Synology DS212j NAS-Server im Lesertest

Seit mehreren Monaten habe ich bereits mit dem DS212j von Synology geliebäugelt und seit dem ich die Anwendungsoberfläche sowie die vorhandenen Funktionen auf der CeBit in diesem Jahr selber ausprobieren konnte, wusste ich ganz genau, dass mein nächstes NAS (Network Attached Storage) von dem netten taiwanesischen Unternehmen Synology stammen wird. Auf Grund der momentan hohen Festplattenpreise konnte ich jedoch meine bessere Hälfte nicht von dem Kauf eines NAS in Kombination mit zwei Festplatten überzeugen. Das kleine Gewinnspiel von mobiFlip kam gerade recht und mit etwas Glück haben die Kollegen meinen kleinen Traum erfüllt. Mittlerweile steht die DS212j seit rund vier Wochen neben meinem Fernseher und verrichtet dort verlässlich seine Arbeit.

Erstmal vorab die einen oder anderen können vielleicht mit dem Begriff NAS nichts anfangen, daher folgt eine kurze Erläuterung. Ein so genanntes Network Attached Storage auf Deutsch netzgebundener Speicher ist im Grunde ein kleiner Computer, der hauptsächlich Speicherplatz im Netzwerk zur Verfügung stellt. Mit Hilfe dieses NAS können alle Geräte in einem Netzwerk auf die verbauten Festplatten zugreifen und zum Beispiel wichtige Daten absichern. Daher ist es auch sehr wichtig auf ein zuverlässigen und langlebiges Produkt zu setzen, denn bekanntermaßen sind die digitalen Daten heilig. Ob Fotos, Musik oder Filme, neben dem Speichern von sämtlichen Daten kann die Diskstation von Synology noch viel mehr.

In dem folgenden Testbericht werde ich versuchen auf die wichtigsten Punkte der Diskstation einzugehen und die Bereiche, die für mein Setup relevant sind, näher zu erläutern. Ebenfalls möchte ich die ein oder anderen Anwendungsbeispiele für meinen persönlichen Fall durchgehen, um euch einen guten Überblick über die Möglichkeiten der DS zu geben. Denn die DS212j von Synology ist viel mehr als nur eine reine Festplatte und kann als Bindeglied zwischen euren Geräten fungieren sowie sämtliche im Netzwerk oder auch außerhalb befindlichen Geräte mit Daten befüttern. Natürlich kann ich nicht alle Funktionen der Diskstation durchgehen, denn das NAS bietet Unmengen Möglichkeiten, mit denen man sich wahrscheinlich Monatelang beschäftigen kann.

Hardware, Anschlüsse und Co.

Bevor ich die einzelnen Funktionen der DS näher beschreibe, möchte ich die Hardware nicht vernachlässigen und werde vorab ein paar Worte darüber verlieren.

Das DS212j ist einer der kostengünstigsten NAS von Synology und ist vor allem für Privatanwender gedacht. Doch muss sich das Modell nicht vor anderen NAS verstecken, denn obwohl die DS sehr stromsparend ist, bietet sie auch genügend Leistung um die alltäglichen Dinge zu lösen. In dem schicken weißen Lackgehäuse werkelt ein Prozessor mit 1.2 GHz und 256 MB DDR2 Arbeitsspeicher. Sieht auf den ersten Blick eher mager aus, aber verrichtet trotzdem zuverlässig und ohne Probleme alle Aufgaben. Daneben hat der Prozessor auch den enormen Vorteil. Die DS verbraucht nur 17,6W im Betrieb und 5,5W im Ruhestand. In einem Jahr würde die DS im 24/7 Betrieb bei 20 Cent pro Kilowattstunde daher nur 30,48 Euro kosten. Ein wichtiges Kriterium für viele Benutzer und für mich auch ein Grund die DS den kompletten Tag laufen zu lassen.

Neben der internen Hardware sind noch die vorhandenen Anschlüsse für den Anwender relevant. Damit sich die DS auch im Netzwerk befindet, steht ein Gigabit X1 Anschluss zur Verfügung, um das NAS an euren Router oder Gigabit-Switch anzuschließen. Außen am Gehäuse befinden sich noch zwei USB 2.0 Anschlüsse um externe Festplatten, Drucker oder USB-Sticks anzuschließen. Im Gehäuse selbst stehen zwei SATA II-Anschlüsse für die Festplatten bereit.

