Fleischproduktion sinkt erneut

Der Fleischkonsum in Deutschland ist auf einem Tiefstand und die gewerblichen Schlachtunternehmen haben im 1. Halbjahr 2022 erneut weniger Fleisch produziert.

Eines vorweg: die Fleischproduktion in Deutschland rangiert immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Auch wenn Fleischersatz boomt, kommt dieser mengenmäßig nicht ansatzweise an die Fleischproduktion heran. Es wurden nach vorläufigen Ergebnissen im 1. Halbjahr 2022 knapp 3,5 Millionen Tonnen Fleisch produziert.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 7,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2022 in den Schlachtbetrieben 25,8 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 353,2 Millionen Hühner, Puten und Enten geschlachtet.

10,1 % weniger Schweinefleisch

In den ersten sechs Monaten des Jahres schlachteten die deutschen Betriebe 23,8 Millionen Schweine. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem Rückgang von rund 2,3 Millionen geschlachteten Tieren beziehungsweise 8,9 %. Die erzeugte Schweinefleischmenge war im 1. Halbjahr 2022 mit 2,3 Millionen Tonnen um 10,1 % niedriger als im Vorjahreszeitraum (-253 800 Tonnen).

Auch das durchschnittliche Schlachtgewicht der Schweine ging um etwas mehr als ein Kilogramm auf 96,31 Kilogramm zurück. Ein Grund für die sinkende Schweinefleischerzeugung sind die ebenfalls rückläufigen Schweinebestände in Deutschland.

Schweinefleisch hat bereits seit Jahren den größten Anteil an der gewerblichen Fleischerzeugung in Deutschland. Im 1. Halbjahr 2022 stammten knapp zwei Drittel (64,3 %) der erzeugten Fleischmenge von geschlachteten Schweinen. Danach folgten Geflügelfleisch mit einem Anteil von 21,9 % und Rindfleisch mit 13,5 %. Das Fleisch von Schafen, Ziegen und Pferden machte lediglich rund 0,3 % der Gesamtproduktion aus.

Rindfleischproduktion 9,1 % niedriger

Insgesamt schlachteten die Betriebe in Deutschland im 1. Halbjahr 2022 rund 1,4 Millionen Rinder. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Abnahme von 8,1 % (-127 200 Tiere). Die dabei erzeugte Rindfleischmenge sank im Erhebungszeitraum verglichen mit 2021 um 9,1 % auf 476 100 Tonnen (- 47 500 Tonnen). Das durchschnittliche Gewicht der Rinder lag dabei mit 329,53 Kilogramm rund 3,6 Kilogramm unter dem Gewicht des Vorjahreszeitraums.

Geflügelfleischproduktion konstant

Weitaus geringer als die Schweine- und Rindfleischproduktion ging im 1. Halbjahr 2022 die erzeugte Menge an Geflügelfleisch zurück. Mit rund 771 600 Tonnen wurde 0,2 % weniger Geflügelfleisch als im Vorjahreszeitraum produziert (-1 800 Tonnen).

Übrigens: Im Jahr 2021 waren von rund 50,4 Millionen in deutschen Schlachtbetrieben geschlachteten Mastschweinen 114 500 Tiere (0,2 %) nicht zum Verzehr geeignet. Bei Masthühnern lag der Anteil bei 2,1 % bzw. 13,5 Millionen von 634,4 Millionen Tieren. Das heißt: 13,5 Millionen Hühner pro Jahr sind quasi umsonst geboren und gestorben. Eine Zahl, die mich ehrlich gesagt etwas sprachlos macht.

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