Huawei Ascend G700 ausprobiert

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Normalerweise würde ich bei einem 5 Zoll Androiden mit Quadcore-CPU meist an ein 400 bis 500 Euro Smartphone denken. Kommt dann die Spezifikation Dual-SIM ins Spiel, kann man dann meist wieder 100,- Euro abziehen, wenn man sich nicht gerade das HTC One als Dual-SIM-Version kaufen möchte. Beim Huawei Ascend G700 liegt der Preis aktuell inklusive den eben genannten Spezifikationen allerdings bei gerade mal 200,- Euro. Ein super Angebot? Ich werde im folgenden Test versuchen genau das zu klären.

Lieferumfang und technische Details

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Im Lieferumfang befindet sich das Handy, ein USB-Daten- und Ladekabel, eine Kurzanleitung und ein Satz In-Ear-Kopfhörer. Ein Netzteil fehlte in meinem Fall. Ob dies nun an der Presseverpackung lag, oder auch im Verkauf nachher fehlt, kann ich leider nicht sagen. Die wichtigsten technischen Details lauten wie folgt:

  • Display: 5 Zoll HD IPS
  • Auflösung: 1280 mal 720 Pixel (720p)
  • Speicher: 2 GB RAM und 8 GB ROM per MicroSD erweiterbar
  • CPU: 1,2 GHz Quadcore
  • Kamera: 8 Megapixel Kamera Rückseite und 1,3 Megapixel Front
  • Dual-SIM
  • Maße: 142,5 mm × 72,8 mm × 8,95 mm bei 155g

Zum Gerät selbst

Wenn es um die Verarbeitung geht kann man nichts sagen. Die Materialien sind gut gewählt und es knarzt nur sehr selten, wenn man eben Mal etwas stärker auf die Rückseite drückt. Allerdings macht sich hier dann schon das erste mal der Preis bemerkbar und die Plaste-Rückseite zeigt eben auch sehr deutlich, dass es sich um ein günstiges Smartphone handelt. Auf der rechten Seite befindet sich der Power-Button, auf der Oberseite der Klinkenstecker, links wurden die Lautstärketasten angebracht und unten der MicroUSB-Anschluss und ein Mikrofon.

Die Rückseite wird geprägt von der 8 Megapixel-Kamera, noch einem Mikrofon, dem LED-Blitz und einem Lautsprecher.

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Wird der Deckel auf der Rückseite entfernt, ist auf der dort Platz für die 2 SIM-Karten und der MicroSD-Speicherkarte. Hier sollte direkt angemerkt werden, dass nur einer der beiden SIM-Schächte sich mit UMTS versteht. Der zweite SIM-Schacht spielt nur im GSM-Netz mit und sollte von daher evtl. nur für Telefonate genutzt werden. Leider ist der MicroSD-Speicherplatz etwas ungünstig angebracht und so kann die Karte nicht im laufenden Betrieb gewechselt werden, da der Akku den Platz hierfür blockiert.

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Die Frontseite beherbergt die üblichen Sensoren, die Frontkamera und auf der Unterseite die Tasten Zurück, Home und Menü. An Hardware müssen bei dem Preis natürlich Abstriche in Sachen NFC oder LTE-Unterstützung gemacht werden, aber irgendwo muss bei einem 200,- EUR Smartphone im Vergleich zu High-Tech-Boliden ja der kleine aber feine Unterschied versteckt sein.

Das Display überzeugt für die Preisklasse mit einer guten Helligkeit und den typischen IPS-Farben. Also sehr hell, aber das schwarz könnte wenn man von AMOLED wechselt ruhig einen ticken dunkler sein. Mit knapp 300 ppi dürfte die Auflösung den meisten Ansprüchen aber problemlos gerecht werden.

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In Sachen Speicher kann die 8GB-Version ohne zusätzlich eingelegte Speicherkarte lediglich mit etwas mehr als 2 GB freiem Speicher aufwarten. Das ist schon wirklich wenig. Ein paar Fotos und Videos und es dürfte nicht einmal mehr Platz für ein Offline-Navi vorhanden sein. Glücklicherweise genügt aber ja eine MicroSD-Karte und es kann wieder weiter gehen. Im normalen Betrieb habe ich beim scrollen und spielen etc. keine bzw. nur sehr wenig Ruckler feststellen können. Die 1,2 GHz des MediaTek MT6589-Prozessor scheinen also in Kombination mit dem HD-Display genau richtig ausgewählt zu sein, auch wenn man damit sicherlich keinen High-Tech-Boliden vom Thron stürzen wird.