In meinem Fall habe ich zwei Western Digital Caviar Green WD20EARX mit jeweils 2 Terabyte verbaut. Mit diesen Festplatten habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht und kann sie dementsprechend auch ohne Einschränkungen empfehlen. Zudem hat sich der Preis bei diesem Modell mittlerweile fast wieder stabilisiert und gehört zu den preisgünstigsten Festplatten. In jedem Fall sollte man sich vor dem Festplattenkauf die Kompatibilitätsliste von Synology anschauen.

Auch der Einbau der Festplatten geht leicht von der Hand und benötigt keine weiteren Hardwarekenntnisse oder ähnliches. Nur zwei Schrauben an der Gehäuserückseite müssen gelöst werden und danach das Ganze seitlich hinlegen. Zur Seite schieben und das Gehäuse ist offen. Nun hat man die Möglichkeit zwei 3,5-Zoll Festplatten zu verbauen und mit Hilfe von ein paar Schrauben zu fixieren. Entsprechend benötigte Schrauben befinden sich natürlich im Lieferumfang. Danach das Gehäuse wieder zusammenschieben und verschrauben. Die maximale Kapazität pro Festplatte beträgt 3 Terabyte und die DS kann damit insgesamt 6 Terabyte verwenden.

Der 92 mm Lüfter ist im Ruhezustand kaum hörbar, aber unter Volllast kann einem das Geräusch doch etwas auf die Nerven gehen. Bei mir steht die DS trotzdem neben dem Fernseher und stört eigentlich auch nicht großartig. Nur sehr selten fällt mir der Lüfter beim Fernsehen auf. Für geräuschempfindliche Leute sollte die DS einfach unter bzw. hinter einem Schreibtisch oder ähnliches platziert werden. Ebenfalls kann man aus drei verschiedenen Lüftermodi wählen und somit eine persönliche Balance zwischen Kühlung und Geräusch finden.

Spezifikationen im Überblick:

  • CPU-Frequenz : 1.2GHz
  • Speicher : DDR2 256MB
  • Interne HDD/SSD : 3.5″ or 2.5″ SATA(II) X 2 (Mit optionalem 2,5″-Festplattenhalter) (Festplatte nicht enthalten)
  • Max. interne Kapazität : 8TB (2X 4TB HDD) (Kapazität kann je nach RAID-Typ variieren) (Alle unterstützten HDDs anzeigen)
  • Externe HDD-Schnittstelle : USB 2.0-Port X 2
  • Größe (HxBxT) : 165 X 100 X 225.5 mm, Gewicht : 0.94Kg
  • LAN : Gigabit X1, Systemlüfter : 92x92mm x1
  • Geräuschpegel : 18.3 dB(A)
  • Verhalten nach Stromausfall, AC Eingangsspannung : 100V bis 240V AC
  • Stromverbrauch : 17,6W (Betrieb) ; 5,5W (Ruhezustand)

Einrichtung der Diskstation

Nicht nur die Installation der Festplatten geht leicht von der Hand, sondern auch die erstmalige Einrichtung des Gerätes. Mit Hilfe der zugehörigen CD-ROM und dem enthaltenen Quickstart-Guide ist die Einrichtung schnell durchgeführt. Erstmals startet man mit dem Aufspielen der Firmware, dort sollte man lieber nicht auf die womöglich veraltete Version von der CD-ROM zurückgreifen, sondern einfach auf der offiziellen Webseite die aktuellste Firmware herunterladen und mit dem Setup installieren. Danach passiert alles von alleine und das Gerät ist nach kurzer Zeit einsatzbereit.

Die komplette Bedienung der Diskstation läuft über den Webbrowser und kann über die lokale DNS „diskstation.local“ aufgerufen werden. Hinter der so genannten DSM Oberfläche steckt das Betriebssystem des NAS-Servers und beinhaltet die typischen Funktionen, die man bereits aus Windows, Mac OS X oder Linux kennt. Mit Hilfe dieser Oberfläche lassen sich die Festplatten einrichten, neue Benutzer hinzufügen oder die unterschiedlichen Dienste aktivieren bzw. administrieren. Dabei sollten auch nicht technisch versierte Benutzer mit der Oberfläche zurecht kommen und keine Probleme bei der Einrichtung der verschiedenen Dienste haben.

