Elektro-SUVs: Verbraucherzentrale fordert neue Regelungen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine neue Bewertungsmethode für Elektrofahrzeuge, die den Energieverbrauch stärker berücksichtigt.

Hintergrund ist, dass große Elektro-SUVs deutlich mehr Strom verbrauchen als kleinere E-Fahrzeuge, was derzeit bei der Bewertung der Fahrzeuge nicht ausreichend berücksichtigt wird. Um die Entwicklung effizienterer Fahrzeuge zu fördern, schlägt der vzbv Effizienzvorgaben vor, die die Hersteller dazu anregen, leichtere und sparsamere Modelle zu entwickeln.

Diese Maßnahmen könnten nicht nur den Stromverbrauch senken, sondern auch die Reichweite erhöhen und die Kosten für die Verbraucher senken. Daniel Weber, Referent im Team Mobilität und Reisen des vzbv, betont, dass Effizienzvorgaben notwendig sind, um Elektroautos umweltfreundlicher und alltagstauglicher zu machen.

Verbraucherzentralen fordern Grenzwert von 16 kWh / 100 km

Der vzbv schlägt vor (PDF), dass die EU kurzfristig entsprechende Vorgaben einführt, um die Hersteller zu motivieren, den Stromverbrauch zu senken. Fahrzeuge, die einen Grenzwert von 16 kWh / 100 km überschreiten, sollten ab 2030 mit Strafzahlungen belegt werden. Dabei sollte nicht nur der Energieverbrauch im Betrieb, sondern die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs berücksichtigt werden.

Langfristig fordert der vzbv, dass die EU eine verbindliche Lebenszyklusanalyse für alle Fahrzeuge einführt. Dabei sollen alle Schritte von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zur Entsorgung des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Ab Juni 2026 sollen zudem die CO₂-Emissionsdaten von Neufahrzeugen an die Europäische Kommission übermittelt werden.

Die bisherigen Regelungen, die ein Verbot von Neuzulassungen für Verbrennungsmotoren ab 2035 vorsehen, berücksichtigen bisher nicht die Effizienzunterschiede von Elektrofahrzeugen, was zu einer Benachteiligung kleinerer und effizienterer Modelle führen könnte, so der Verbraucherzentrale Bundesverband.


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  1. Tom 👋

    Komisch nur, dass Verbrenner-(SUV) die mehr als 10l Sprit verbrauchen, nicht mit Strafzahlungen belegt werden?!
    Man bekommt so langsam das Gefühl, dass im Automobil- und Mineralöl-Lobbyland E-Autos nicht erwünscht sind.

    1. Davee 🎖

      Wie bitte?
      Der CO2-Flottenausstoß der Autohersteller wird doch schon seit mehreren Jahren sanktioniert.

      1. CullenTrey 🎖

        Problem bei diesem Konstrukt ist leider, dass da der Ausstoß mit dem Gewicht des Fahrzeuges verrechnet wird.
        Darum gibt es ja mittlerweile auch so viele Mikro-Suffs, denn die schönen den Flottenwert. UND … bei Überschreitung muss gezahlt werden, bei Unterschreitung gibt es Geld … PRoblem erkannt?

  2. André 👋

    Naja, ich sage nur Angebot und Nachfrage. Würde keiner so ein Auto wollen, würde der Markt auch nicht so groß sein. Es ist aber nun einmal so, dass die
    Mehrheit diese Art von Fahrzeug aus welchen Gründen auch immer bevorzugen. Davon abgesehen ist es auch schwachsinnig zu behaupten, dass jedes E-SUV 3 t wiegt…

  3. Spiritogre 🔅

    Das ist aber nur relevant, solange nicht sämtlicher Strom aus Erneuerbaren Energien stammt. Für micht macht das also absolut keinen Sinn, da der Anteil immer weiter steigt und spätestens 2045 die annähernd 100 Prozent erreicht sein sollten.

