Elon Musk hat über Twitter verlauten lassen, dass er jetzt am „Master Plan 3“ für Tesla sitzt. Master Plan klingt vielleicht etwas übertrieben, es ist eben ein Plan, den Tesla aufstellt und den man dann einige Jahre lang verfolgt – machen andere auch.
Tesla: Der erste und zweite Master Plan
Der erste Master Plan lautete damals: Ein teures Elektroauto entwickeln (Roadster), welches Geld einbringt, um ein weiteres Elektroauto (Model S) zu entwickeln, was schon mehr für den Massenmarkt gedacht ist, was wiederum genug Geld für Tesla einbringt, um dann ein Elektroauto für die breite Masse (Model 3) zu entwickeln.
Dazu kam noch das Geschäft mit Solardächern und natürlich lag der Fokus in erster Linie auf der Volumenproduktion. 2016 wurde dann der neue Master Plan 2 auf der Webseite von Tesla gepostet, der laut Elon Musk vier wesentliche Punkte enthält:
- Create stunning solar roofs with seamlessly integrated battery storage
- Expand the electric vehicle product line to address all major segments
- Develop a self-driving capability that is 10X safer than manual via massive fleet learning
- Enable your car to make money for you when you aren’t using it
Das Solardach wurde aktualisiert, das Portfolio theoretisch auch erweitert, wenn auch nicht in allen Bereichen (das günstige Einsteigermodell liegt derzeit auf Eis), das autonomen Fahren wurde ausgebaut, aber man kann mit dem Auto noch kein Geld verdienen. Und die autonome Flotte, von der Elon träumt, ist auch nicht da.
Der Chef von Tesla ist aber davon überzeugt, dass man die Ziele erreicht hat und daher werden wir bald erfahren, was Tesla für die kommenden Jahre geplant hat.
Tesla: Der dritte Master Plan steht an
Ich gehe davon aus, dass das autonome Fahren der wichtigste Punkt bis 2030 sein wird, dann wäre es wichtig, dass die angekündigten Autos wie Roadster, Semi oder Cybertruck endlich mal kommen und das günstige Elektroauto könnte auch noch ein Projekt sein. Dazu kommt der massive Ausbau von neuen Gigafactories.
2006 wurde der Master Plan von Elon Musk noch belächelt, ähnlich wie das die Manager von Nokia bei der Ankündigung des iPhones getan haben, 2016 war das schon anders, manche Autohersteller schauten hin und reagierten. Volkswagen zeigte zum Beispiel die erste ID-Studie und plante direkt noch die MEB-Plattform.
Mittlerweile gehört Tesla an der Börse zu den erfolgreichsten Unternehmen und ist auch nicht mehr in den roten Zahlen, daher wird die Konkurrenz den Master Plan 3 sicher genau analysieren. Ich bin jedenfalls gespannt, was sich Elon Musk und das Team so vorgestellt haben, man ist ja immer für eine kleine Überraschung gut.
Nachtrag: Elon spricht nicht explizit von Tesla, mir sind bei SpaceX, Neuralink, The Boring Company und Co. aber noch keine zwei großen Masterpläne bekannt.