BMW: Kunden wollen keine Elektroautos

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BMW feierte diese Woche das NextGen-Event in München, auf dem man auch wieder Konzepte zeigte und über die Zukunft sprach. So gab man auch bekannt, dass man die 25 elektrifizierten Autos nun bis 2023 statt 2025 auf den Markt bringen möchte. Die Begeisterung hielt sich jedoch auch in Grenzen.

Man spürt, dass sich die Begeisterung bei BMW selbst auch in Grenzen hält und man das Thema Elektroauto eigentlich eher kritisch sieht. Klaus Fröhlich gab im Rahmen der Veranstaltung vor der Presse bekannt, dass es in Europa gar keine Nachfrage nach Elektroautos gibt. Die Kunden wollen diese nicht, sie werden nicht nachgefragt und eigentlich reagiert man damit nur auf die neuen Richtlinien der EU, die eine grünere Flotte von den Autoherstellern fordern.

Die reinen Elektroautos seien vor allem für China und Kalifornien gedacht und in Ländern wie Deutschland wird man sich auf Hybrid-Modelle konzentrieren. Man betont bei uns daher öfter, dass man Kunden nicht bevormunden will.

BMW: Das Henne-Ei-Problem

Es ist das Henne-Ei-Problem. Noch sind Elektroautos sehr teuer, das Angebot miserabel und der Ausbau für das Ladenetz bescheiden. Da ist es klar, dass die Nachfrage nicht zum Start explodiert. Die Aussage des BMW-Managers ist auch kritisiert worden, denn statt den Fokus voll auf die Umwelt und Autos ohne CO2-Ausstoß zu legen, vermarktet man lieber große SUVs mit hohem Verbrauch.

Das Problem von BMW: Einst ein Pionier im E-Geschäft gewesen, hat man nach dem BMW i3 nachgelassen. Modelle wie ein Model 3 von Tesla zeigen durchaus, dass eine Nachfrage da ist. Und das, obwohl diese Autos noch sehr teuer sind.

Es mag stimmen, dass das nicht auf Deutschland zutrifft, aber der Markt ist im Vergleich mit anderen Ländern verschwindend gering. Es spielt keine Rolle, was der deutsche Autofahrer möchte, die Trends der Zukunft werden in Ländern wie China bestimmt. Hier möchte BMW natürlich auch ein Stück vom Kuchen ab.

BMW: Benziner bleiben noch 30 Jahre erhalten

Bis Ende 2019 will man 500.000 Elektroautos verkauft haben, diese Zahl soll sich bis 2021 verdoppeln und dann Jahr für Jahr um 30 Prozent steigern. Fröhlich kritisierte jedoch auch den Support von einigen Ländern wie Deutschland. Er sei zu schlecht, daher verkauft man lieber in Ländern wie Norwegen E-Autos.

Benziner werden noch gut 30 Jahre erhalten bleiben, da ist sich BMW sicher, und Hybrid-Modelle sind für das Unternehmen wohl derzeit die bessere Option in Europa. Diese Einstellung kann man vertreten und kurzfristig wird man damit vermutlich auch richtig liegen. Langfristig könnte man damit aber auch auf die Schnauze fallen und ich will hier gar nicht mit alten Aussagen von Nokia-Managern anfangen. Jeder weiß, wie schnell sowas nach hinten losgehen kann.

Was Fröhlich hier meiner Meinung nach verwechselt: Es gibt keine Nachfrage nach unattraktiven Elektroautos, die teuer sind und keine gute Reichweite haben.

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