Testbericht: Motorola Xoom mit Android Honeycomb

Nach den ersten Eindrücken von der CeBIT und dem ersten Erfahrungsbericht mit Android 3.0 alias Honeycomb auf dem Acer Iconia Tab A500, habe ich mich in den letzten beiden Wochen dann intensiv mit dem Motorola Xoom beschäftigt. Motorola war so freundlich uns ein Testgerät zur Verfügung zu stellen, es handelt sich dabei um die deutsche Variante, die man momentan bei der Telekom kaufen kann.

Das Xoom ist das erste Honeycomb-Tablet, welches zusammen von Google und Motorola auf der CES 2011 in Las Vegas vorgestellt wurde. In Deutschland war es etwa zeitgleich mit dem Iconia Tab A500 erhältlich, mittlerweile gibt es drei Tablets, denn Vodafone bietet seit ein paar Tagen exklusiv das Samsung Galaxy Tab 10.1v an. Es kommt so langsam etwas Schwung rein und je mehr Geräte verfügbar sind, desto besser wird natürlich auch die Auswahl an Software.

Daten zum Motorola Xoom

  • Hersteller: Motorola
  • Modellbezeichnung: Xoom 3G / Xoom Wifi
  • Preis: ab 270,- (mit Vertrag) / ~ 650,- Euro „Straßenpreis“
  • Verfügbar: Seit dem 30. April 2011 in Deutschland
  • Betriebssystem: Android Honeycomb (aktuelle Version: 3.0.1 – 3.1 in den USA)
  • Gewicht: 730g
  • Maße: 249,10 x 167,80 x 12,9 mm
  • Akku: 3250 mAh Li-Po (2x)
  • Display: 10,1″ LED-Display (25,7 cm Diagonale) mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel (160 ppi)
  • Kamera: 5 Megapixel (HD-Videos) / Frontkamera für Videotelefonie
  • Speicher: 32 GB
  • CPU: 1 GHz Dual-Core nVidia Tegra 250
  • RAM: 1 GB
  • Anschlüsse: microUSB / 3,5 mm Kopfhöreranschluss / HDMI
  • Bluetooth: Ja
  • WLAN: 802.11 b/g/n

Das sind nur ein paar Daten zum Motorola Xoom, mehr Spezifikationen gibt es auf der Homepage von Motorola. Die 3G-Version ist 3 Monate lang exklusiv bei der Telekom zu haben.

Video: Promovideo des Motorola Xoom

Lieferumfang

  • Motorola Xoom
  • Ladekabel
  • USB-Kabel für den PC
  • Kleines Heft mit Tipps

Design, Verarbeitung und Haptik

Auf den ersten Blick wirkt das Xoom deutlich besser als das Iconia Tab A500, es fühlt sich wertiger an und liegt angenehmer in der Hand. Das liegt auch an der guten Verarbeitung, die eigentlich nur eine wirklich kleine Schwäche hat: Der Übergang von Plastik zu Aluminium auf der Rückseite ist nicht perfekt und etwas kantig. Kein Fehler, der mich besonders gestört hat.

Das war es aber auch schon, ansonten gefällt mir das Xoom sehr gut, eine gewisse Ähnlichkeit mit dem ersten iPad lässt sich aber auch nicht leugnen. Auf der CeBIT fand ich es komisch und im Test habe ich mich sehr schnell dran gewöhnt und bin sogar ein Fan davon geworden: Die Ein-/Aus-Taste auf der Rückseite des Gerätes. Eine praktische Position dafür.

Ansonsten? Den schlechter Druckpunkt für die Tasten zur Lautstärkenregulierung könnte man an dieser Stelle vielleicht noch erwähnen. Alles in allem liegt das Xoom jedoch gut in der Hand, im Vergleich mit dem iPad 2 hat es aber natürlich keine Chance, auch so ein Vergleich muss natürlich sein. Ich bin gespannt, wie es sich gegen das Galaxy Tab 10.1(v) und Eee Pad Transformer schlägt, für mich neben dem Xoom momentan die heißesten Kandidaten für den Honeycomb-Thron.