Beim ersten Start bekommt man auch direkt wieder Unterstützung von der Oberfläche und gibt Hinweise darüber, welche Schritte als nächstes durchgeführt werden sollten. Als erstes sollte man natürlich die eingebauten Festplatten einrichten. Dabei kann ausgesucht werden, ob die Festplatten im RAID oder einzeln genutzt werden sollen. Im RAID-Verbund bedeutet, dass die Daten jeweils auf beiden Festplatten gespiegelt werden und somit doppelt geschützt sind. Ich habe mich diesbezüglich für das Synology Hybrid Raid entschieden, denn die Variante bietet zum einen ein großes Volumen der enthaltenen Festplatten und beinhaltet gleichzeitig auch eine Ausfallsicherheit. Demzufolge bin ich auf der sicheren Seite, falls eine Festplatte mal den Geist aufgibt und nicht mehr funktioniert. Danach sind nämlich immer noch alle meine Daten vorhanden und ich kann die kaputte Festplatte einfach austauschen. Natürlich verbraucht diese Ausfallsicherheit auch Speicherplatz, somit habe ich effektiv von meinen 4 Terabyte Speicher nur noch 2 Terabyte für meine Daten zur Verfügung.

Darüber hinaus werden die folgenden RAID-Typen von der Diskstation unterstützt:

  • Unterstützter RAID-Typ : Synology Hybrid RAID, Basic, JBOD, RAID 0, RAID 1
  • RAID-Migration : Basis auf RAID 1
  • Volume-Erweiterung mit größeren HDDs : RAID 1

Nach der Einrichtung der Festplatten kann die eigentliche „Arbeit“ beginnen und die einzelnen Bereiche der Oberfläche können erforscht werden.

Anwendungen, Dienste und Paket-Zentrum

Das Herz der Diskstation ist wohlgemerkt nicht die Hardware, sondern die angebotene Software, denn diese macht aus den normalen Festplatten einen Medienserver, Download-Station oder eine private Dropbox. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Hier möchte ich auf die wichtigsten Dienste sowie Anwendungen eingehen, die ich mit einem eigenen Setup im täglichen Gebrauch habe.

Systemsteuerung

Über die Systemsteuerung lassen sich alle Einstellungen der Diskstation vornehmen. Von der Aktivierung der Webdienste bis hin zur Freigabe der verschiedenen Ordner können dort die verschiedenen Konfigurationen durchgeführt werden. In der Masse mag die Vielzahl dieser Einstellungen den ein oder anderen Laien wohl etwas verwirren oder sogar überfordern, aber jeder Bereich für sich ist sehr leicht einzustellen und relativ unkompliziert.

Freigabe und Rechteverwaltung

Sogar die Freigabe verschiedener Ordner funktioniert sehr einfach und problemlos. Nach der Aktivierung kann mein MacBook Pro ohne weitere Einstellungen die Diskstation im Netzwerk finden und per einmaliger Eingabe der Zugangsdaten auch damit verbinden. Danach steht das Laufwerk immer zur Verfügung und Daten können per Drag & Drop kopiert werden. Ebenso wird die Diskstation bei mir auch als TimeMachine-Backup genutzt, welches sehr leicht über die Freigabe konfiguriert werden kann. Der Rest muss nur noch auf dem Mac eingestellt werden und jedesmal wenn sich mein MacBook Pro in meinem W-Lan befindet, wird im Hintergrund ein Backup gestartet. Unkomplizierter geht es wohl kaum.

