In den letzten Jahren hat die Begeisterung für Elektroautos bei den Autofahrern deutlich nachgelassen. Laut einer neuen Studie der HUK Coburg werden im Jahr 2024 wieder mehr Autofahrer in Deutschland ihr Elektroauto gegen ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor eintauschen.
Laut HUK-E-Barometer, das die Dynamik des Umstiegs auf Elektroautos repräsentativ untersucht, liegt der Anteil von Elektroautos am gesamten privaten Pkw-Bestand derzeit bei nur 2,9 %. Die Umstiegsquote ist nach dem Wegfall der Prämie auf das Niveau von 2021 zurückgefallen.
Besonders alarmierend ist, dass im laufenden Jahr 34 % der ehemaligen Elektroautofahrer wieder auf ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor umsteigen wollen. Dies ist ein deutlicher Rückgang der „Loyalitätsrate“, die vor 2023 bei rund 80 % lag. Nochmal verdeutlicht: Jeder dritte E-Autofahrer wechselt inzwischen wieder zum Verbrenner zurück.
Auch die Wechselquote von Hybridfahrern zu reinen Elektroautos ist mit nur 11 % erschreckend niedrig. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die positiven Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen bei vielen Nutzern nachlassen.
Auch die Zahl der Neukunden für Elektroautos ist rückläufig. Im dritten Quartal 2024 entschieden sich nur noch 3,9 Prozent der privaten Autokäufer für ein rein batterieelektrisches Fahrzeug. In den Vorjahren lag der Anteil noch deutlich höher.
Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die Kürzung der Umweltprämie sein, die den Kauf eines Elektroautos weniger attraktiv macht. Zudem wird der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur, insbesondere der Schnellladesäulen, als Problem wahrgenommen.
Ebenfalls erschütternd für den Markt: 29 % der Befragten wollen erst dann ein Elektroauto kaufen, wenn nur noch solche Fahrzeuge gesetzlich zugelassen sind.
Wohnsituation und regionale Unterschiede
Die Analyse zeigt auch, dass die Wahl des Antriebs stark von der Wohnsituation abhängt. Wohneigentümer entscheiden sich naturgemäß häufiger für Elektroautos als Mieter. Das heißt: Eigenheimbesitzer besitzen dreimal häufiger ein Elektroauto als Mieter, ihre Umstiegsquote ist sogar viermal höher.
Regionale Unterschiede sind ebenfalls deutlich erkennbar: Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen weisen die höchsten Umstiegsquoten auf, während Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern die Schlusslichter bilden.
Eine eher positive Zahl gibt es auch noch in der Erhebung: Trotz der aktuellen Rückschläge ist das Interesse am Elektroantrieb ungebrochen: Für immerhin 18 Prozent der Autokäufer kommt beim nächsten Autokauf nur ein Elektroauto infrage.
Die wichtigsten Zahlen des HUK-E-Barometers im Überblick
- 3,9 % der Fahrzeugwechsel von Juli bis September 2024 gingen von Verbrenner auf Elektro.
- 3,6 % betrug der durchschnittliche Anteil der Umsteiger auf E-Autos im Jahr 2024.
- 40 % Rückgang der Umstiegsquote im Vergleich zum letzten Quartal 2023.
- 47 % der Befragten finden reine Elektroautos „weniger gut“ oder „gar nicht gut“.
- 29 % der Befragten wollen erst ein E-Auto kaufen, wenn gesetzlich nur noch solche Fahrzeuge zugelassen sind.
- 33 % der Befragten wären bereit, mehr als 10 % Aufpreis für ein E-Auto zu zahlen.
- 2,9 % beträgt der Anteil der Elektroautos am Gesamtbestand privater Autos.
- 34 % der früheren E-Auto-Fahrer steigen 2024 wieder auf Verbrenner um.
- 11 % der Hybrid-Fahrer wechselten 2024 auf ein reines Elektroauto.
- 4,1 % Umstiegsquote auf E-Autos in Bayern (höchster Wert unter den Bundesländern).
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