Die ADAC Finanzdienste GmbH und die Solarisbank AG wollten künftig beim ADAC Kreditkartenprogramm kooperieren. Doch es gibt Probleme mit der Finanzierung.
Das deutsche Start-up-Unternehmen Solaris hat laut Financial Times Schwierigkeiten, die Mittel für einen großen Kreditkartenvertrag mit Europas größtem Automobilclub ADAC aufzubringen. Der ADAC hat sich demnach bereits an potenzielle neue Kreditkartenpartner gewandt, da das in Berlin ansässige Banking-as-a-Service-Unternehmen mehr Zeit als erwartet benötigt, um eine Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro für das Projekt zu sichern.
Solaris hatte im vergangenen Jahr einen 10-Jahres-Vertrag über die Ausgabe von ADAC-Markenkreditkarten an die 21 Millionen Mitglieder des Clubs erhalten. Dieser Vertrag sollte den Jahresumsatz von Solaris um mehr als 100 Millionen Euro steigern. Der geplante Start der ADAC-Partnerschaft im zweiten Halbjahr 2023 kann nicht gehalten werden. Das Unternehmen hat nämlich Schwierigkeiten, die erforderlichen Mittel aufzubringen, und weist für 2022 Verluste in Höhe von 56 Millionen Euro aus.
Solaris hat wohl Finanzierungsprobleme
Solaris benötigt einen Teil der 100 Millionen Euro, um eine erste Zahlung an den ADAC zu leisten, während der größte Teil benötigt wird, um die regulatorischen Kapitalanforderungen zu erfüllen, die sich aus der Übernahme des 500 Millionen Euro schweren Kreditkartenportfolios des ADAC ergeben.
Der ADAC hat laut dem Bericht indes mit der DKB, der Deutschen Bank und der Hanseatic Bank, die sich alle um den ursprünglichen Vertrag beworben hatten, Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, ob sie sich eine Zusammenarbeit mit Solaris vorstellen können. Eine der diskutierten Optionen sieht wohl vor, dass eine dieser Banken das Kreditportfolio in Höhe von 500 Millionen Euro in ihre Bilanz übernimmt, sodass Solaris kein zusätzliches regulatorisches Kapital aufbringen muss.
Keiner der beteiligten Akteure wollte die Berichterstattung der FT kommentieren. Wie die Sache ausgeht, ist derzeit noch unklar. Sobald es dazu Neuigkeiten gibt, werden wir das Thema noch einmal aufgreifen.
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