Die vorhandene Rechteverwaltung sollte auch genutzt werden, wenn gewisse Ordner mit Freunden oder Bekannten geteilt werden möchten. Mit dieser Funktion könnt ihr einzelne Accounts anlegen, die verschiedene Rechte haben und so zum Beispiel nur Zugang zu dem Ordner „Sommersemester 2012“ haben. Es können aber auch die Dienste jeweils aktiviert bzw. deaktiviert werden. Damit könnt ihr die angesprochene private Dropbox für euch und eure Bekannten einrichten. Ich persönlich nutze das Ganze für den Austausch von Unterlagen mit meinen Kommilitonen, aber auch Musik oder Filme könnten damit ausgetauscht werden. Nur die DSL-Verbindung muss natürlich mitspielen und entsprechenden hohen Upload mitbringen, damit dies überhaupt Sinn macht.

DDNS und Webdienste

Die Diskstation kann aber nicht nur im eigenen W-Lan-Netzwerk genutzt werden, sondern ist in der Lage mit Hilfe einer dynamischen DNS-Adresse auch über das Internet zugänglich zu sein. Hierfür werden verschiedene DynDNS-Provider unterstützt und auch Synology selbst stellt einen eigenen Dienst zur Verfügung. Meinerseits setzt auf den Synology-Dienst, der aber bisher ab und zu kleinere Ausfälle verschmerzen musste. Durch den jeweiligen Provider bekommt ihr eine URL zugewiesen, über diese ihr die Diskstation ansprechen könnt, entweder über den Browser oder auch als Netzlaufwerk. Um dies zu bewerkstelligen, muss jedoch zuvor der Router konfiguriert werden und die entsprechenden Ports freigeschaltet werden. Das DSM unterstützt eine Vielzahl von Routern, die daraufhin automatisch von der Diskstation konfiguriert werden. Wird der Router nicht unterstützt, so wie meiner, muss man die Ports in der Oberfläche des Routers freischalten. Hierfür gibt es im Netz aber genügend Anleitungen.

Ebenfalls kann eine eigene Webseite auf der Diskstation eingerichtet werden, so habe ich eine kleine Testumgebung für meinen WordPress-Blog dort aufgesetzt, auf der ich alle meine Änderungen sowie Verbesserungen vorbereite. Das Ganze klappt mit wenigen Klicks und ist dank den Systemsteuerungen auch schnell aktiviert. Dazu gibt es auch extra eine spezielle WordPress-Anwendung, welche die Installation vereinfacht. Darüber hinaus können auch einfach HTML-Seiten in den entsprechenden Ordner gezogen werden und sind damit auch über euren vorher eingestellten Hostnamen über das Internet erreichbar. Natürlich sollte man hierüber keine richtige Webseite betreiben und die Umgebung höchstens zum Basteln verwenden.

Paket-Zentrum

Die Diskstation verfügt nicht nur über bereits vorhandene Anwendungen, sondern auch über die Möglichkeit zusätzliche Applikationen je nach Bedarf zu installieren. Dafür ist das Paket-Zentrum zuständig, in dem verschiedene Anwendungen zur Verfügung stehen. Von Haus aus liefert Synology eine Reihe von eigenen Anwendungen (WordPress, Mail Station, Medienserver, Transmission, Download-Station und viele mehr). Jedoch kann das Paket-Zentrum auch zusätzliche Quellen aufnehmen und die enthaltenen Third-Party Applikationen installieren.

Dadurch hat man Zugriff auf zahlreiche neue Anwendungen, die zusätzliche Möglichkeiten der Diskstation bereitstellen. In dem folgenden Wiki findet sich eine Übersicht mit allen möglichen Quellen. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit einen Third-Party Paketmanager namens IPKG zu installieren, hierfür existiert auch eine ganze Reihe von Software. Letztere Variante habe ich aber persönlich nicht getestet.

Medienserver und iTunes Server

Der Medienserver ist für mich einer der wichtigsten Bestandteile der Diskstation und ist bei mir im täglichen Einsatz. Mit dieser Funktion können Videos, Fotos und sämtliche Musik über die Schnittstelle DLAN (Digital Living Network Alliance) anderen Geräte wie zum Beispiel dem Fernseher oder einer HiFi-Anlage zur Verfügung gestellt werden. Ich verwende es hauptsächlich um meine Video-Sammlung ohne Probleme und ohne weitere Verbindungen auf meinem Fernseher von Samsung zu betrachten.