    Außerdem haben die sich schlecht informiert. Gerade Kleinwagen knacken die 16kWh sehr schnell, wenn sie Geschwindigkeiten um 100 Stundenkilometer oder mehr erreichen. Effektiv kommt wiederum auch das 1000 PS Monster mit weniger als 16kWh im Stadtverkehr aus. Die haben sich also Null informiert oder wollen dadurch ein Tempolimit von 80km/h durch die Hintertür einführen… oder halt teure PS starke E-Autos forcieren, die auch bei über 100 noch maximal die 16 erreichen…

  4. Panty ☀️

    Hätte halt wahrscheinlich auch schon gereicht wenn man die CO2 Emissionen einfach mal angerechnet hätte, statt mit 0g zu subventionieren.

  5. Stefan 🪴

    16 kWh ist aber auch ein sportlicher Wert.
    Welcher Kleinwagen schafft das?

    1. Davee 🎖

      Der BMW i3 packt das,zB.

      1. Panty ☀️

        Komme mit dem ID3 da auch ganz gut hin. Fahr aber auch nur ~10% Autobahn

  6. Mathias 🪴

    Tja gefühlt und real ist es mit den E-Autos noch schlimmer als bei den Verbrennern. Irgendwie fast nur immer größere SUV und sonstige sog. CrossOver Modelle. Als wenn die nur für allerlei Proleten gemacht werden. Die sich darüber definieren und „beweisen“ wollen. Und es auch sonst toll finden, mit so ner 3t Karre durch die Gegend zu rasen. Was auch noch das Problem ist. Das derzeit die E-Autos in der Minderheit sind und aber meist reichlich stark bis extrem motorisiert sind. Und die meisten derer Fahrer den Beschleunigungsvorteil vom E-Motor gerade auch meinen in der Stadt ausleben zu müssen.

    1. Ant 👋

      Ich glaube, da wird aber gerade hart projiziert von dir.

      Davon abgesehen, macht bei derzeitigen EAutos die Größe durchaus Sinn (im Vergleich zum Verbrenner), weil dadurch mehr Batterie ins Auto passt und damlt die Reichweite steigt.

    2. THORSTEN G. ☀️

      Ja, und? Ist Geräuschlose Beschleunigung neuerdings auch schon ein Problem? Mein BEV-SUV ist 2cm kürzer als ein Golf 7.Die Bauform ergibt sich halt aus der Unterbringung der Batterien im Fahrzeugboden. Geht auch anders, ist aber dann noch aufwendiger.

  7. JonP 🌀

    Junge Junge, sollen die Hersteller jetzt für alles bestraft werden…

    1. Mathias 🪴

      Naja es wäre schon nicht schlecht, wenn nicht nur große 3t SUV, CrossOver Proleten Elektro Räumpanzer rausgebracht würden.

      1. Ant 👋

        Was meinst du denn mit Proleten genau? Was willst du mit diesem Begriff für eine Botschaft transportieren?

        Ich höre da sehr viel Neid raus.

        1. Spiritogre 🔅

          Ich kann die ganzen SUV-Hater nicht ernst nehmen. Früher fuhren die Leute Minivans oder gar vollwertige Vans. Von der Aerodynamik eher schlimmer und damit auch noch höherer Verbrauch. Hat aber auch nie jemand drüber gemeckert, wohl weil sie als „Zweckauto“ angesehen wurden.

          Jetzt werden die durch SUVs ersetzt und das sieht eben nicht mehr wie ein Bauarbeiter-Karren aus sondern teils ziemlich schick und teuer und die Eifersucht schlägt bei vielen Leuten voll durch.

      2. Frank 👋

        Fahre den Kis EV9 mit 23 kwh Verbrauch auf der Autbahn, das sind 0,5 kwh mehr als unser Smart#1 bei gleicher Fahrweise braucht.
        Dafür viel mehr Platz, macht für mich absolut Sinn. Hatte vorher auch schon i3s, EQC und Zoe, relativ gesehen ist der größte und schwerste (Kia) der effektivste…

      3. THORSTEN G. ☀️

        Wir haben’s ja jetzt verstanden, alle Autofahrer, die mehr Geld ausgeben können als du, sind Proleten. No need to repeat.

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