Samsung hat mich vor ein paar Wochen mit dem Galaxy S23 überzeugt, einem sehr kompakten Android-Flaggschiff. Und da kommt auch schon Xiaomi an und bringt mit dem Xiaomi 13 ein ähnliches Modell auf den Markt – welches mir gut gefällt.
Ich habe in den letzten Jahren immer wieder betont, dass ich ein iPhone nutze, weil es keine guten Android-Flaggschiffe in der Kompaktklasse gibt. Doch das ändert sich gerade und das Xiaomi 13 kann klar mit dem Apple iPhone 14 Pro mithalten.
Mit Blick auf die Entwicklung bei Android kann man entweder die Frage stellen, ob die kleinen Modelle nicht auch ein Pro-Branding verdient hätten. Oder man kann die Frage stellen, ob das Pro-Branding beim kleinen iPhone überhaupt noch passt.
Und noch eine Anmerkung, weil sowas subjektiv ist: Das Xiaomi 13 für mich die absolute Grenze, wenn wir über kompakte Smartphones sprechen. Es dürften auch gerne 0,2 Zoll weniger sein. Doch im Test habe ich gelernt, dass es noch okay ist.
Video: Xiaomi 13 im Test
Xiaomi 13: Die wichtigsten Spezifikationen
- Hersteller: Xiaomi
- Modellbezeichnung: 13
- Preis: 990,90 Euro
- Verfügbar: 8. März 2023
- Größe: 152,8 x 71,5 x 8 mm
- Gewicht inklusive Akku: 189 g
- Betriebssystem: Android 13
- Akku: 4.500 mAh
- Display: 6,36″ (OLED, 120 Hz, FHD+)
- Kamera: Triple-Kamera (50, 12, 10 MP)
- Speicher: 256 GB
- CPU: Snapdragon 8 Gen 2
- RAM: 8 GB
Das sind nicht alle Spezifikationen des Xiaomi 13. Auf der Webseite von Xiaomi Deutschland bekommt ihr weitere Informationen zum neuen Android-Smartphone.
Xiaomi 13: 10 persönliche Stichpunkte
- Das Design erinnert stark an das iPhone, denn es gibt flache Seiten und recht harte Kanten beim Übergang zum Glas auf der Frontseite und Rückseite. Wobei das Glas hinten eine ganz leichte Biegung hat, die allerdings nicht nahtlos in den Rahmen übergeht. Dieser ist aus Aluminium, aber Xiaomi hat sich für eine glänzende Optik entschieden, die an den Edelstahlrahmen der Pro-Modelle von Apple erinnert. Die Kamera-Optik ist ähnlich aufgebaut, wirkt aber etwas eleganter. Gefällt mir, sehr gut sogar. Wobei ich mich persönlich für eine richtig matte Rückseite entschieden hätte, nicht diese milchige Optik.
- Der positive Eindruck der Haptik liegt daran, dass das Gerät nicht über 200 Gramm wiegt und nicht so groß wie die ganzen Boliden mit 6,5+ Zoll ist. Im Vergleich zum Apple iPhone 14 Pro und Samsung Galaxy S23 ist es allerdings auch etwas länger, was darin resultiert, dass es ein etwas größeres Display gibt. Da es aber in etwa so breit und dick wie die anderen beiden Modelle ist, liegt es ebenfalls sehr gut in der Hand. Ich könnte auf die zusätzliche Länge verzichten, aber sie stört mich weniger als erwartet.
- Xiaomi nutzt ein Display (E6 OLED) mit bis zu 1.900 nits, es geht kaum besser in der Smartphone-Welt. Dazu kommt, dass die Seiten zum Glück nicht gebogen sind und wir ein schönes, flaches Display mit dünnen und symmetrischen Rändern haben. Dazu ein kleines und dezentes Loch in der Mitte oben, optimal für mich. Das Display ist definitiv ein Highlight beim Xiaomi 13, bisher musste man da bei Nicht-Pro-Modellen einen Abstrich machen.
- Die Kamera ist auf einem Level mit Apple und Samsung, jedenfalls der Hauptsensor mit 50 Megapixel. Ich habe übrigens den normalen Modus genutzt und nicht die Leica-Optimierung, da das Xiaomi 13 so natürlichere Farben liefert, die mir besser gefallen. Bearbeiten kann ich sowas auch selbst. Guter Bokeh-Effekt ohne Porträtmodus, guter Nachtmodus, schnell, da gibt es keine Kritik von mir. Den 3,2-fachen Zoom finde ich tatsächlich auch sehr passabel, was man eben ohne Periskop-Technologie erwarten kann. Nur bei Ultraweitwinkel-Fotos waren die Ergebnisse mit Blick auf die Farben und Schärfe teilweise doch recht stark hinter der Hauptkamera. Diese Kamera würde ich als die größte Schwäche im Setup bezeichnen, wobei ich jetzt nicht unzufrieden bin. In dieser Preisklasse geht es aber eben auch besser.