Das funktioniert auch sehr einfach und die Einrichtung ist unkompliziert. Nachdem man den Dienst über die DSM-Oberfläche aktiviert hat, stehen drei neue Ordner in der Filestation zur Verfügung. In den „Video“-Ordner müssen danach nur noch die Filme, Serien und andere Videos hinein kopiert werden und das Streamen via DLNA kann schon beginnen. Ein ähnliches Vorgehen wird auch beim iTunes Server unterzogen. Nach der Aktivierung kann die komplette Musik-Sammlung in den entsprechenden Ordner verfrachtet werden und iTunes auf dem Computer oder Mac erkennt automatisch den Server und kann auf die vorhandenen Songs zugreifen.

Download-Station

 

Die Download-Station übernimmt das Herunterladen von Dateien, Torrents sowie NZB-Dateien und verlagert den Download von dem heimischen Computer auf die Diskstation. Die jeweiligen Daten stehen dann in dem entsprechenden Ordner zur Verfügung und können entweder direkt über die Freigabe genutzt oder einfach auf den Computer kopiert werden. Usenet-Benutzer können über das Paket-Zentrum die Anwendung SABnzbd installieren und NZB-Datei können direkt auf der Diskstation heruntergeladen werden.

Das Programm übernimmt dabei auch den Reparatur- und Entpackungsvorgang. In Kombination mit der iOS-App SABmini kann das Usenet sogar unterwegs durchsucht werden und einen Download initiieren. Die perfekte Kombination für Usenet-Benutzer, wie mich. Darüber hinaus kann auch mit Hilfe einer offizielle Safari-Erweiterung direkte Downloads aus dem Browser auf die Diskstation verlagern.

Photostation

Neben Musik und Filmen können natürlich auch Fotos auf der Diskstation gesichert werden, aber auch problemlos mit in einer Online-Gallery dargestellt werden. Bei der ersten Einrichtung werden dann für alle Fotos entsprechende Vorschaubilder erstellt. Dieser Vorgang kann bei größeren Mengen ruhig mehrere Tage dauern. Der Prozess läuft aber immer im Hintergrund und stört die anderen Dienste keineswegs. Die verschiedenen Alben können auf einer eigenen Webseite auch außerhalb des Netzwerkes per DDNS für Bekannte oder die Familie zur Verfügung gestellt werden.

Ebenfalls kann man sich die Alben auch als Diashow anschauen. Das Ganze wird auch durch eine kleine soziale Komponente erweitert und Besucher können Kommentare hinterlassen sowie einzelne Fotos über Facebook / Twitter teilen. Darüber hinaus kann auch die komplette Verwaltung der Fotos über die Weboberfläche durchgeführt werden und für einzelne Alben lassen sich Zugriffsbeschränkungen einstellen. Alles in allem eine wirklich durchdachte Lösung, die dem ein oder anderen bestimmt von Nutzen sein könnte. Ich persönlich nutze lieber die Foto-Community Flickr, da ich diesen Service bereits einige Jahre verwende.

iOS-Apps

Für die Diskstation gibt es nicht nur etliche Dienste von denen der Benutzer profitieren kann, sondern auch für die iOS-Geräte bietet Synology eine Reihe von kostenlose Apps an. Mit Hilfe dieser Anwendungen kann man direkt vom iOS-Gerät die verschiedenen Dienste nutzen oder die Diskstation administrieren.

Über die App „DS file“ kann man über WebDav auf den Dateibrowser zugreifen und mit entsprechenden Berechtigungen die Dateien verwalten. Dabei können Dateien, wie auch auf der Weboberfläche, kopiert, verschoben, gelöscht oder umbenannt werden. Ebenfalls können auch Daten direkt auf das iOS-Gerät heruntergeladen und zugleich auch hochgeladen werden. Das Ganze wird noch durch die Möglichkeit erweitert, dass bekannte Dateitypen wie PDF, Musik oder Videos geöffnet bzw. abgespielt werden können.

Die App „DS audio“ bietet die Möglichkeit direkt auf die komplette Musikbibliothek auf der Diskstation zuzugreifen und jegliche Titel über das mobile Internet abzuspielen. Damit kann man sich theoretisch seinen eigenen Streaming-Server einrichten und unterwegs den Wunschtitel anhören. Auch die Wiedergabe im Hintergrund oder über AirPlay kann ohne Probleme genutzt werden.

