Vollkostenrechnung: ADAC vergleicht Gesamtkosten für Elektroautos und Verbrenner

Vw Golf R Volkswagen Header

Elektroautos werden immer erschwinglicher, da viele Hersteller die Listenpreise senken oder Rabatte gewähren. Gleichzeitig steigen jedoch die Ladestrompreise, was potenzielle Käufer von E-Fahrzeugen veranlasst, die Wirtschaftlichkeit infrage zu stellen. Der ADAC hat in einer Vollkostenrechnung E-Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmodellen verglichen und (wenig überraschend) festgestellt, dass der Anschaffungspreis eine zentrale Rolle spielt.

Die Analyse zeigt, dass Verbrennungsmodelle in der Gesamtbetrachtung häufig günstiger sind als vergleichbare E-Fahrzeuge, insbesondere in den kleineren Fahrzeugklassen. Hohe Ladekosten an öffentlichen Ladestationen und moderate Kraftstoffpreise verstärken diesen Vorteil.

So ist beispielsweise der BMW iX2 eDrive20 in der Anschaffung teurer und weist höhere Kilometerkosten auf als seine Diesel- und Benzin-Pendants. Ähnliche Tendenzen zeigen sich auch bei anderen Modellen, bei denen sich Anschaffungspreis und Kilometerleistung direkt auf die Wirtschaftlichkeit auswirken. Aebr es heißt auch:

Dass das kein Automatismus sein muss, zeigt folgendes Gegenbeispiel: Die Elektroversion des Mini Countryman schlägt mit 56,1 Cent pro Kilometer zu Buche, beide Verbrennerpendants jedoch liegen mehr als 4 Cent darüber (bei 15.000 Jahreskilometern). Der reine Anschaffungspreis des Stromers ist dabei identisch mit dem des Benziners: 36.800 Euro, der Diesel ist sogar um 1.500 Euro teurer (38.300 Euro). Die Fahrleistung hat damit oftmals unmittelbar Auswirkungen auf die Kosten – je mehr Kilometer pro Jahr ein Elektrofahrzeug abspult, desto weniger kostet der einzelne Kilometer bzw. umso größer wird der Abstand zu den Verbrennern.

E-Fahrzeuge: die Stromkosten sind entscheidend

E-Fahrzeuge sind besonders günstig, wenn die Stromkosten niedrig sind, z. B. beim Laden mit Solarstrom. Ein BMW iX2, der zu Hause komplett mit Solarstrom aufgeladen wird, könnte pro Kilometer günstiger sein als ein vergleichbares Verbrennungsfahrzeug. Fahrprofile und Ladegewohnheiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da häufige und günstige Lademöglichkeiten die Kosten pro Kilometer senken.

Die Berechnungen (fünf Jahre, 15.000 Kilometer pro Jahr) basieren auf einem Dieselpreis von 1,58 Euro, Super 1,75 Euro, Super Plus 1,84 Euro und einem Strompreis von 44 Cent pro Kilowattstunde. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zahlt der deutsche Durchschnittshaushalt derzeit zwar 41,4 Cent pro Kilowattstunde. Die ADAC-Mitarbeiter haben nach eigenen Angaben für ihre Berechnungen jedoch einen etwas höheren Preis gewählt, da E-Fahrer unterwegs auch an teureren öffentlichen Ladesäulen laden müssen.

Fazit des ADAC: Während Verbrennungsmotoren oft noch die wirtschaftlichere Wahl sind, können Elektrofahrzeuge bei strategischer Planung der Ladegewohnheiten und genauer Marktanalyse bereits heute finanzielle Vorteile bieten. Entscheidend bleiben der Anschaffungspreis und das individuelle Nutzungsverhalten bzw. die Lademöglichkeiten.

Eines sollte zudem nicht vergessen werden: Der Wertverlust ist bei jeder Antriebsart der größte Kostentreiber.

Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
68 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen