Die Bundesregierung hat eine neue Mikroelektronik-Strategie beschlossen, um Deutschlands Rolle als führender Halbleiterstandort in Europa zu sichern.

Die Strategie soll Forschung, Fachkräfte und Fertigung in der Mikroelektronik gezielt stärken und ist Teil der „Hightech Agenda Deutschland“. Laut Bundesregierung bildet sie den Rahmen für ein koordiniertes Vorgehen in dieser Schlüsseltechnologie und nutzt die Chancen des europäischen „Chips Act“. Ziel sei es, technologische Souveränität und stabile Lieferketten zu gewährleisten.

Bundeskanzler Friedrich Merz betonte, dass die Förderung zentraler Schlüsseltechnologien – darunter Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Biotechnologie und klimaneutrale Mobilität – entscheidend für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit sei. Mikroelektronik spiele dabei eine zentrale Rolle, da sie Grundlage vieler Zukunftstechnologien sei.

Forschung, Fachkräfte und Fertigung als Schwerpunkte

Laut Regierungsangaben setzt die Strategie auf drei Kernbereiche. In der Forschung sollen neue Chipgenerationen entwickelt und schneller in Produktion gebracht werden.

Die Fachkräftesicherung sieht gezielte Ausbildungs- und Anwerbeprogramme vor, um den Bedarf der Branche zu decken. Beim Ausbau der Fertigung will die Regierung Investitionsanreize schaffen, um Produktion und Technologieentwicklung in Deutschland zu fördern.

Deutschland hält derzeit rund 30 Prozent der europäischen Waferkapazitäten und gilt damit als größter Mikroelektronikstandort der EU. Durch die neue Strategie sollen Abhängigkeiten verringert und die europäische Zusammenarbeit gestärkt werden. Ziel sei es, langfristig ein widerstandsfähiges und innovationsfähiges Mikroelektronik-Ökosystem aufzubauen.

Info

„Waferkapazitäten“ bezeichnen die Produktionskapazität einer Halbleiterfertigung, also wie viele Wafer ein Werk in einem bestimmten Zeitraum herstellen oder verarbeiten kann.

Ich finde, die Strategie klingt zwar ambitioniert, aber entscheidend wird sein, ob sie mit ausreichenden Mitteln und realistischen Zielen unterlegt ist. Wenn es keinen schnellen Fortschritt bei der Gewinnung von Fachkräften und in der Produktion gibt, bleibt der Plan ansonsten nur auf dem Papier interessant.


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  1. Yupi ☀️

    Die Regierung sollte sich Nexperia aus Holland zum Vorbild nehmen und hier Elektrofirmen wie Trumpf und Infineon subventionieren und vorschreiben deren Chips zu verwenden. China ist unser Systemfeind.

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