Das Pendant zur Photostation steht auch in iOS zur Verfügung und mit „DS photo+“ können neue Bilder direkt auf die Diskstation hochgeladen werden, aber auch verwaltet werden. Ebenfalls können Bilder betrachtet, gespeichert oder verschickt werden.

Um sich die aktuellsten Informationen über die verbaute Hardware anzuschauen, kann die App „DS finder“ genutzt werden. Von der Seriennummer, Modellname, der verbauten Hardware kann man auch den Festplatten-Status, die Update und die Temperatur in Erfahrung bringen und hat dementsprechend immer einen genauen Überblick über die Diskstation.

Ausblick auf DSM 4.1

 

Ein weiterer Pluspunkt vom taiwanesischen Hersteller ist die stetige Weiterentwicklung der DSM. In regelmäßigen Abständen bekommt die Software neue Funktionen spendiert und wird in Form von einer Beta-Version den Benutzern zum Testen freigegeben. Diesbezüglich hat Synology vor Kurzem die erste Vorschau-Version von DSM 4.1 zum Download freigegeben und gibt damit einen kleinen Ausblick auf die zukünftigen Neuerungen.

In dem neuen Update wird unter anderem die so genannte „Video Station“ eingeführt, die entsprechende Film-Cover und detaillierte Filminformationen automatisch aus dem Internet laden und auf der Weboberfläche anzeigen. Mit Hilfe eines angeschlossenen DVB-T-Sticks können auch TV-Sendungen angeschaut und aufgenommen werden. Das Ganze wird noch durch die iOS-App „DS video“ ergänzt, über die man die komplette Film-Sammlung anschauen kann und auch die Aufnahmepläne verwalten kann. Aber auch die anderen Dienste bekommen einige nette Zusatzfunktionen. So verfügt die Photo Station jetzt über die Funktion die Alben chronologisch zu sortieren und auf Google Maps zu markieren. Dazu kommen auch noch Tags für Namen und Orte um die Fotos zu filtern. Die Audio Station hat auch die Anzeige von Songtexten spendiert bekommen und jeder Benutzer kann sich nun eine persönliche Songliste einrichten.

Ich bin hier nur auf die größeren Funktionen eingegangen, aber die DSM 4.1 wird natürlich auch viele kleinere Änderungen mit sich bringen und sicherlich auch das Backend verbessern. In jedem Fall ist die Entwicklung sehr positiv und ein weiterer Grund, um die NAS-Geräte von Synology zu empfehlen.

Fazit

Ich möchte die DS212j nie wieder missen und das gute Stück befindet sich bei mir im täglichen Einsatz. Die durchdachte DSM-Oberfläche bietet für jedermann etwas und kann sehr leicht konfiguriert werden. Außerdem kann die Synology-Diskstation nicht nur mit guter Hardware überzeugen, sondern das eigentliche Highlight ist die angebotene Software. Die vielen verschiedenen Dienste und Funktionen lassen keine Wünsche offen und haben meine Erwartungen übertrumpft. Das Rundum-sorglos-Paket wird bei mir hauptsächlich als Time-Machine-Backup, zur Archivierung, als Download-Station für das Usenet und als Medienserver genutzt. Ich kann die Diskstation jedem empfehlen der eine einfache Datensicherung und einen schnellen Medienserver für sein Heimnetzwerk sucht, denn auch das Preis-Leistungs-Verhältnis kann überzeugen.

Info

Über den Autor: Ich bin der Moritz, 25 Jahre alt und studiere Informatik an der Hochschule Darmstadt. Neben dem Studium arbeite ich noch als Werkstudent in einem größeren Pharma-Konzern und betreibe, so weit es die Zeit erlaubt, meinen eigenen Blog namens AppDated. Passend zum Studiengang und meinem Hang zur mobilen Technik beschäftige ich mich dort mit allen Neuigkeiten rund um die Apple- und Android-Welt.

Bei persönlichen Fragen könnt ihr mir eine Mail schicken, ansonsten könnt ihr auch einfach ein Kommentar direkt unter dem Testbericht hinterlassen.


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