Ist VR tot? Laut HTC geht es erst los

Ist VR schon wieder tot? Laut einigen Analysten ja, doch HTC hat sich nun zu Wort gemeldet und behauptet das Gegenteil: Es geht erst richtig los.

Der Hype rund um die virtuelle Realität hat nach der Anfangsphase definitiv etwas nachgelassen. Doch stirbt VR schon wieder aus? Ist es ein Trend wie 3D beim TV?

Anscheinend gab es da in den letzten Wochen einige Berichte, die das behauptet haben, was HTC als Marktführer mit der Vive natürlich nicht gefällt. Man bezieht sich auf diesen Beitrag von Digital Trends und hat mit einem eigenen Beitrag im Vive-Blog gekontert. Dieser liegt uns auch als deutsche Pressemitteilung vor.

HTC Vive: Nachfrage wohl immer noch hoch

Hauptargument von Digital Trends: Verkaufszahlen gehen zurück, vor allem von der Vive. Antwort von HTC: Lager sind leer, die VR-Brille verkauft sich besser als gedacht und man hat Probleme genug Modelle auszuliefern. Doch man ist dran und möchte schon bald wieder eine flächendeckende Verfügbarkeit der Vive garantieren.

Passend dazu bastelte man noch zwei Grafiken, die ihr im Blogeintrag anschauen könnt und in denen man zeigen will: Wir sind Marktführer (gemessen am VR-Umsatzanteil).

In der VR-Branche ist es wichtig, nicht nur Stückzahlen zu bewegen, sondern auch sicherzustellen, dass wir im Laufe der Zeit einen Wachstumspfad für unsere Kunden und unser Geschäft haben.

Es braucht ganz einfach Zeit, um eine neue Technologie auf den Markt zu bringen, so HTC weiter. Also, alles nur ein Missverständnis der Analysten?

Die Wahrheit dürfte wie so oft irgendwo in der Mitte liegen. VR ist nicht tot und stirbt auch nicht im Moment. Aber es ist so, dass das Thema vor allem im Mobile-Bereich mal als Hype-Thema die Runden machte und VR-Headsets in Kombination im Trend waren.

Das ist nun nicht mehr so.

AR statt VR

Das Beitragsbild zeigt zum Beispiel das Daydream View von Google, welches mit dem ersten Pixel vorgestellt wurde. Die Daydream-Plattform lief aber nie richtig an und wird selbst von Google mittlerweile ignoriert. VR ist vielleicht nicht tot, doch die meisten Hersteller haben sich nun auf einen anderen Bereich fokussiert: AR.

Abgesehen von der Oculus Go fällt mir aber auch kein VR-Headset ein, welches für den Massenmarkt geeignet wäre und preislich gesehen so attraktiv ist, dass es für einen Durchbruch sorgen kann. VR-Hardware ist oftmals recht teuer und benötigt dann auch noch einen entsprechenden Rechner mit der Power (der auch teuer ist).

Ich glaube es wird noch eine Weile dauern, bis VR einen Durchbruch erlebt und ich glaube dieser wird auch nicht von heute auf morgen, sondern sehr langsam kommen. VR ist im Moment kein Thema für den Massenmarkt, da ist AR besser geeignet. Das spürt man auch bei den ganzen Investitionen von Apple, Google und Co, dort spricht derzeit keiner über VR. So richtig lebendig ist VR derzeit also auch nicht.

Ich persönlich glaube, dass es eher ein Nischenthema bleiben wird. Was nicht schlimm ist, aber ich persönlich würde auch lieber meine Realität erweitern (AR) statt mich komplett aus dieser zu entfernen (VR). Ich verbinde VR vor allem mit Gaming.

Trotzdem bin ich gespannt wohin die Reise geht. Persönlich glaube ich mehr an AR und beispielsweise auch an AR-Brillen. Das könnte viel Potential haben und ein größeres Feld als VR werden. Doch die VR-Technologie hat auch ihre Daseinsberechtigung, sie als tot zu bezeichnen wäre falsch. Der Hype hat aber stark nachgelassen und vielleicht befürchtet HTC nun auch, dass man doch aufs falsche Pferd gesetzt hat?

Entscheiden wird das – wie so oft – der Markt. Doch so schön die Position für HTC im Moment auch ist: Wenn nur wenige mitspielen und große Unternehmen einen Bogen um VR machen, dann wird es noch sehr lange (immer?) ein Nischenthema bleiben.


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