Mein Tipp der Woche: Baldur’s Gate 3

Baldurs Gate 3

Was ist „Mein Tipp der Woche“? Das ist eine persönliche Reihe von mir, in der ich einmal pro Woche einen Tipp abgeben möchte. Es ist in der Regel ein „Produkt“, mit dem ich mich gerade aktiv beschäftige und welches ich hier empfehlen möchte.

Das kann eine Serie sein, das kann ein Video bei YouTube sein, das kann ein Spiel sein, ein Kopfhörer, ein Auto, ein Armband, eine Aktivität, eine App, alles. Und es muss nicht aktuell sein, manchmal werde ich sogar sehr alte Dinge empfehlen.

Willkommen zur neuen Ausgabe. Hier geht es zur letzten Ausgabe.

Mein Tipp der Woche: Baldur’s Gate 3

Baldur’s Gate 3 ist wahrlich kein Geheimtipp, vor allem, da das Spiel nicht nur bei den Game Awards, sondern auch bei vielen anderen Medien einen Preis als Spiel des Jahres abgeräumt hat. Ich hatte 2023 allerdings keine Zeit für den Blockbuster.

Ich wurde zwar kurz vor dem Release der PS5-Version mit einem Muster versorgt und habe damals ein paar Stunden in das Spiel gesteckt, aber es war zu viel los, ich wurde nicht ganz damit warm und so stellte ich Baldur’s Gate 3 eher hinten an.

2023 war ein wildes Jahr und 2024 fing genauso wild an. Im März kehrte dann aber etwas Ruhe ein und ich weiß, dass ich ab Mai eine Weile nicht so viel Zeit für extrem lange Blockbuster dieser Art haben werde, also stelle ich mir eine große Frage.

Werde ich Baldur’s Gate 3 abhaken oder bekommt es eine Chance?

Die Antwort ist klar und ich bin heilfroh, dass ich mich für die Chance entschieden habe, denn das ist ein wahres Meisterwerk. Es ist das, was man sich von einem Diablo wünscht und je mehr man das Spiel zockt, desto besser wird es. Es reift.

Zugegeben, diese Art von Spiel ist nicht ganz mein Fall und Dungeons & Dragons habe ich bisher nie gespielt, aber lustigerweise war der Film bei mir der Auslöser, warum ich mich dann doch reingefuchst habe. Muss man das Spiel noch erklären?

Ihr steuert einen Charakter, den ihr selbst entwerft, mit einer Gruppe durch eine Welt und verfolgt eine Geschichte. Kämpfe finden aus der Top-Down-Perspektive und rundenbasiert statt und mehr muss man zum Prinzip eigentlich nicht sagen.

Was hebt Baldur’s Gate 3 ab? Der Umfang, die Charakter und die Welt. So ziemlich jede Entscheidung hat einen Einfluss, jeder Ort auf der Karte kann eure Geschichte maßgeblich beeinflussen und jeder wird dieses Spiel vermutlich anders erleben.

Jede Gruppe an Helden wird anders aussehen, jede Geschichte wird eine andere Wendung nehmen, das Spiel ist so komplex und tief, dass es mich immer wieder zum Staunen bringt, welchen Einfluss hier selbst kleine Entscheidungen haben.

Da hilft man einem unbedeutenden Charakter, der einem dann später begegnet und eine neue Nebenmission öffnet, die entscheidend für die Hauptgeschichte ist. Das werden viele, die diesem Charakter nicht geholfen haben, nie im Spiel erleben.

Genau das lädt (wie bei kaum einem anderen Spiel) dazu ein, dass man die Welt bis ins kleinste Detail erforscht, ernsthaft bei einer Entscheidung nachdenkt und den Eindruck bekommt, dass man die Geschichte gerade wirklich aktiv beeinflusst.

Es gibt über 17.000 Arten, wie das Spiel endet, wobei diese natürlich nicht komplett unterschiedlich sind, aber das zeigt, wie unglaublich komplex das alles ist. Und das wirklich Absurde dabei ist, dass die Charaktere dennoch sehr viel Tiefe mitbringen.

Man freundet sich mit ihnen an, man wird überrascht, man wird betrogen, man fühlt mit, es ist ein großes und episches Abenteuer, welches sich wie ein persönliches Abenteuer anfühlt. Und auch jede Waffe, jeder Zauber und Umhang sind wichtig.

Die Entwickler haben ein so komplexes System geschaffen, bei dem es extrem viele Bauteile gibt, die irgendwie immer ein harmonisches Bild ergeben und dennoch ist das alles sehr individuell. So ein komplexes Spiel, welches am Ende dennoch so gut funktioniert, habe ich bisher noch nie gespielt und ist mir auch nicht bekannt.

Man muss sich auf Baldur’s Gate 3 einlassen, ich habe mir auch vorher 2-3 Videos angeschaut, mich etwas mit dem System beschäftigt und Zeit gelassen. Es gibt drei „Acts“ und mit jedem kann man auch locker über 20 Stunden an Zeit verbringen.

Macht das und startet auch gerne im Story-Modus, das habe ich getan, wobei ich sowas sonst gar nicht mag. Daher empfehle ich es auch Menschen, die sonst nichts mit diesem Genre anfangen können, der Story-Modus macht es echt zugänglich.

Ich kann mittlerweile verstehen, warum es das Spiel des Jahres 2023 ist. Für mich war es Alan Wake 2, weil das genau mein Genre ist. Doch hätte ich Baldur’s Gate 3 auch schon 2023 intensiver gezockt, wäre meine Wahl definitiv darauf gefallen.

Muss man die ersten beiden Spiele kennen? Nein, aber es schadet auch nicht, wenn man sich kurz eine Zusammenfassung der ersten beiden Spiele anschaut und auch die Geschichte von „Baldur’s Gate: Abstieg nach Avernus“ kann hilfreich sein.

Und noch ein Tipp von meiner Stelle, den ich vor allem Menschen gebe, die wie ich ticken: Spielt einfach. Ich neige auch dazu, dass ich bei Entscheidungen gerne das beste Ergebnis habe und hier kann es oft vorkommen, dass man mal nachschaut.

Lasst es. Sucht selbst nach Lösungen. Entscheidet euch ruhig mal „falsch“, denn so entsteht euer eigenes Abenteuer. Ich habe ab und zu nach einer erledigten Aufgabe nach der Lösung geschaut und nicht schlecht gestaunt, dass ich noch 10 weitere Ansätze gefunden habe, wie man das angehen kann. Und jeder war individuell.

So kam es am Anfang aber auch vor, dass ich auf diese Art herausgefunden habe, dass ich etwas verpasst habe, was mich geärgert hat, was dann aber im späteren Verlauf des Spiels gut war. Ignoriert also alles und fuchst euch einfach ins Spiel.

Baldur’s Gate 3 kostet rund 70 Euro und ist für den PC, die PlayStation 5 und Xbox Series X und S erhältlich. Eine physische Version für 80 Euro gibt es auch bei den Entwicklern, aber das ist eher ein Bonus für Fans und daher nicht bei Amazon und Co. verfügbar. Ich habe Baldur’s Gate 3 auf der PS5 gezockt, da lief es einwandfrei.

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