- Das Xiaomi 13 bietet eine gute Akkulaufzeit und man merkt, dass es einen Hauch größer als das Samsung Galaxy S23 ist und wenn man alles optimiert hat, hält es auch minimal länger durch. Geladen wird mit 67 Watt, was für mich mehr als ausreichend ist, und es gibt Qi mit 50 Watt und Reverse Charging, beides ein großer Bonus in meinen Augen. Viele China-Hersteller haben bisher auf Qi in dieser Klasse verzichtet, daher ist es nicht selbstverständlich.
- Mit Blick auf die Performance muss man sich keine Gedanken machen, der Snapdragon 8 Gen 2 ist für die Zukunft geeignet und auch 8 GB RAM reichen weiterhin aus. Wobei ich mir gewünscht hätte, dass die Version mit 12 GB in Deutschland angeboten wird, denn das schadet auch nicht. Allerdings ist die reine Performance ja nicht alles, denn die Software muss angepasst werden.
- Was Xiaomi auch getan hat, auch wenn die Animationen nicht die schnellsten in der Android-Welt sind. Über die Optik der Software kann man streiten, ich bin nicht der größte Fan von MIUI, aber sowas kann man bei Android zum Glück stark anpassen. Nur bei der Update-Politik gibt es noch Luft nach oben, denn die 5 Jahre für die Sicherheit sind gut, aber 3 Jahre bei den Major-Updates sind im Jahr 2023 nicht mehr „state of the art“. Da sind wir mittlerweile bei 4 Jahren in dieser Preisklasse angekommen und Xiaomi hätte die ruhig auch bei diesen hohen Preisen anbieten dürfen. Oder, ein verrückter Vorschlag: Wie wäre es, wenn man direkt 5 Jahre bietet und Samsung übertrumpft?
- Die Stereo-Lautsprecher sind okay, aber da gibt es bessere. Und das Xiaomi 13 hat den gleichen Nachteil, wie alle Modelle mit einem dünnen Rand oben: Der Speaker in der Hörmuschel ist dumpf. In diesem Fall sogar sehr dumpf, ich hatte erst den Eindruck, dass ich ihn versehentlich verdecke.
- Und auch der Fingerabdrucksensor hat mich im Test nicht immer überzeugt, denn wenn er meinen Finger erkennt, dann ist er pfeilschnell, aber ich hatte doch erstaunlich viele Fehltreffer. Bin ich so gar nicht von Xiaomi gewohnt und ich hoffe mal, dass Xiaomi das schnell mit Updates optimiert (darauf verlassen sollte man sich aber nie).
- Das Xiaomi 13 bietet unter Sonstiges alles, was ich von einem Highend-Modell erwarte. Es gibt Qi, es gibt Stereo-Speaker, wir haben Wi-Fi 7 (wird später via Update aktiviert), alles ist hochwertig verarbeitet und man setzt auch endlich auf eine IP68-Zertifizierung. UWB (Ultrabreitband) fehlt leider weiterhin, aber es ist laut Google bereit für den Digital Car Key, wenn auch nur via NFC.
Xiaomi 13: Mein persönliches Fazit
Was habe ich mich immer über den Mangel an kompakten Android-Flaggschiffen beschwert und zack, da kommt ein gutes Modell nach dem anderen. Das Xiaomi 13 ist zwar etwas größer als ein Samsung Galaxy S23, aber es ist noch kompakt und man muss vor allem auch hier nicht viele Abstriche im Vergleich zum Pro machen.
Das Xiaomi 13 ist ein wirklich gutes Android-Smartphone für 2023, auch wenn es mit 1.000 Euro mittlerweile kein Schnäppchen mehr ist. Xiaomi ist ganz oben bei den Preisen angekommen, beim kompakten Modell kann man aber auch liefern.
Kleine Schwächen gibt es noch und man spürt den Unterschied zu den großen Highend-Modellen, aber ich könnte damit mittlerweile leben. Und es ist schön, dass wir für diesen Preis immerhin 256 GB bekommen – ein Augenzwinkern an Apple.
Das könnte ein richtiges gutes Jahr für kompakte Android-Flaggschiffe werden, denn das Sony Xperia 5 V kommt auch noch und das Google Pixel 8 soll etwas kompakter als das Google Pixel 7 werden. Ich begrüße diese aktuelle Entwicklung.
Von meiner Seite gibt es eine Kaufempfehlung für das Xiaomi 13, wer ein etwas kompakteres Smartphone mit Highend-Hardware und Android möchte, der ist hier richtig. Doch welches Modell wäre nun mein Favorit, Xiaomi oder Samsung? Das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag, der schon in Planung ist und bald kommt.