommt klare Aufgaben.

Die Volumenmarken sorgen für die entsprechenden Plattformen, bei Skoda schaut man, dass die Verbrenner-Plattform (MQB) noch etwas läuft (große Investitionen stehen aber nicht mehr an) und bei Porsche kümmert man sich um Premium.

Audi steht derzeit zwischen den Stühlen

Nur Audi hat es nicht leicht, denn man verliert vor allem in China wichtige Anteile und muss sich bei Volumenmarken und Porsche die entsprechenden Plattformen holen. Eine eigene Plattform hat man nicht mehr und das spürt man bei Audi auch.

Der Audi e-tron GT ist zum Beispiel auf einem Level mit einem Porsche, aber der Audi Q4 e-tron ist auf einem Level mit einem VW ID.4. Die Kunden stört es sicher nicht, wenn ein Auto besser ist, aber der Q4 ist grenzwertig teuer für MEB-Technik.

In der Vergangenheit war sowas kein großes Problem, da konnte Audi dennoch einen eigenen Weg gehen und es war okay, doch laut Quelle heißt es intern, dass man den „Vorsprung durch Technik“ (Slogan von Audi) schon lange verloren hat.

Und die Zeiten für Alleingänge in der Volkswagen AG sind vorbei.

Volkswagen will nicht bei Investitionen sparen

Bei den Investitionen will die Volkswagen AG aber wohl nicht sparen, denn das Geld ist nötig, um gegen die starke Konkurrenz (und die vielen neuen Marken) weiterhin zu bestehen. Laut Quelle wird aber wohl etwas umgeschichtet und vor allem China rückt mehr in den Fokus, immerhin ist das der wichtigste Automarkt mittlerweile.

Außerdem soll das Portfolio, wie bei allen alten Marken derzeit, reduziert werden. Bei Volkswagen gibt es in Zukunft also nur noch ca. 10 Elektroautos und bei Skoda muss die Hälfte reichen. Für Cupra reichen „drei, vier Autos, die richtig geil sind“.

Die Zukunft der Volkswagen AG zielt also auf eine höhere Gewinnmarge ab und das erreicht man mit Personalabbau, einer längeren Lebenszeit der Plattformen und mit mehr Zusammenarbeit der Marken. Die Details dazu soll es schon bald geben.

Der „größte Umbau seit Jahrzehnten“ wird morgen vom Aufsichtsrat diskutiert und auf dem Kapitalmarkttag am 21. Juni dürfte es im Rahmen eines Events auf dem Hockenheimring eine öffentliche Erklärung von Oliver Blume geben. Ich bin sehr gespannt, das werden durchaus interessante Jahre für die ganze Volkswagen AG.

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  1. wululu 👋

    Wo ist Robert?

    1. Commander Cat 🏅

      Rooooooobeeert

  2. Peter Nebe 👋

    Nun mal langsam. Elektromobilität ist doch nur in hochentwickelten Ländern umsetzbar, da dort auch genügend Strom und Ladesäulen geschaffen werden können. In den meisten Ländern der Welt wird auch künftig weiter Verbrenner gefahren, da die Infrastruktur fehlt, Strom Mangelware ist und kein Geld da ist.

    1. Achso, und das Öl ist in ärmeren Ländern gegeben? Das Öl, was immer teurer wird ist dort also die sichere Basis? Alles klar, auch eine Logik.

  3. Neuhier 🏅

    Also wer mit „Vorsprung durch Technik“ mittlerweile lediglich Christbaum Beleuchtung an Front und Heck versteht, hat auch nix anderes verdient.

  4. JMS 🌟

    ID.3 ohne AHK und Dachlast für knapp 40T €, völlig daneben, auch wenn der deutlich effizienter geworden ist.

  5. Commander Cat 🏅

    Verstehe ich nicht. Deutsche Autobauer haben doch Jahrzehntelang gesagt moderne Benziner und Diesel sind die Zukunft.

    1. Oiram 🍀

      Hat halt niemand damit gerechnet das Deutschland sich freiwillig den Ast abschneidet auf dem es sitzt 🤷🏻‍♂️

      1. Simon 🪴

        Buhu… alte Leier… xD

  6. Jan 🪴

    Jahrelang so getan als sei E-Mobilität eine Todgeburt. Komplett ausgeruht auf dem Erfolg der letzten Jahrzehnte. Verlernt tatsächlich Innovationen zu treiben … das war nicht überraschend, dass das so kommen wird.

  7. Cubi 🎖

    Konkurrenz im Nacken? Die ist schon lange vorbeigezogen! VW weltfremd und realitätsverweigernd wie eh und je.

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