Hogwarts Legacy: Das Spiel, dessen Name nicht genannt werden darf

Hogwarts Legacy Feuer

Hogwarts Legacy stürmt die Charts und bricht Rekorde und bekam nicht nur von den Medien sehr gute Kritiken, auch die Nutzer sind zufrieden (Es gibt über 9 Punkte im Durchschnitt bei Metacritic). Abgesehen von ein paar PC-Spieler, denn wie man hört, läuft das Spiel auf einigen Gaming-PCs leider noch nicht so flüssig.

Allerdings wird Hogwarts Legacy derzeit auch heftig diskutiert und ich habe sogar Beiträge von Mainstream-Medien am Wochenende gesehen. Im heutigen Beitrag will ich zwei Dinge ganz kurz ansprechen: J.K. Rowling und meinen ersten Eindruck.

Hogwarts Legacy: Wie gut ist das Spiel?

Fangen wir mit meinem ersten Eindruck nach ca. 15 Stunden an, die ich am ersten Wochenende in das Spiel gesteckt habe. Corona hat mich erwischt und somit war ich unfreiwillig an die Couch gebunden, Hogwarts Legacy war eine gute Ablenkung.

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang kritisch war und dachte, dass Avalanche (die Entwickler des Spiels) nicht diese Liebe zum Detail in das Spiel steck, da sich solche Titel sowieso gut verkaufen. Doch das Gegenteil ist der Fall, das ist echt gut.

Hogwarts Legacy sieht gut aus (aber noch nicht nach Next-Gen), es ist eine große und dennoch detailreiche Welt, es spielt sich sehr gut, es ist komplexer, als ich es erwartet habe, und die allgemeine Stimmung im Spiel macht bisher sehr viel Spaß.

Am Ende fühlt sich das für mich sehr stark nach Assassin’s Creed: Valhalla nur mit Hogwarts an, aber das ist für mich nicht schlecht. Allerdings bringt es auch die exakt gleichen Kritikpunkte mit, die erfahrene Open World-Spieler kennen werden.

Viele Aufgaben wiederholen sich immer wieder und aufgrund der unglaublichen Länge (über 30 Stunden) sind die Animationen bei den Dialogen monoton. Die. Dialoge sind gut, aber die Animationen und Haltungen der Charaktere sind gleich.

Ich habe hier kein The Last of Us erwartet, aber freue mich immer, wenn man sich wenigstens bei den Hauptmissionen mehr Mühe gibt. Das ist hier nicht der Fall, aber ich kann es verzeihen, denn Hogwarts Legacy zeigt sehr oft andere Stärken.

Das Erkunden von Hogwarts, was sich wie eine eigene Open World anfühlt, macht Spaß, die Umgebung ist abwechslungsreich, die Kämpfe machen Spaß, die Welt ist liebevoll gestaltet, der Sound ist gut und allgemein passt die ganz Atmosphäre.

Es ist das bessere Forspoken, das wirkt im Vergleich damit noch schlimmer.

Hogwarts Legacy ist bisher eine klare Empfehlung von mir, ich habe mit einem sehr mittelmäßigen Spiel gerechnet und bin positiv überrascht. Ich mag diese Art von Spiel aber auch. Was mich zu meinem zweiten Punkt in diesem Beitrag bringt.

Hogwarts Legacy: Darf man das jetzt spielen?

J. K. Rowling ist transfeindlich und sie hat zwar nicht an diesem Spiel mitgewirkt, aber sie verdient an Lizenzgebühren. Und sie unterstützt auch transfeindliche Organisationen finanziell, am Ende könnte das Geld also dafür genutzt werden.

Das muss man wissen und das muss man offen kritisieren. Ich habe keine Lust auf die Menschen, die das einfach nur kleinreden. Es ist ein Problem und es ist nicht okay. Und nein, da wird auch nicht übertrieben, sowas muss man klar kritisieren.

Die Frage nach dem Boykott des Spiels muss aber jeder für sich selbst klären. Das kann man nicht so einfach beantworten, auch wenn ich es verstehen kann. Für mich war aber wichtig: Wie stehen denn die Entwickler und Publisher zu diesem Thema.

Dort wollte man zeigen, dass man besonders offen ist. Man kann den Charakter sehr divers gestalten, man kann eine optisch männliche Person als Hexe definieren und im Spiel gibt es noch Sirona Ryan, einen Trans-Charakter. Avalanche wollte wohl so gut es geht im Spiel zeigen, dass sie J.K. Rowling gar nicht zustimmen.

Einige kritisieren, dass das übertrieben sei, aber irgendwo ist auch mal gut.

Allerdings kann ich beide Seiten verstehen, ich habe es mir auch überlegt und mich für das Spiel entscheiden. Ich nutze auch ein iPhone und das wird von Foxconn in China produziert. Und im Vergleich zu China ist J.K Rowling ein Witz, wenn es um die Würde des Menschen geht. Umerziehungslager haben eigene Wikipedia-Seiten.

Jedes Auto dieser Welt wird mit Technik aus China gebaut, auch ein Volkswagen, die VW-Marken verdienen sogar sehr gutes Geld in China. Sollte man das daher alles boykottieren? Ihr seht, dass sowas eine komplexe und schwierige Sache ist.

Wenn man nach moralischen Werten geht, dann wird es im Kapitalismus schwierig, dann fallen 99 Prozent der Produkte weg. Daher ist es in meinen Augen okay, wenn man abwägt. Ich würde Apple nicht nutzen, wenn sie selbst nicht für eine bessere Lage kämpfen und diese begünstigen würden, es ist also immer ein Kompromiss.

Ich würde auch einen Bogen um Hogwarts Legacy machen, wenn J.K. Rowling aktiv an der Entwicklung beteiligt gewesen wäre und man sie für Marketing nutzen würde.

Zwei Dinge zum Abschluss: Verurteilt nicht immer direkt. Ihr wollt nicht auf euer iPhone verzichten (das gilt übrigens nur als Beispiel), andere nicht auf dieses Spiel. Das ist okay. Redet die Kritik an schlechten Umständen aber auch nicht schlecht.

J.K. Rowling ist ein Mensch, den man kritisieren darf und wenn das Menschen tun, dann spielt das nicht herunter. Diese Kritik ist legitim, aber jeder zieht am Ende ein anderes Fazit, wie er damit umgeht. Ich habe mich für das Spiel entschieden, bin mir der Handlungen von Rowling aber bewusst und verurteile alles, was die Frau tut.

tl;dr Hogwarts Legacy ist ein sehr gutes Spiel, es ist viel besser, als ich erwartet habe und dürfte viele Fans von Open World-Spielen und Harry Potter gefallen. Ich kann es ganz klar empfehlen und werde es durchspielen. Die Kritik ist aber auch gerechtfertigt, allerdings nicht die Kritik an den Menschen, die es spielen und sich bewusst damit beschäftigen. Die Welt ist nicht Schwarz und Weiß, sie ist bunt und divers.

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