Samsung Galaxy Tab S4 im Test: Mein Fazit in 10 Stichpunkten

Samsung Galaxy Tab S4 Front

Samsung präsentierte vor wenigen Wochen das Galaxy Tab S4. Ich konnte mir das Android-Tablet anschauen und in Ruhe testen. Zeit für ein Fazit.

Android und Tablets, das ist so eine Sache. Ich selbst bin, und das will ich zum Start des Beitrags direkt loswerden, kein Freund von Android auf Tablets. Das liegt daran, dass Google selbst keine Bemühungen mehr anstellt. Chrome OS ist nun die Zukunft von Tablets. Chrome OS mit Android-Apps.

Die Hersteller können nichts dafür und würden vielleicht gerne bessere Geräte abliefern, doch ihnen sind die Hände gebunden. Flaggschiff-Tablets mit richtiger Highend-Ausstattung gibt es eigentlich keine mehr. Das Samsung Galaxy Tab S4 kommt aber immerhin sehr nah heran. Und als Galaxy-Modell mit dem „S“ am Ende steht es eigentlich auch für das beste, was es in dieser Klasse gibt.

Als ich von Samsung gefragt wurde, ob ich das Tablet mal im Alltag testen will, wollte ich eigentlich erst absagen. Auch aus Zeitgründen. Doch irgendwie hat mich der aktuelle Stand vom Android-Spitzenmodell dann doch interessiert.

Samsung Galaxy Tab S4 im Test: Die Spezifikationen

Das hier sind nur die wichtigsten Spezifikationen des Galaxy Tab S4, auf der Webseite von Samsung bekommt ihr weitere Informationen zum Gerät.

Samsung Galaxy Tab S4 im Test: Die Stichpunkte

Kurze Anmerkung vor dem Fazit: Ich habe den Stift, die Tastatur und DeX nicht wirklich intensiv getestet, da mir diese Punkte nicht so wichtig sind. Ein Stift schon, aber ich arbeite mit einem Laptop und nicht primär mit einem Tablet.

Samsung Galaxy Tab S4 im Test: Das Fazit

Mein Fazit zum Samsung Galaxy Tab S4 fällt gemischt aus. Es ist die vielleicht beste Hardware im Android-Bereich. Das Display kann locker mit dem des iPad Pro (auch wenn die 120 Hz fehlen, dafür gibt es OLED) mithalten.

Doch Samsung hat mir persönlich zu viele kleine Schwächen eingebaut. Warum ein Prozessor von Anfang 2017? Warum nur 4 GB RAM bei einem Tablet, das im Marketing klar auf Arbeiten ausgerichtet ist? Warum Glas auf der Rückseite, was anfälliger als Aluminium ist? Und warum ist man bei den Updates (Pie und die Sicherheitsupdates) nicht aktuell? Es kostet immerhin 700 Euro (UVP).

Gut, nehmen wir mal den Straßenpreis von knapp 600 Euro. Aber auch das ist nun mal Premium. Vor allem bei Android gibt es kein Tablet, für das man mehr bezahlt. Es gibt aber meiner Meinung nach auch keines, was besser ist.

So traurig es ist: Das Samsung Galaxy Tab S4 ist für mich das beste Android-Tablet, nutzt aber leider nicht das Potential aus, was es haben könnte. Man hat irgendwie das Gefühl, dass sich Samsung nicht die gleiche Mühe wie bei den Smartphones macht. Doch daran ist auch Google etwas Schuld.

Immerhin hat man dort Android für Tablets seit dem Pixel C ignoriert und im Grunde nicht mehr angerührt. Nun heißt es Chrome OS. Dinge, die gut für so ein Gerät angepasst sind, kommen von Samsung selbst. Samsung hat sich durchaus Mühe beim OS gemacht und es weiterentwickelt.

Doch das Problem mit dem oft nur großgezogenen und kaum angepassten Apps kann auch Samsung nicht lösen. Da Google auf Chrome OS mit Android-Apps setzt, hat man eigentlich einen Verbündeten. Aber irgendwie werde ich das Gefühlt nicht los, dass man Android-Tablets anbietet, damit man sie anbietet.

Das Samsung Galaxy Tab S4 ist kein Vorzeigemodell. Man hat hier keine Technik verbaut, mit der man zeigt: Schaut, das ist unsere beste Hardware. Es ist ein solides Modell geworden, was ich eher als Mittelklasse für knapp 400 Euro kaufen würde. 600 oder gar 700 Euro wären mir da zu viel.

Das Tab S4 hat aber einen großen Pluspunkt, der bei Tablets entscheidend ist: Das Display ist wirklich sehr gut. Es fällt mir aber schwer auf Grund des Displays eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Vor allem da einer der härtesten Konkurrenten ähnlich viel kostet und bietet und im reinen Tablet-Modus sogar besser ist (und ein Nachfolger in ein paar Wochen folgen wird).

Das Samsung Galaxy Tab S4 ist meiner Meinung nach für alle, die das derzeit beste Android-Tablet und definitiv kein iPad Pro wollen. Dann hat man glaube ich keine Wahl – leider ist es aber so, dass Samsung das zu wissen scheint und keinen Anspruch hatte alles aus dem Galaxy Tab S4 herauszuholen.

Wenn euch das alles nicht stört und ihr vielleicht schon wisst, was euch bei Android-Tablet-Apps erwartet, ihr aber gut damit leben könnt: Schaut es euch genauer an. Wenn ihr mit der etwas schwächeren Hardware leben könnt und einfach nur ein tolles Display wollt: Das Tab S4 könnte euer Kandidat sein.

PS: Die Galaxy-Tab-S-Tablets sind relativ preisstabil und rutschen nicht so schnell wie Galaxy-S-Smartphones ab. Beim Tab S3 hat es richtig lange bis zu den ersten Deals gedauert. Im Sommer gab es dann sogar richtig gute.

Bis das Tab S4 weniger als 500 Euro kostet werden vermutlich ein paar Monate ins Land ziehen. Ich denke die ersten richtig guten Aktionen wird es erst geben, wenn man die alten TV-Modelle Anfang 2019 loswerden möchte. Nur falls ihr euch überlegen solltet, dass man bei Samsung ja immer etwas warten kann und der Preis schnell sinkt. Bei den Tablets ist das nicht so.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Samsung Galaxy Tab S4 mit 3.5 von 5 Punkten.

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