Blackberry DevCon: Statistiken der App World, Qt-Integration und das Warten auf Blackberry 10

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Research In Motion hält momentan in Amsterdam seine Entwickler-Konferenz Blackberry DevCon ab, es ist laut eigener Aussage nicht nur die erste in Europa, sondern auch die größte aller Zeiten. Die Eröffnungskeynote wurde vom neuen CEO Thorsten Heins eingeleitet, wie bei einem solchen Event üblich wurden während der Veranstaltung auch immer wieder ein paar Zahlen in den Raum geworfen. Insgesamt wurden weltweit mehr als 180 Millionen Blackberrys verkauft und in Ländern wie den Niederlanden und Großbritanntien ist man immer noch der Smartphone-Hersteller Nummer 1.

Viel interessanter waren für die ganzen Entwickler vor Ort jedoch die Zahlen zur App World, laut RIM verzeichnet der Store mittlerweile über 2 Milliarden Downloads, davon werden täglich mehr als 6 Millionen Apps runtergeladen. Der Blackberry-User lädt und installiert im Schnitt 30 Anwendungen im Jahr, RIM wollte damit den Mythos aus der Welt räumen, dass Besitzer eines Blackberry kein Interesse an Apps haben. Falls es einen solchen Mythos gab, ich habe eher das Gefühl die User würden sich mehr Anwendungen wünschen, immerhin hängt man weit hinter iOS und Android hinterher.

Beim Umsatz sieht das aber schon wieder anders aus, laut RIM verzeichnet die App World 40% mehr Umsatz als der Android Market und ist damit nach dem App Store die ukrativste Anlaufstelle für Entwickler. 13 Prozent der Blackberry-Entwickler sollen bereits über 100.000 Dollar mit ihren Applikationen in der App World verdient haben. Und RIM möchte sich weiter um die Entwickler bemühen, die DevCon ist schließlich schon das dritte Entwickler-Event in diesem Jahr und es werden noch weitere folgen.

Video: Demo von Cascade auf einem Playbook

Das User Interface sieht immer noch schick aus, die Verantwortlichen dahinter (TAT) wurden allerdings schon 2010 übernommen und ähnliche Demonstrationen gab es schon vor einem Jahr.

Ein weiterer Punkt der Keynote waren neben zahlreichen Beispiel-Applikationen auch die Integration von Qt in das OS, Lars Knoll von Nokia machte deutlich, dass das Framework ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu Blackberry 10 sein wird. Nachdem Nokia Symbian in ferner Zukunft auslaufen lassen wird, MeeGo nur ein Experiement sein wird und Qt von Windows Phone nicht unterstützt wird, tut man sich also mit RIM zusammen und versucht hier sein Glück.

Wie erwartet gab es noch keine Neuigkeiten zu Blackberry 10, die Sprecher auf der Keynote wurden aber nicht müde das OS immer wieder zu loben und von einer großartigen Zukunft zu sprechen. Die Situation erinnert mich ein bisschen an die Nokia World 2009, als Symbian immer größere Schwierigkeiten bekam und man eine großartige Zukunft für Maemo ankündigte. Das Problem von RIM ist auch hier die Zeit, man muss die Entwickler jetzt schon mobilisieren, kann die neuen Produkte aber erst in der zweiten Jahreshälfte präsentieren, ob diese Erfolg haben wird sich also erst in etwa einem Jahr zeigen.

Für meinen Geschmack hatte man in Amsterdam zu wenig zu bieten, der Blick wird jetzt auf den Mobile World Congress Ende Februar und die Blackberry World Anfang Mai gerichtet sein. Blackberry 10 soll großartig werden, das berichtet RIM und einige Entwickler mit denen ich hier auf der DevCon gesprochen habe, es wird für RIM aber so langsam Zeit Ergebnisse zu zeigen und nicht von einer großartigen Zukunft zu sprechen, während einem wichtige Marktanteile im Smartphone-Boom verloren gehen.


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