Elektroautos fuhren 2024 bis zu 47 Prozent günstiger als Verbrenner

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Elektroautos hatten im Jahr 2024 deutlich niedrigere Antriebskosten als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Vor allem das Laden zu Hause erwies sich als günstig.

Gegenüber Benzin waren die Kosten um bis zu 47 Prozent niedriger, gegenüber Diesel um 38 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 20 kWh pro 100 km und einem Haushaltsstrompreis von 35,66 Cent/kWh lagen die jährlichen Kosten bei einer Fahrleistung von 12.000 km bei 856 Euro. Darauf weist die Preisvergleichsplattform Verivox in einer aktuellen Erhebung hin.

Öffentliches Laden: Höhere Kosten, geringerer Nutzen

Deutlich teurer war das Laden an öffentlichen Ladestationen. Normales Laden mit Wechselstrom kostete durchschnittlich 54,25 Cent/kWh, schnelles Laden mit Gleichstrom sogar 64,44 Cent/kWh. Für 12.000 km betrugen die Kosten 1.302 Euro bzw. 1.547 Euro. Damit hat sich der Preisvorteil von Elektroautos gegenüber Verbrennern deutlich verringert.

Der Strom für E-Autos ist damit 47 Prozent günstiger als für Benziner und 38 Prozent günstiger als Diesel gewesen. Bei öffentlichen Ladesäulen mit herkömmlicher Aufladung schmilzt der Preisvorteil gegenüber Benzin (-19 Prozent) und Diesel (-6 Prozent) deutlich.

Bei der teureren Schnellladung an öffentlichen Ladesäulen beträgt er noch -4 Prozent im Vergleich zu Benzin, das Tanken mit Diesel ist dann allerdings 12 Prozent günstiger.

Benzin- und Dieselpreise im Vergleich

Benziner verbrauchen im Schnitt 7,7 Liter auf 100 km, was bei einem Preis von 1,739 Euro/Liter zu jährlichen Kosten von 1.607 Euro führt. Dieselfahrzeuge mit einem Verbrauch von 7 Litern/100 km verursachen bei einem Preis von 1,649 Euro/Liter jährliche Kosten von 1.385 Euro. Elektroautos, die zu Hause geladen werden, bleiben im Kostenvergleich die günstigste Wahl.

Vergleich ähnlicher Modelle bestätigt Kostenvorteil

Dass die Stromkosten beim Aufladen zu Hause deutlich niedriger liegen als die Spritkosten, zeigt auch der Vergleich ähnlicher Automodelle.

Heimladen entscheidend für Wirtschaftlichkeit

Das Fazit der Erhebung ist wenig überraschend und schon eine ganze Weile so. E-Auto-Besitzer profitieren vor allem durch das Laden zu Hause von geringeren Kosten. Öffentliche Ladesäulen schmälern diesen Vorteil deutlich. Das macht so viel aus, dass es auch in der Vollkostenrechnung der wichtigste Punkt ist.

Trotz sinkender Energiepreise seit 2022 liegen die Kosten für Strom, Benzin und Diesel noch über dem Niveau von 2021.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens EUPD Research finden 77 % der Ladevorgänge von Elektroautos zu Hause statt. Für einen Kostenvergleich ist daher der durchschnittliche Haushaltsstrompreis (35,66 Cent/kWh im Jahr 2024) maßgeblich. An öffentlichen Ladesäulen können je nach Anbieter und Ladeart auch deutlich höhere Kosten anfallen. Das Problem: Nur 7 Prozent der Mehrfamilienhäuser bieten Wallboxen oder Ladesäulen an.

Welcher Beispielkunde bist du?

Für einen realistischen Vergleich zwischen Verbrenner und Elektroauto sollten nicht nur die Kosten für Anschaffung, Versicherung etc. betrachtet werden, sondern es sollten theoretisch immer mindestens zwei Beispielkunden betrachtet werden. Einer mit Zugang zu einer Wallbox und Haushaltsstrompreisen und einer, der auf öffentliches Laden und damit höhere Strompreise angewiesen ist. Ich habe nämlich den Eindruck, dass genau dies der Kern vieler Diskussionen ist, die dadurch aber oft aneinander vorbeigehen.

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