Für die Benchmark-Fans habe ich natürlich dennoch den AnTuTu und den Quadrant-Benchmark angeworfen und das Ergebnis lautet wie folgt:

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Multimedia/Kamera

Huawei G700 Kamera _MG_7403

In Sachen Kamera haut das 200,- EUR Gerät jetzt nicht unbedingt auf den Putz. Die Qualität der Bilder ist eher „Webcam-Niveau“. Die Bilder werden auch bei gutem Licht eher mittelmäßig und sobald es weiter weg geht, lässt die Qualität mit jedem Zentimeter nach. Die 8 Megapixel rocken auf jeden Fall nicht. Für die Video-Funktion wird auf 1920 mal 1088 Pixel umgeschaltet und somit wird das Bild ein wenig besser. Natürlich liegt es am Ende auch wieder an dem aktuellen Lichtverhältnis, was als Bewegtbild am Ende rauskommt.

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Huawei G700 Speaker _MG_7408

Der Mono-Lautsprecher auf der Rückseite ist ebenso nicht das gelbe vom Ei. Ob nun die Position auf der Rückseite dafür sorgt kann ich nicht sagen, aber der Speaker ist auf jeden Fall zu leise. Mit einem Equalizer dürfte der generellen Qualität schon ein wenig zu Leibe gerückt werden können. Aber dennoch sollte dies gesagt werden.

Software

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Vorinstalliert ist auf dem G700 Android 4.2.1 mit der „veredelten“ Oberfläche Emotion UI 1.6. Dies bedeutet Transition-Effekte beim Wechseln von einer Homescreen-Seite zur andren, die Unterstützung von Themes und kurz gesagt sind sogar die sonst langweiligen Stock-Icons aufgehübscht und auch die Farben/Schalter in den Einstellungen werden farbenfroh dargestellt. Mit einem Update-Intervall der Android-Version wie bei den Nexus-Geräten kann beim Huawei G700 selbstverständlich nicht gerechnet werden. Aber der Normal-Anwender wird sowieso zwischen 4.2 und 4.4 nur wenige Änderungen feststellen und diese auch nicht sonderlich missen.

Wie bei dem MIUI-ROM gibt es auch auf dem G700 keinen eigentlichen Drawer. Alle Icons der Apps und Spiele etc. erscheinen auf den Homescreens und werden beim durchwischen nach rechts oder links dargestellt. Um ein wenig besseren den Überblick zu erhalten, können auch Ordner angelegt oder Widgets platziert werden.

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Die Tastatur beherrscht auf dem G700 von Haus aus keine Swipe-Funktion. Wer darauf steht, die Buchstaben beim schreiben durch wischen zu verbinden, muss aus dem Playstore eine der zahlreichen Tastaturen wie SwiftKey oder SWYPE o. ä. herunterladen.

Huawei hat dem G700 abgesehen von den Standard-Apps noch ein paar Kleinigkeiten beigefügt. So gibt es auf dem Smartphone einen schönen Datei-Manager, eine DLNA-App für Freunde der drahtlosen Musik-Übertragung, der Kalender wurde ein bisschen gepimpt und sogar ein voll funktionstüchtiges Kingsoft Office ist auf dem G700 installiert. Wer möchte kann auch über die ebenso installierte Backup-Lösung das Handy sichern. Hier besteht die Option, Anwendungen, wie auch Kontakte, SMS, Anrufprotokolle, Systemeinstellungen usw. auf die SD-Karte zu sichern.

Und sonst noch?

  • Der Akku hält in meinem Fall 2 Tage und länger durch. Das kommt aber selbstverständlich auf das Anwenderverhalten an. Wer stundenlang mit dem Handy zockt, kann natürlich nicht erwarten, dass das Smartphone tagelang durchhält.
  • Dual-SIM muss noch einmal erwähnt werden. Ich persönlich kenne einige Personen, welche es bevorzugen würden nicht immer mit 2 Handys rumlaufen zu müssen. (Eins für Business und eins für Privat)
  • Das G700 hat oben rechts auf der Front-Seite eine Benachrichtigungs-LED
  • Legt man das G700 neben das LG G2, fällt besonders die Größe des G700 auf. Dem einen gefällt die etwas eckigere Form, mein Fall wäre es nicht.

Huawei G700 Size _MG_7398

Fazit

Ein Multimedia-Wunder ist das G700 auf keinen Fall. In Sachen Musik und Kamera schwächelt das Handy sehr und kann im Grunde nur mit dem großen Display, der Dual-SIM-Funktion und dem einigermaßen proportionierten und auch auswechselbaren Akku punkten.

Ich würde zum aktuellen Zeitpunkt aber eher zum Motorola Moto G greifen, bei dem ich keine EmotionUI aufgezwungen bekomme und sogar noch ein paar Euro spare. Die Kamera dürfte zwar ähnlich schlecht wie die des G700 sein, aber der Rest vermag am Moto G dann doch vor allem Preis- / Leistungstechnisch zu überzeugen.


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