Fahrgäste wünschen sich einfacheren Zugang zu ÖPNV-Tickets


Eine neue Befragung zeigt, wie Menschen in Deutschland den öffentlichen Nahverkehr nutzen und welche Hürden sie dabei sehen. Im Fokus stehen Ticketkauf, Bezahlmöglichkeiten und die Frage, welche Rolle die girocard künftig spielen könnte.
Laut einer Studie von infas quo im Auftrag der EURO Kartensysteme nutzen 75 Prozent der Befragten regelmäßig Bus, Bahn oder Tram. Besonders verbreitet ist die Nutzung von Bussen (82 Prozent), gefolgt von Regionalbahnen (75 Prozent) und S-Bahnen (66 Prozent).
Während fast ein Drittel sich vorstellen kann, künftig häufiger den ÖPNV zu nutzen, nennen viele als Hindernisse vor allem zu geringe Taktung (57 Prozent), zu hohe Preise (52 Prozent) und mangelnde Pünktlichkeit (50 Prozent).
Auch der Ticketkauf bereitet Probleme: 60 Prozent der Befragten berichten von Schwierigkeiten, etwa durch defekte Automaten oder unklare Tarifstrukturen.
Fahrgäste wünschen sich einfache und schnelle Ticketlösungen
Laut den Umfrageergebnissen ist Fahrgästen besonders wichtig, dass Tickets einfach (87 Prozent), schnell (84 Prozent) und zum günstigsten Preis (83 Prozent) erhältlich sind.
Schwierigkeiten beim Ticketerwerb entstehen vor allem durch defekte Automaten (52 Prozent), die Auswahl des richtigen Tickets (40 Prozent) und fehlende Zahlungsmöglichkeiten (34 Prozent). Neben Bargeld ist die girocard für viele ein bevorzugtes Mittel: 54 Prozent der Befragten nutzen sie zum Ticketkauf.
Check-in/Check-out-System stößt auf Interesse
Ein Ansatz, der auf wachsendes Interesse stößt, ist das sogenannte Check-in/Check-out-System. Dabei halten Fahrgäste beim Einsteigen ihre Karte an ein Terminal und beim Aussteigen erneut. Der Fahrpreis wird automatisch berechnet.
Rund 49 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, dieses Modell zu nutzen, unter den Jüngeren liegt die Zustimmung noch höher. Besonders positiv bewertet werden die unkomplizierte Anwendung und die automatische Berechnung des günstigsten Preises. 57 Prozent wünschen sich dafür die Nutzung der girocard.
Wenn ich mir die Ergebnisse ansehe, zeigt sich für mich klar: Viele Menschen würden den ÖPNV öfter nutzen, wenn Ticketing einfacher und transparenter wäre. Das Deutschlandticket hat hier schon einiges bewegt, ist für Gelegenheitsfahrer allerdings nicht so interessant. Die Kartenzahlung mag ein Baustein sein, entscheidend bleiben aber Taktung, Preise und Zuverlässigkeit. Am Ende bringt das beste Bezahlsystem nichts, wenn der Bus nicht fährt oder zu teuer ist.
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Ein Punkt wurde meines Erachtens vollkommen ausgelassen: Zuverlässigkeit. Daran hapert es gerade bei der Berliner S-Bahn derzeit extremst, wie ich regelmäßig in der Bahnstörungs-App lesen kann. Bisher war ich davon relativ gering direkt betroffen, vor allem morgens, wenn’s ins Büro geht. Aber ja, kann da sehr gut einige Punkte nachvollziehen in der Umfrage…
Besserer Vorschlag: ÖPNV ganz ohne Ticket. Soart Hardware, Wartung und die Kontrolle. Und bringt mehr Leute vom Auto zum Bus etc. Wo anders klappt es ja auch.
Auch wenn ich es nicht nutze….. aber kostenfreier Nahverkehr wäre klasse.
Und wie soll es finanziert werden?
Man könnte aufhören die Renten zu subventionieren und stattdessen an die Realität anpassen. Es sind doch aktuell wieder allein 5 mrd. zusätzliche (!) Zuschüsse für 2026 im Gespräch. Wenn ich mich richtig erinnere wäre der kostenlose Öpnv mit 14 mrd. möglich.
wenn ich das hier gerade richtig lese sind es 81 mrd Zuschüsse insgesamt aktuell.
ganz einfach: durch steuern. der kostenlose nahverkehr würde zusätzlich 12 mrd euro kosten. Das sind gerade mal auf die Einwohner gerechnet 12€ pro Monat. Oder auf deutsch gesagt: Weniger als ein Maß Bier auf den Wies’n pro Monat. Klingt doch machbar, oder?