Smart TVs: Die miserable Update-Politik

Als Android-Nutzer mit einem Flaggschiff beschwert man sich ja gerne, weil nach zwei Jahren mit den Updates schon Schluss ist. Bei den TVs wäre das ein hoher Standard. Oft werden Modelle nach einem Jahr ignoriert.

Ich habe schon vor ein paar Wochen über die mangelhafte Update-Politik von Samsung geschrieben und die CES ist aktuell mal wieder ein gutes Beispiel, was man bei den Smart TVs in Zukunft gerne besser machen darf.

Ein Thema sorgte nämlich zu Beginn der Messe für Aufsehen: Apple hat sich mit den großen TV-Herstellern geeinigt und diese reichen nun AirPlay 2 nach.

Doch die Sache hat einen Haken, denn der Blick auf die Liste der unterstützten Geräte zeigt: Die Auswahl ist verschwindend gering. Die meisten Modelle werden erst 2019 auf den Markt kommen und Hersteller wie LG und Sony haben auch gar kein Interesse die Generation vom letzten Jahr zu versorgen.

Nur Samsung wird für die Modelle von 2018 ein Update nachreichen, aber das ist dann auch schon das höchste der Gefühle. Doch ob nun HDR10+ oder AirPlay 2, die Update-Politik der großen Hersteller ist miserabel.

LG sorgte in der Vergangenheit bei WebOS 2.0 und WebOS 3.0 schon mal für Ärger, denn da gab es für ältere Modelle nur ein „Light-Update“.

Fehlende Updates: Nutzer sind verärgert

Ich kann ja verstehen, dass man mit neuen Features auch die neue Generation verkaufen möchte, aber wir leben mittlerweile in einer „smarten“ Zeit und einen TV kaufe ich mir nicht jedes Jahr neu. Mit guten Updates und neuen Funktionen könnte man die Kunden auch an sich binden.

Etwas, das Apple schon lange verstanden hat und was glaube ich auch einer der Gründe für den Erfolg von iOS ist. Bei einigen Android-Herstellern tut sich so langsam auch etwas und einige sind auch ganz gut, aber die Situation bei TVs ist furchtbar. Im Grunde darf man wirklich nur die Hardware beurteilen.

Bei den Nutzern kommt das durchweg schlecht an, dieser Tweet von LG ist nur eines von vielen Beispielen. Die Nutzer sind verärgert. Sie haben sich vielleicht jetzt zum Black Friday ein Modell von 2018 im Angebot geholt und nur wenige Wochen später wird es schon mit mehr versorgt.

Eine gute Update-Politik hat Vorteile

Es besteht keine Update-Pflicht und die gibt es auch bei Smartphones nicht. Allerdings kann eine gute Update-Politik eben auch für Kundenbindung sorgen. Ich stelle mir nur die Frage: Wer liefert bei meinem nächsten TV-Kauf das beste Bild. Zur Not ein Apple TV dran und gut ist.

Doch für Samsung wäre es von Vorteil, wenn ich mir die Frage stelle: Welches ist der beste Smart TV von Samsung derzeit, ich würde gerne weiterhin die gute Tizen-Oberfläche nutzen. Etwas, das vermutlich kein einziger Nutzer sagt.

Ich habe die letzten Jahre keinen Apple TV mehr genutzt, weil mir Tizen OS ausgereicht hat. Im Grunde benötige ich nur eine gute App für Netflix, Amazon und YouTube. Aber es kamen dann doch ab und an Dinge, die ich auch gerne hätte. Eine Integration von Alexa/Google oder AirPlay 2 zum Beispiel.

Die CES 2019 hat mir gezeigt, dass die TV-Hersteller daran aber kein Interesse haben und auch wenn ich die 180 Euro für einen Apple TV eigentlich als zu viel empfinde, ich werde sie glaube ich demnächst wieder zahlen.

Aber immerhin gibt es diese Option bei TVs. Schlimm wäre es, wenn der Zwang zu einem OS bestehen würde, welches nach einem Jahr schon veraltet ist.


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