Hardware

Absoluter Standard im Android-Markt, wie die anderen Geräte besitzt das Xoom einen Dual-Core-Prozessor mit einem 10’’ Touchscreen und einer akzeptablen Kamera. Was dem Xoom gegenüber dem Iconia Tab A500 fehlt: USB-Anschluss und funktionierender SD-Slot (kann mit etwas Arbeit jetzt schon aktiviert werden). Wenigstens besitzt es HDMI und die Funktionalität für SD-Karten soll nachgerüstet werden, was man aber mit Android 3.1 leider auch noch nicht geschafft hat.

Dafür hat es eine Benachrichtigungs-LED auf der Vorderseite und keine Vibration, letzteres ist bei Tablets eher ein Vorteil finde ich. Die Kamera macht wie gesagt akzeptable Bilder, ich hätte von den 5 Megapixel aber weniger rauschen erwartet. Wie immer habe ich euch ein paar Fotos auf Flickr hochgeladen.

Die Akkulaufzeit kommt vielleicht nicht an das iPad ran, aber sie ist nicht weit davon entfernt, hängt natürlich immer von euren Einstellungen und der Nutzung ab. Das war es auch schon, was es zur Hardware zu sagen gibt. Speakerqualität? Guter Klang und dank zwei Lautsprechern Stereo-Sound. Zubehör wie das Folio Case oder die HD Dock habe ich leider nicht getestet, ein paar passende Cover hat euch aber Benno schon vorgestellt.

Android

Ein wirklich spannendes Thema im Moment ist Android Honeycomb. Wie ihr während der I/O 2011 sicher mitbekommen hat ist mittlerweile Android 3.1 veröffentlicht worden und unser Benno war in seinem Bericht durchaus begeistert davon. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis wir das Update in Deutschland sehen werden, erwarte aber dank Stock Android ein schnelles Update in den nächsten 2-3 Wochen.

Was gibt es Neues bei den Apps? Nicht viel, die ein oder andere App wurde mittlerweile an Honeycomb angepasst, Apps von Android 2.0+ sehen auf dem Tablet immer noch besser aus, als iPhone-Apps auf dem iPad und ich bleibe bei meinem Urteil: Es dauert noch (ich bin gespannt auf Ice Cream Sandwich). Doch der Fortschritt ist da und je mehr Geräte über den Tisch gehen, je mehr Entwickler entdecken das Potential mit den Apps ein paar Euronen zu verdienen und passen diese an.

Der Bug

Ohne geht bei Android Honeycomb im Moment glaube ich einfach nicht. Bei meinem Testgerät hatte ich folgenden Bug, der jedoch nicht so schlimm war, wie das aufleuchten des Displays beim A500: Das Gerät hat die SIM-Karte von der Telekom ab und zu einfach nicht erkannt und eine Fehlermeldung abgegeben.

Das Problem hatte ich unregelmäßig und ein kurzes Entfernen und erneute PIN-Eingabe hat es eigentlich immer gelöst. Dennoch ärgerlich.

Fazit

Hätte ich das Motorola Xoom mit dem ersten iPad vor einem Jahr vergleichen müssen, dann wäre das Ergebnis ein anderes. Apple hat aber im Moment eben einfach ein Jahr Vorsprung im Tablet-Markt und man muss Google und den Entwicklern noch ein bisschen Zeit geben, es erscheinen ja immer mehr angepasste Apps, oder werden angekündigt.

Welches Honeycomb-Tablet darf es denn sein? Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem Xoom und würde es mit dem Galaxy Tab 10.1v in eine Reihe stellen. Allerdings fehlt mir für ein endgültiges Urteil der Vergleich mit dem Eee Pad Transformer, denn dieses Gerät bekommt ebenfalls viel positives Feedback.

Nachteil des Xoom: Die teure 3G-Variante und die exklusive Bindung von 3 Monaten an die Telekom. Mit einer kostengünstigen Wlan-Version auf Amazon würde das glaube ich ganz anders aussehen. Solltet euch der Preis jedoch egal und ihr im Moment auf der Suche nach einem Honeycomb-Tablet sein, dann schaut euch das Xoom auf jeden Fall mal an.

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